China-Turbulenzen haben für Lenzing "keine große Relevanz"

Asien ist für Lenzing der Hauptabsatzmarkt, die Firma hat Werke in China (Nanjing) und Indonesien (Purwakarta). Gestern verlor die Lenzing-Aktie in einem sehr schwachen Umfeld noch 7,48 Prozent an wert und schloss bei 55,16 Euro. Heute kletterte das Papier dann massiv in die Höhe und stand in der Früh mit einem Plus von über 9 Prozent klar an der ATX-Spitze.

"China ist und bleibt ein wichtiger Markt", so Doboczky, der das oberösterreichische Unternehmen nun seit 1. Juni leitet. Die chinesische Zentralbank versucht sich mit aller Macht gegen den Abwärtstrend zu stemmen: So ließ sie die Landeswährung Yuan kräftig abwerten, was chinesische Waren im Ausland billiger macht - und ausländische Waren in China teurer. Lenzing sieht sich mit seinen Produkten aber gut aufgestellt und profitierte im ersten Halbjahr im Allgemeinen von den Währungseffekten, wie das Management ausführte.

Der Konzern, der seit Jahren unter stark fallenden Faserpreisen leidet, sieht nun wieder Licht am Horizont. Die Faserpreise stiegen zuletzt um 8 Prozent auf 2,10 Dollar je Kilo. Umsatz und Gewinn erhöhten sich im Halbjahr 2015 kräftig, bei den Investitionen stieg Lenzing aber deutlich auf die Bremse. "Die Investitionen waren fast schon zu niedrig" wie Finanzvorstand Thomas Riegler einräumte. Von Jänner bis Juni investierte Lenzing 26 Mio. Euro, nach 64,2 Mio. Euro davor.

In den vergangenen zwei Jahren baute Lenzing in Summe 560 Mitarbeiter ab und beschäftigt nun weltweit 6.140 Personen, etwa 2.800 davon in Österreich. Lenzing verkaufte drei Technik-Sparten an unterschiedliche Firmen, weil sich das Unternehmen auf den Kernbereich Fasern konzentrieren will.

(Schluss) kan/stf

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