Bund will deutschen Vertreter bei EU-Bankenaufsicht - Zeitung

   DüSSELDORF (AFP)--Deutschland will einem Bericht zufolge einen Vertreter der Bundesrepublik in der Führungsriege der künftigen europäischen Bankenaufsicht durchsetzen. Die Bundesregierung dränge auf einen der vier Generaldirektoren-Posten bei der Bankenaufsicht unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB), wie das Handelsblatt unter Berufung auf Regierungskreise berichtete. "Ziel ist es, einen dieser Schlüsselpositionen mit einem deutschen Vertreter zu besetzen", zitierte die Zeitung einen hochrangigen Regierungsvertreter.

   Bereits seit einigen Wochen sucht das Bundesfinanzministerium demnach in Absprache mit der Finanzaufsicht BaFin und der Bundesbank nach geeigneten Kandidaten für die Aufgabe. Unterstützung bekommt die Bundesregierung dabei laut Bericht auch von der Spitze der EZB. EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen - selbst Deutscher - werbe für das Anliegen der Bundesregierung, zitierte die Zeitung Notenbankkreise. Die Bewerbungsfrist sei bereits abgelaufen; erste Gespräche mit Kandidaten habe es mittlerweile schon gegeben. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

   Die neue Bankenaufsicht unter dem Dach der EZB ist Teil der sogenannten europäischen Bankenunion. Ende kommenden Jahres soll die Aufsicht die Arbeit aufnehmen und dann die knapp 130 wichtigsten Geldhäuser Europas überwachen.

   Die Leitung der Bankenaufsicht wird voraussichtlich die Französin Danièle Nouy übernehmen. Wer von den sechs EZB-Direktoriumsmitgliedern zu ihrem Stellvertreter ernannt wird, ist weiter unklar. Als aussichtsreiche Kandidaten gelten der Luxemburger Yves Mersch und der Portugiese Vitor Constâncio. Diese sind im Führungsgremium der EZB für die Bankenaufsicht verantwortlich. Als weiterer Kandidat käme der Belgier Peter Praet in Frage, Chefvolkswirt der EZB.

   DJG/hab

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   November 28, 2013 06:38 ET (11:38 GMT)- - 06 38 AM EST 11-28-13