13.06.2006 14:04:00
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Börsen in Europa: Zinssorgen schicken Märkte auf Talfahrt
Der Dow Jones Euro Stoxx 50 verliert aktuell 2,37 Prozent auf 3.398,18 Punkte, der auch britische und schweizerische Werte umfassende Dow Jones STOXX 50 knickt um 2,34 Prozent auf 3.193,49 Zähler ein. Der in Paris beheimatete EURONEXT 100 verschlechtert sich außerdem um 2,51 Prozent auf 788,28 Punkte. Die europäischen Länderbörsen melden ebenfalls durchweg rote Vorzeichen, besonders starke Abschläge gibt es dabei in Wien, wo der ATX mehr als 5 Prozent verliert.
In London gehören Rohstoffwerte erneut zu den größten Verlierern. Angesichts rückläufiger Metallpreisnotierungen brechen unter anderem Kazakhmys um 7,2 Prozent, Antofagasta um 6,9 Prozent und Anglo American um 5,6 Prozent ein. Rio Tinto halten sich mit einem 3,6-prozentigen Abschlag im Vergleich relativ stabil. Papiere der Royal Bank of Scotland, die für das erste Halbjahr von einem Ergebnis im Rahmen der durchschnittlichen Erwartungen ausgeht, büßen knapp 4 Prozent ein.
In Amsterdam geben Aktien des Stahlhersteller Mittal Steel derzeit mehr als 4 Prozent ab, obwohl der Konzern für das laufende Fiskaljahr von einer deutlichen Ergebnisverbesserung ausgeht und bis zum Jahr 2008 den Abbau von 26.000 Arbeitsplätzen ankündigte. In Paris gewinnen Vinci leicht hinzu. Einem Pressebericht zufolge planen die beiden französischen Konzerne Veolia und Abertis Infraestructuras die Übernahme des Bauunternehmens. Die rote Laterne in Wien hat BETandWIN.com mit -11,8 Prozent inne, in Zürich ist Baloise mit einem 6-prozentigen Abschlag Schlusslicht im SMI.
Indexstände (13:56 Uhr):
Dow Jones EURO STOXX 50: 3.398,18 (-2,37 Prozent)
Dow Jones STOXX 50: 3.193,49 (-2,34 Prozent)
EURONEXT 100: 788,28 (-2,51 Prozent)
FTSE 100 (London): 5.474,70 (-2,60 Prozent)
CAC40 (Paris): 4.601,36 (-2,58 Prozent)
MIB 30 (Mailand): 34.746,00 (-1,91 Prozent)
IBEX 35 (Madrid): 10.776,90 (-2,31 Prozent)
SMI (Zürich): 7.138,51 (-2,65 Prozent)
ATX (Wien): 3.296,91 (-5,45 Prozent)
Unternehmensmeldungen:
Der niederländischen Stahlhersteller Mittal Steel Company N.V. (ISIN NL0000361947/ WKN A0F41U) geht für das laufende Fiskaljahr von einer deutlichen Ergebnisverbesserung aus. Wie der weltgrößte Stahlkocher heute erklärte, soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im laufenden Fiskaljahr bei rund 7,3 Mrd. Dollar liegen, während man im abgelaufenen Fiskaljahr auf vergleichbarer Basis ein EBITDA von 5,8 Mrd. Dollar vorweisen konnte. Beim operativen Ergebnis wird ein Gewinn von 6,1 Mrd. Dollar angestrebt, nach 4,7 Mrd. Dollar im Vorjahr. Gleichzeitig stellt Mittal Steel für das Fiskaljahr 2008 eine deutliche Ergebnissteigerung in Aussicht. Demnach erwartet der Stahlhersteller für das Geschäftsjahr 2008 ein EBITDA von 9,9 Mrd. Dollar. Mittal Steel will die genannte Ergebnisverbesserung unter anderem durch kleinere Akquisitionen, Produktivitätssteigerungen sowie durch eine konsequente Kostensenkungsstrategie erreichen. In Diesem Zusammenhang will Mittal bis zum Jahr 2008 insgesamt 26.000 Arbeitsplätze abbauen. Gleichzeitig soll der konzernweite Energieverbrauch um 6 Prozent zurückgefahren werden. Die Ergebnisprognose beinhaltet dabei keine Aufwendungen in Zusammenhang mit einer möglichen Übernahme des Konkurrenten Arcelor S.A. (ISIN LU0140205948/ WKN 529385).
