Hohe Kosten |
23.10.2019 17:50:41
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Carl Zeiss Meditec-Aktie nach Gewinnwarnung stark unter Druck
Bereits der Rutsch unter 100 Euro hatte am Morgen weitere Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Rekordhoch ausgelöst.
Die Abweichung bei der Marge führte das Management auf überraschend hohe Kosten im vierten Geschäftsquartal zurück. Diese seien durch höhere Investitionen in der Chirurgischen Ophthalmologie und der Digitalisierung angefallen. Dennoch habe die Ebit-Marge das anfängliche Ziel von 15,0 bis 17,5 Prozent deutlich übertroffen. Die vollständigen Jahresergebnisse will das Unternehmen am 6. Dezember bekanntgeben.
Aktie auf Talfahrt
Die erfolgsverwöhnte Aktie des Medizintechnik-Unternehmens wurde auf Talfahrt geschickt. Sie brach bis Handelsende um 8,82 Prozent auf 92,55 Euro ein. Bei zeitweise 89,35 Euro markierte das Papier den tiefsten Stand seit Mitte Juli. Allerdings kennt es seit mehreren Jahren fast nur noch den Weg nach oben. Erst Anfang Oktober hatte die Aktie bei 111,50 Euro ein Rekordhoch erreicht. Allein seit Anfang 2017 beläuft sich das Kursplus immer noch auf rund 160 Prozent.
"Der Kursverlust ist übertrieben, auch wenn die Aktie bereits hoch bewertet ist", sagte ein Analyst. Er wertet das Ganze eher als "Timing-Geschichte": Es seien insbesondere Kosten für Forschung & Entwicklung, die eigentlich erst 2020 hätten verbucht werden sollen, bereits im vierten Quartal verbucht worden.
Dies schrieb auch Berenberg-Analyst Analyst Scott Bardo in einer ersten Reaktion. Er verwies dennoch auf einen "bizarren Widerspruch" zu der erst vor drei Wochen veröffentlichten Pflichtmitteilung des Medizintechnikkonzerns.
Anfang Oktober hatte Carl Zeiss Meditec vorläufige Eckdaten zum abgelaufenen Geschäftsjahr vorgelegt und eine Ebit-Marge von 18,5 Prozent in Aussicht gestellt. Diese wurde nun auf 18,1 Prozent gekappt. "Selbst vor dem Hintergrund der neuen vorläufigen Kennziffern ist die Aktie 2019 extrem gut gelaufen und hat die Erwartungen zu Beginn des Jahres übertroffen", sagte Bardo. Die weiter hoch bewerteten Papiere dürften diese neue Mitteilung dennoch nicht so leicht abschütteln können. Zumindest bis zur Vorlage der endgültigen Zahlen und einem neuen mittelfristigen Ziel für die Marge dürfte die Stimmung für das Papier nun verhaltener sein.
JENA (dpa-AFX)
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