CO2-arme Technologien |
14.09.2021 20:02:00
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Chevron-Aktie im Minus: Chevron verdreifacht Investitionen in klimafreundliche Technologien
Konzernchef Wirth sagte in einem Interview, dass die Anhebung der Investitionen den Optimismus hinsichtlich der neuen Sparte für Erneuerbare Energien widerspiegelt. Deren Gründung war im Juli angekündigt worden. Chevron erwartet nach seinen Worten, dass dort bis 2030 ein operativer Cashflow von mehr als 1 Milliarde Dollar erwirtschaftet wird. "Wir haben einen Punkt erreicht, an dem wir genug Wissen über die Technologien haben", sagte Wirth.
Trotz der Verdreifachung machen Investitionen in grüne Technologien immer noch einen Bruchteil dessen aus, was Chevron für seine Öl- und Gasprojekte bereitstellt. So hieß es im Dezember, die Ausgaben für Investitionen beliefen sich bis 2025 auf 14 bis 16 Milliarden Dollar pro Jahr. Etwa 10 Prozent davon wären für CO2-arme Aktivitäten vorgemerkt.
Wirth verfolgt die Strategie, weiter in sein angestammtes Geschäft zu investieren und gleichzeitig neue Optionen im Hinblick auf die Energiewende zu erschließen. Chevron könne mehr in CO2-arme Energien investieren, wenn bestimmte politische Anreize geschaffen würden, sagte der CEO. Im Laufe des Tages will der Manager seine Pläne den Investoren unter der Überschrift "höhere Erträge, weniger Kohlenstoff" detailliert vorstellen.
Investoren verlangen zunehmend von Ölunternehmen, dass sie über fossile Brennstoffe hinaus eine Strategie dafür entwickeln, wie sie mit den strengeren globalen Klimazielen umgehen wollen. Chevron stellt sich dabei nach früheren Informationen des Wall Street Journal auf mögliche Herausforderungen durch aktivistische Investoren ein, wie dies Wettbewerber Exxon Mobil zu Jahresbeginn mit dem Hedgefonds Engine No. 1 erlebt hat.
In Wind- oder Solarparks sieht Chevron für sich keine Zukunft
Chevron plant laut Wirth keinen Einstieg in die Erzeugung von Solar- oder Windenergie. Hier handele es sich um ausgereifte Geschäftsbereiche, die für Chevron nur wenig Gewinnmöglichkeiten böten, sagte er. Stattdessen will er die Produktion von Biokraftstoffen und Wasserstoff steigern und hat dazu in den vergangenen Wochen einige Abnahmeverträge mit Industrieunternehmen und Fluggesellschaften unterzeichnet. Chevron will ferner jährlich CO2-Emissionen im Volumen von 25 Millionen Tonnen einfangen oder ausgleichen.
Der Konzern ist anders als Wettbewerber keine Netto-Null-Verpflichtung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen eingegangen. Wirth hat erklärt, man wolle sich nicht Ziele setzen, für deren Umsetzung es keinen Plan gebe. Stattdessen hat sich Chevron verpflichtet, die anteiligen Emissionen der gesamten produzierten Energie zu reduzieren. Hier seien die bisherigen Ziele erreicht worden, heißt es.
Mehrere große Ölgesellschaften in Europa, darunter BP und Shell, haben sich seit 2020 dazu verpflichtet, die Netto-CO2-Emissionen ihrer Anlagen auf Null zu bringen. Exxon Mobil erwägt eine ähnliche Selbstverpflichtung, wie das Wall Street Journal im August berichtete.
Im Mai stimmten fast 61 Prozent der Chevron-Aktionäre dafür, dass der Konzern die aus der Nutzung seiner Produkte entstehenden Emissionen reduzieren sollte. Dies war eine Niederlage für die Chevron-Führung, die ihnen nahegelegt hatte, diesen Antrag abzulehnen.
Chevron wird im Laufe dieses Jahres einen aktuellen Bericht über seine Bemühungen zur Senkungen seiner Treibhausgasemissionen veröffentlichen. CEO Wirth sagte im Interview, man werde die Investoren nun auch über seine Überlegungen zu Net Zero informieren. "Wir sind nicht gegen alles", sagte Wirth über solche Ziele. "Aber damit wir erklären können, dass wir glauben, dass wir es erreichen können, müssen wir darauf vertrauen können, dass wir es schaffen."
Die Chevron-Aktie verliert an der NYSE zeitweise 1,28 Prozent auf 96,72 US-Dollar.
HOUSTON (Dow Jones)
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