Handelsplan |
15.09.2024 14:44:00
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CEO Jensen Huang trennt sich von NVIDIA-Aktien - und Verkäufe gehen weiter
• Verkäufe folgen Handelsplan nach Regel 10b5-1
• Experten uneinig bei Bewertung der Aktienverkäufe des NVIDIA-CEO
Jensen Huang, CEO und größter Einzelaktionär des KI-Profiteurs NVIDIA, hat seit dem 13. Juni in mehreren Transaktionen insgesamt mehr als fünf Millionen NVIDIA-Aktien verkauft. Die Verkäufe, die Huang in zahlreichen Tranchen zu je 120.000 Aktien tätigte, brachten ihm an jedem Verkaufstag - je nach Kurs der NVIDIA-Aktie - zwischen 12 Millionen US-Dollar und 16 Millionen US-Dollar ein, wie aus Dokumenten hervorgeht, die bei der US-Börsenaufsicht Securites and Exchange Commission (SEC) eingereicht wurden. Insgesamt beliefen sich Jensen Huangs Einnahmen aus den Verkäufen zum Ende der ersten Septemberwoche auf insgesamt rund 633 Millionen US-Dollar.
Verkäufe des NVIDIA-CEO folgen festgelegtem Handelsplan
Die Verkäufe der NVIDIA-Aktie durch CEO Huang erfolgten dabei im Rahmen eines im März 2024 aufgelegten Handelsplans nach Regel 10b5-1. Diese Regel ermöglicht es Führungskräften und Mitarbeitern, Aktien des eigenen Unternehmens nach einem vorher festgelegten Plan zu verkaufen, ohne den Verdacht des Insiderhandels auf sich zu ziehen, wie "FORTUNE" erklärt. Dabei werde zur Bestimmung der Anzahl, des Preises und des Datums der Verkäufe eine Formel verwendet. Außerdem müsse laut dem Wirtschaftsmagazin eine dritte Partei mit der Durchführung der Verkäufe beauftragt werden, die nicht vom Verkäufer beeinflusst werden könne. Alle diese Anforderungen sollen sicherstellen, dass der Insider keinerlei Einfluss auf Zeitpunkt oder Preis der Verkäufe hat.
NVIDIA-CEO Jensen Huang hatte bereits im September 2023 einmal NVIDIA-Aktien nach Regel 10b5-1 verkauft. Sein aktueller Handelsplan erlaubt es ihm laut "MarketWatch", bis zum 31. März 2025 insgesamt sechs Millionen NVIDIA-Aktien loszuschlagen. Und dieses Volumen scheint der Unternehmenschef auch ausreizen zu wollen. Denn bei der SEC wurde zuletzt am 13. September 2024 wieder ein Formular mit dem Titel "Bericht über den geplanten Verkauf von Wertpapieren" eingereicht, das weitere Verkäufe durch Jensen Huang ankündigt. Im Rahmen der dort aufgeführten Transaktionen sollen erneut 120.000 NVIDIA-Aktien auf den Markt geworfen werden.
Jensen Huang besitzt trotz Verkäufen noch viele Millionen NVIDIA-Aktien
Trotz der massiven und fast täglichen Verkäufe - lediglich zwischen dem 9. August und dem 30. August gab es laut SEC-Dokument eine längere Pause - ist Jensen Huang weiterhin der größte Einzelaktionär von NVIDIA und hält einen Anteil von mehr als drei Prozent an dem Tech-Unternehmen. Laut SEC-Unterlagen besaß er am Ende der ersten Septemberwoche noch 76.015.836 NVIDIA-Aktien auf seinem persönlichen Konto. Zusätzlich hält Huang weitere gut 785 Millionen NVIDIA-Aktien über verschiedene Trusts und Partnerschaften. Das Vermögen von Huang wird laut "Forbes" aktuell auf 104,2 Milliarden US-Dollar geschätzt, was ihn auf Platz 14 der reichsten Menschen der Welt positioniert (Stand: 14. September 2024).
So stehen Experten zu den Aktienverkäufen des NVIDIA-Chefs
Trotz der rechtlichen Unbedenklichkeit aufgrund der Nutzung von Regel 10b5-1 sorgen die fortlaufenden Aktienverkäufe von Jensen Huang bei einigen Experten für Bedenken. Nell Minow, stellvertretende Vorsitzende von ValueEdge Advisors und Expertin für Corporate Governance, äußerte gegenüber "FORTUNE", dass der Zeitpunkt der Verkäufe, nach einem Kursanstieg und einem darauffolgenden Kursrückgang, kein gutes Signal an Investoren sende. "Ich möchte, dass ein CEO sehr bullish in Bezug auf die Aktie ist. Ich möchte, dass der CEO die ganze Zeit denkt: 'Junge, das wird bald noch viel mehr wert sein', und nicht: 'Uff, ich verkaufe besser etwas, weil mir davon schwindlig wird, alle Eier in einen Korb zu legen'. Ich möchte alle ihre Eier in einem Korb sehen", so Minow. Für Anleger seien diese Verkäufe ihrer Meinung nach "sicherlich besorgniserregend". So frage sich Minow, die laut "FORTUNE" selbst NVIDIA-Aktien halte, ob sie ihre Aktien auch verkaufen sollte. "Was sagen sie [Führungskräfte, die Aktien verkaufen; Anm. d. Red.] mir? Wenn sie kein Vertrauen in die Aktie haben, warum sollte ich dann?", so die Expertin.
James Reda vom Beratungsunternehmen Gallagher sieht die Verkäufe dagegen weniger kritisch. "Wenn sie die Aktien nicht verkaufen, müssen sie es letztlich wie Elon Musk und einige andere machen, die Aktien als Sicherheit hinterlegen und diese riesigen Kredite aufnehmen", sagte er gegenüber "FORTUNE". Das mache aber alles nur noch fremdfinanzierter. Regelmäßig ein paar Aktien abzustoßen sei da der bessere Weg. Gegenüber "FORTUNE" betonte Reda weiter, dass auch gerade die häppchenweisen Verkäufe von Huang strategisch sinnvoll seien, um größere Kursrückgänge zu vermeiden. Da der 10b5-1-Plan zudem öffentlich einsehbar sei, würden die Verkäufe den Aktienmarkt nicht überrumpeln. "Ich habe viele Fälle gesehen, in denen Dinge nicht richtig ausgeführt wurden und die Aktienkurse einbrachen. Nicht, weil die Leute denken, dass irgendetwas vor sich geht oder so, sondern weil es ein Überangebot gibt. Der Markt ist verwirrt und weiß nicht, was er damit anfangen soll", so Reda. Das sei beim Vorgehen von Jensen Huang aber definitiv nicht der Fall.
Redaktion finanzen.at
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