Die Royal Bank of Scotland Group plc geht für das erste Halbjahr von einem Ergebnis im Rahmen der durchschnittlichen Erwartungen aus. Wie das Kreditinstitut heute im Rahmen seines Trading Statements erklärte, konnte man in der ersten Jahreshälfte neben einer leichten Verbesserung der Entwicklung im Kreditgeschäft sowie einer disziplinierten Kostenkontrolle ein gutes organisches Einkommenswachstum erreichen. Wesentlich zu der positiven Einkommensentwicklung beigetragen haben laut der Pressemitteilung die Segmente Corporate Markets, die Versicherungssparte sowie das Privatkundengeschäft in Großbritannien. Aufgrund der stark angestiegenen Zinsen in den USA sowie Veränderungen im Produktangebot geht man jedoch von einer geringeren Netto-Zinsmarge im ersten Halbjahr aus.
Die Crédit Agricole S.A. , die größte Bankgesellschaft in Frankreich, meldete heute, dass sie die Emporiki Bank of Greece S.A. (Commercial Bank of Greece) für rund 2,8 Mrd. Euro übernehmen will. Im Rahmen der Transaktion ist das französische Kreditinstitut bereit, für jede Aktie des griechischen Wettbewerbers 23,50 Euro in bar zu zahlen. Bisher ist in Crédit Agricole bereits mit 8,9 Prozent an Emporiki, der sechstgrößten Bank Griechenlands, beteiligt. Insgesamt wird Emporiki mit 3,1 Mrd. Euro bewertet. Wie Crédit Agricole weiter bekannt gab, wird die Offerte aus bestehenden Barmittelreserven finanziert. Die Akquisition soll innerhalb der nächsten zwei Jahre zum Konzernergebnis beitragen.
Das spanische Kreditinstitut Banco Bilbao Vizcaya Argentaria S.A. (BBVA) gab am Montag bekannt, dass es zwei Bankgesellschaften in Texas, die Texas Regional Bancshares Inc. und die State National Bancshares Inc. , für 2,64 Mrd. Dollar übernehmen wird, um seine Präsenz in dem US-Bundesstaat deutlich zu erhöhen und damit mehr spanischsprachige Kunden zu erreichen. Wie die zweitgrößte Bank in Spanien mitteilte, zahlt sie für Texas Regional, die Muttergesellschaft der Texas State Bank, 2,16 Mrd. Dollar bzw. 38,90 Dollar pro Aktie, was einer Prämie von 13,7 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag entspricht. Zudem wird eine Sonderdividende in Höhe von 10 Cents pro Aktie in Aussicht gestellt. Darüber hinaus hat sich die BBVA bereit erklärt, 480 Mio. Dollar bzw. 38,50 Dollar pro Aktie für die State National zu bezahlen. Der Kaufpreis pro Aktie bedeutet dabei einen Aufschlag von 23,8 Prozent. Mit den beiden Transaktionen erhält die BBVA in Texas, dem zweitbevölkerungsreichsten US-Bundesstaat, ein verwaltetes Vermögen von 12,6 Mrd. Dollar, Einlagen von 10,1 Mrd. Dollar sowie 166 Filialen. Insgesamt verwaltete die in 32 Ländern aktive BBVA Ende März ein Vermögen von 495 Mrd. Dollar und verfügte über 7.456 Niederlassungen.
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BBVA SA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) | 9,89 | 0,65% | |
Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) | 13,21 | -1,93% |
Indizes in diesem Artikel
STOXX 50 | 4 371,36 | -0,24% | |
EURO STOXX 50 | 4 974,47 | -0,75% | |
FTSE 100 | 8 237,73 | -0,09% | |
CAC 40 | 7 416,04 | -0,98% | |
IBEX 35 | 11 811,90 | 0,03% | |
EURONEXT 100 | 1 474,93 | -0,75% | |
FTSE Allshare | 4 479,23 | -0,32% | |
NYSE International 100 | 7 487,97 | 0,72% | |
EURO STOXX | 511,54 | -0,69% |