Fans und Anleger feiern |
17.04.2024 16:18:00
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BVB-Aktie legt deutlich zu: BVB siegt gegen Atlético Madrid
Auch an der Börse wurde gefeiert. Die Aktien des im SDAX notierten Bundesligisten gingen mit einem Aufschlag von 7,6 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs im Xetra-Handel aus dem späten Geschäft auf der Handelsplattform von Lang & Schwarz.
"Das war ja eine Achterbahnfahrt, ein ganz toller Abend", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bei Amazon Prime Video. "Das ist ja für Borussia Dortmund nicht jeden Tag so. Das letzte Mal waren wir 2013 im Halbfinale. Das ist ein großer Tag für alle Borussen."
Anders als in dieser Bundesliga-Saison schlug sich das Team von Trainer Edin Terzic im internationalen Rampenlicht prächtig und machte das 1:2 sechs Tage zuvor in der spanischen Hauptstadt wett. Vor 81 365 Zuschauern im tosenden Signal Iduna Park trafen Julian Brandt (34. Minute), Ian Maatsen (37.), Niclas Füllkrug (71.) und Marcel Sabitzer (74.) zum verdienten Sieg. Ein Eigentor von Mats Hummels (49.) und Angel Correa (64.) hatten in einer hochintensiven Partie für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt.
"Solche Nächte sind speziell, gerade diese Champions-League-Saison ist speziell", sagte Brandt. "In diese ganzen glücklichen Gesichter hier im Stadion zu sehen, ist pure Genugtuung." Grundsätzlich sei es ein "geiles Spiel für alle Menschen hier im Stadion" gewesen.
Bereits in zwei Wochen trifft der BVB im Halbfinale nun auf Paris Saint-Germain. Das Endspiel findet am 1. Juni im Londoner Wembley-Stadion statt, wo der BVB 2013 das deutsche Duell mit dem FC Bayern (1:2) verloren hatte.
Dass er sich nun tatsächlich wieder auf Final-Kurs begeben könnte, zeigte der BVB von Beginn an. Mit einem langsamen Abtasten hielten sich beide Mannschaften nicht auf. Schon in der 3. Minute hätte der BVB in Führung gehen müssen - anstatt frei vor dem Atlético-Tor einfach abzuschließen, nahm Sabitzer den Ball jedoch an und wurde abgegrätscht. Im Gegenzug tauchte Álvaro Morata frei vor Gregor Kobel auf, chippte aber am Tor vorbei. Es ging also gleich furios los.
Anders als im Hinspiel waren die Dortmunder bis auf diese Szene direkt voll da. Immer wieder suchte die Borussia die Pässe auf den pfeilschnellen Karim Adeyemi, der früh (15./18.) zwei gute Gelegenheiten hatte. Atlético dagegen stand tief und ließ die Gastgeber kommen. Von den Spaniern selbst kam dagegen zunächst nicht viel.
Wenn die Gäste mal angriffen, dann meistens durchs Mittelfeldzentrum, wo der BVB Lücken ließ. Lücken ließ aber auch Atlético, was Hummels mit einem feinen Heber ausnutzte. Der Pass des Routiniers landete bei Brandt, der im Strafraum den Ex-Dortmunder Axel Witsel ausdribbelte und Torhüter Jan Oblak zur Führung tunnelte. Spätestens jetzt war der BVB noch besser im Spiel.
Die Borussia presste nun noch höher, Atlético dagegen wirkte wie paralysiert. Nach einem Einwurf kam der Ball über Sabitzer zu Maatsen, der aus spitzem Winkel flach ins lange Eck schoss. Der BVB spielte in diesen Minuten wie im Rausch, es war die bislang beste Saisonleistung.
Aber Dortmund wäre nicht Dortmund, wenn nach starken Auftritten nicht plötzlich unerwartete Einbrüche folgen würden. Atléti wechselte zur Pause gleich dreimal - und kam plötzlich ins Spiel. Erst unterlief Hummels nach einer Ecke ein Eigentor, dann glich Correa nach einem unglücklichen Dortmunder Klärungsversuchen aus. Der BVB hätte jetzt einbrechen können, stattdessen kam er zurück.
