S&P 500
'Lächerliches' Niveau |
19.01.2020 21:22:00
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Börsenexperte erwartet baldige Korrektur des S&P 500
• Zahlreiche Risiken werden ignoriert
• Rezessionssorgen
Der S&P 500, der die Entwicklung des breiten US-Aktienmarktes widerspiegelt, kletterte am Freitag (17.Januar) auf einen neuen Höchststand bei 3.329,88 Punkten, als in Washington das erste Teilhandelsabkommen zwischen China und den USA unterzeichnet wurde. Doch für Peter Cecchini ist dieses Thema damit noch lange nicht abgehakt. Vielmehr brodele der Handelskonflikt weiter, warnte der Stratege des Finanzdienstleisters Cantor Fitzgerald.
Cecchini - ein bekannter Bär
Peter Cecchini hatte bereits für das vergangene Jahr eine bärische Einstellung. Er hatte für die zweite Jahreshälfte einen Markteinbruch vorhergesagt und prognostiziert, dass der S&P 500 das Jahr 2019 bei 2.390 Zählern beenden würde.
Doch diese Einschätzung erwies sich letztlich als falsch, die erwartete Korrektur am Aktienmarkt blieb aus. Stattdessen kletterte der S&P-500-Index um 29 Prozent und schloss das Jahr mit 3.230,78 Zählern ab.
Pessimismus bleibt
Trotzdem sieht Cecchini weiterhin ausreichend Gründe, um an seiner bärischen Haltung festzuhalten. Laut "Bloomberg" verwies er in seinem Ausblick für 2020 darauf, dass die Geldpolitik an Effektivität verliere, dass baldige fiskalpolitische Eingriffe in Europa und den USA unwahrscheinlich seien, dass in den USA insbesondere Jobs entstehen, die nur eine geringe Qualifikation erfordern sowie darauf, dass der Handelsstreit weiterhin vor sich hin schwele. Außerdem erwartet er keine Besserung beim globalen Wachstum.
Korrektur erwartet
Laut Cecchini sei das gegenwärtige Niveau des S&P 500 daher "einfach lächerlich". Deshalb glaubt der Marktstratege, dass sowohl der Index als auch die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen im laufenden Jahr signifikant einbrechen werden. Für den Index etwa setzt er für 2020 ein Ziel von 2.880 Zählern und gehört damit zu den pessimistischsten Wall-Street-Experten.
Zwar hält es Peter Cecchini für möglich, dass US-Aktien zunächst weiter hinzugewinnen, weil Anleger befürchten könnten, eine Chance zu verpassen - denn erfahrungsgemäß erzielen Aktien im ersten Monat eines Jahres überdurchschnittlich hohe Renditen. Doch schon wenn dieser Januar-Effekt auslaufe, würden die Kurse unter Druck geraten, so der Experte.
Rezessionsgefahr in 2020
Cecchini glaubt also weiterhin, dass "Risiko-Anlagen anfällig sind für die zahlreichen Risiken, die gegenwärtig von den Marktteilnehmern ignoriert werden". Dazu zählt er auch das Risiko einer Rezession in den USA - diese Gefahr habe sich "signifikant erhöht". So sei eine Rezession in der zweiten Jahreshälfte 2020 "eine Möglichkeit, die es wert ist, dass man darüber diskutiert".
Redaktion finanzen.at
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