04.12.2018 11:00:01

Chemiebranche schaut verhalten ins neue Jahr

Von Barbara Millner

FRANKFURT (Dow Jones)--Die fetten Jahre für die deutsche Chemieindustrie sind zunächst einmal vorüber. Handelskonflikte, Brexit und Abkühlung der deutschen Konjunktur werden im kommenden Jahr Spuren auch in Deutschlands drittgrößter Industrie hinterlassen. Sie wird zwar weiter wachsen, aber nicht mehr so deutlich wie in den Vorjahren.

"Wir halten im kommenden Jahr ein bescheidenes Wachstum im Chemiegeschäft für erreichbar", sagte VCI-Präsident Hans Van Bylen am Dienstag in Frankfurt. Ohne unerwartete größere Rückschläge dürfte die Chemie- und Pharmaindustrie ihre Produktion 2019 voraussichtlich um 1,5 Prozent steigern. Die Chemieprodukte dürften sich nach Schätzung des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) um 1,0 Prozent verteuern. Der Umsatz der Branche soll dann um 2,5 Prozent zulegen.

2018 wird die Branche erstmals die Umsatzmarke von 200 Milliarden Euro übertreffen. Die Einnahmen sind nach vorläufigen Zahlen um 4,5 Prozent auf 204 Milliarden Euro gestiegen, getragen vor allem vom Export. Der Auslandsumsatz erhöhte sich um 5,5 Prozent.

Insgesamt habe sich die Stimmung in den Chemie- und Pharmaunternehmen zum Jahresende aber abgekühlt, stellte Van Bylen fest. Entsprechend wuchs die Produktion im Jahresvergleich nur um 2,5 Prozent und damit langsamer als noch im November mit 3,5 Prozent erwartet. Das Plus verdankt die Branche allein der boomenden Pharmaindustrie - sie legte um satte 11,5 Prozent zu. Andere Bereiche verzeichneten dagegen Rückgänge. Die Produktion von anorganischen Grundstoffen sank 2018 um 2,5 Prozent. Bei Polymeren und in der Petrochemie ging die Produktion jeweils um 2 Prozent zurück.

Bei den Erzeugerpreisen schnitt die Branche etwas besser ab als erwartet, sie nahmen um 2 und nicht nur um 1,5 Prozent zu.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/bam/sha

(END) Dow Jones Newswires

December 04, 2018 05:00 ET (10:00 GMT)

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