In einer denkwürdigen Partie köpfte Füllkrug den Ball nach Sabitzer-Flanke ins Tor, kurz darauf schoss der starke Österreicher sogar das 4:2. Spätestens jetzt erinnerte die Stimmung im Signal Iduna Park an die großen Fußball-Nächte in der Königsklasse.
Der Triumph macht der Borussia Mut für den kniffligen Saisonendspurt mit den nun anstehenden schweren Spielen gegen den Deutschen Meister Bayer Leverkusen und beim punktgleichen Konkurrenten RB Leipzig. Ohne Siege steigt die Gefahr, in der nächsten Saison mit der Europa League vorliebnehmen zu müssen.
BVB jetzt gegen Paris: "Sind auch langsam mal am Zug"
Um das große Ziel redete Niclas Füllkrug gar nicht erst herum. Über Paris Saint-Germain im Halbfinale will sich Borussia Dortmund jetzt für das Endspiel der Champions League im Londoner Wembley-Stadion qualifizieren. "Das ist natürlich ab jetzt das Ziel. Das nicht auszusprechen wäre Quatsch", sagte Füllkrug nach dem furiosen 4:2 im Viertelfinal-Rückspiel gegen Atlético Madrid bei Amazon Prime Video.
"Ich versuche immer, nicht so euphorisiert im Interview zu sein, aber heute war magisch", sagte der Stürmer, dem die Begeisterung über das Erlebte deutlich anmerken war. "Heute war einfach eine Energie auf dem Platz, die extrem war", sagte der Torschütze zum zwischenzeitlichen 3:2. Mit Blick auf das Halbfinale gegen das französische Starensemble um Kilian Mbappé sagte der 31-Jährige: "Wir freuen uns riesig auf das, was in zwei Wochen schon kommt."
Im Halbfinale hat der BVB zunächst Heimrecht und tritt im Rückspiel auswärts an. Den Gegner kennen die Dortmunder bestens. Schon in der Gruppenphase traf der Revierclub auf PSG. "Wir haben ein sehr schlechtes Spiel gemacht in Paris", sagte Offensivmann Julian Brandt zum 0:2 im September im Parc de Princes. "Daraus haben wir gelernt und haben hier 1:1 gespielt." Brandt ergänzte: "Wir sind auch langsam mal am Zug zu gewinnen."
Bei der Frage, ob es ein Vorteil sei, dass der BVB den französischen Hauptstadtclub gut kenne, wollte sich Sportdirektor Sebastian Kehl nicht festlegen. Der 44-Jährige sagte: "Wir arbeiten an uns. Wir entwickeln uns deutlich erkennbar. Da steckt eine Menge harte Arbeit drin und das wird PSG hoffentlich irgendwann auch spüren."
Das Finale der Königsklasse wird am 1. Juni in Wembley ausgetragen, wo der BVB 2013 das deutsche Duell mit dem FC Bayern (1:2) verlor.
BVB-Anleger jubeln - Widerstand an 200-Tage-Linie
Der Einzug ins Halbfinale der Champions-League hat die Aktien von Borussia Dortmund (BVB) am Mittwoch auf den höchsten Stand seit Anfang Februar getrieben. Sie überwanden damit auch ihr März-Zwischenhoch. Zuletzt verbuchten sie als bester Wert im Nebenwerteindex SDAX einen Aufschlag von 5,43 Prozent auf 3,60 Euro.
An der Marke von 3,82 Euro verläuft die viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie als Signalgeber des langfristigen Trends. Dieses Kursniveau erweist sich allerdings als hartnäckiger Widerstand, den die Aktien bereits seit November 2023 mehrmals nicht knacken konnten. Auch am Mittwoch bleiben sie mit in der Spitze 3,775 Euro bislang darunter.
Nach dem 4:2-Sieg gegen Atlético Madrid erhöhten die Westfalen zudem erneut die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2023/24. Sie stehen erstmals seit elf Jahren wieder im Halbfinale der Champions League, für die sie sich unabhängig vom weiteren Abschneiden in diesem Wettbewerb auch als derzeit Tabellenfünfter der Bundesliga für die nächste Saison immer noch qualifizieren können.
DORTMUND / FRANKFURT (dpa-AFX)
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