09.05.2007 14:25:00

Börsen in Europa: Uneinheitlich, BNP Paribas und Rio Tinto auf der Überholspur, easyJet schwach

Paris (aktiencheck.de AG) - Im Vorfeld der am Abend mit Spannung erwarteten Leitzinsentscheidung der US-Notenbank halten sich die europäischen Marktteilnehmer weitgehend zurück. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 verliert derzeit 0,08 Prozent und notiert bei 4.407,64 Punkten. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 gewinnt hingegen 0,04 Prozent auf 3.882,19 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 wiederum gibt 0,12 Prozent auf 1.048,87 Indexpunkte ab. Die europäischen Länderbörsen finden ebenfalls keine klare Richtung.

In London brechen Papiere von easyJet um 4,4 Prozent ein und knüpfen damit an die schwache Vortagesentwicklung an. Die Fluggesellschaft konnte ihren Verlust in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres deutlich zurückfahren. Für das Gesamtjahr geht easyJet davon aus, dass der Vorsteuergewinn um 40 bis 50 Prozent über dem Vorjahresergebnis liegen wird. Dagegen profitieren Aktien der beiden Minenkonzerne BHP Billiton und Rio Tinto von Übernahmespekulationen und legen 2,3 bzw. 6 Prozent zu. Titel des Software-Konzerns Sage verlieren nach Zahlen mehr als 3 Prozent. Aktien von InterContinental Hotels tendieren kaum verändert. Die Hotelkette erklärte heute, dass ihr Gewinn im ersten Quartal um 11 Prozent gesunken ist, was mit der Umstellung auf das Franchising-Geschäft zusammenhängt.

In Paris klettern Anteilsscheine von BNP Paribas um 3,2 Prozent. Die zweitgrößte Bankgesellschaft in Frankreich profitierte im ersten Quartal von einem besseren Ergebnis im Segment Corporate und Investment Banking sowie von Erlösen aus Asset-Verkäufen und erzielte eine Gewinnsteigerung von 24,5 Prozent. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen deutlich. Crédit Agricole ziehen daneben um 3,3 Prozent an.

Die von Swisscom präsentierten Quartalszahlen konnten die Erwartungen nicht erfüllen, die Aktie verliert in Zürich aktuell 1,3 Prozent und ist damit der größte Verlierer im SMI. Der Telekommunikationskonzern erzielte im ersten Quartal ein Ergebnis auf Vorjahresniveau, wobei höhere Kundenzahlen im Internet-Segment sowie im Mobilfunkbereich den hohen Wettbewerbsdruck kompensieren konnten. Papiere von Adecco wiederum finden am Tag nach den Zahlen den Weg in die Depots und preschen um 2,5 Prozent vor. In Amsterdam geht es für AEGON um 3,2 Prozent abwärts. Der Versicherungskonzern verbuchte im ersten Quartal einen Ergebnisrückgang. In Brüssel verbessern sich Aktien von Delhaize um ein halbes Prozent. Der Einzelhandelskonzern gab heute bekannt, dass er seinen Gewinn im ersten Quartal um 14,5 Prozent steigern konnte.

Indexstände (14:14 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 4.407,64 (-0,08 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.882,19 (+0,04 Prozent)

EURONEXT 100: 1.048,87 (-0,12 Prozent)

FTSE 100 (London): 6.537,20 (-0,20 Prozent)

CAC40 (Paris): 6.028,31 (-0,10 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 43.691,00 (+0,14 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 14.516,20 (-0,28 Prozent)

SMI (Zürich): 9.385,65 (+0,09 Prozent)

ATX (Wien): 4.714,52 (+0,65 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Die britische Hotelkette InterContinental Hotels Group plc (ISIN GB00B128LQ10/ WKN A0JM5Y) erklärte heute, dass ihr Gewinn im ersten Quartal um 11 Prozent gesunken ist, was mit der Umstellung auf das Franchising-Geschäft zusammenhängt. Demnach belief sich der Nettogewinn auf 47 Mio. Britische Pfund (GBP) bzw. 12,9 Pence pro Aktie, gegenüber 53 Mio. GBP bzw. 12 Pence pro Aktie im Vorjahr. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 29,3 Mio. GBP ausgegangen. Der Umsatz erhöhte sich um 9,6 Prozent auf 194 Mio. GBP. Der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft betrug im Berichtszeitraum indes 44 Mio. GBP, was einer Steigerung um 5 Prozent entspricht.

Die britische Fluggesellschaft easyJet plc konnte ihren Verlust in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres deutlich zurückfahren. Wie der Konzern heute bekannt gab, erhöhte sich der Umsatz per Ende März um 14 Prozent auf 719 Mio. Britische Pfund (GPB). Hierbei zog der Umsatz pro Passagiersitz um 0,8 Prozent auf 31,70 GBP an. Ferner ging der Verlust vor Steuern um 58 Prozent auf 17 Mio. GBP zurück. Für das Gesamtjahr geht easyJet davon aus, dass der Vorsteuergewinn um 40 bis 50 Prozent über dem Vorjahresergebnis von 129,2 Mio. GBP liegen wird.

Der britische Software-Konzern Sage Group plc (ISIN GB0008021650/ WKN 883669) legte heute die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr vor. Demnach lag der operative Gewinn in der Berichtsperiode bei 124,9 Mio. Britischen Pfund (GBP), nach 118,8 Mio. GBP im Vorjahreszeitraum. Der Vorsteuergewinn reduzierte sich von 113,7 Mio. GBP auf 108,6 Mio. GBP. Um Einmaleffekte wie Wertberichtigungen bereinigt lag der Vorsteuergewinn bei 121,8 Mio. GBP. Der Nettogewinn reduzierte sich von 78,5 Mio. GBP bzw. 6,05 Pence je Aktie auf 74,9 Mio. GBP bzw. 5,74 Pence je Anteilsschein. Der bereinigte Gewinn je Aktie verbesserte sich im Vorjahresvergleich von 5,86 Pence auf 6,48 Pence. Der Konzernumsatz verbesserte sich von 455,9 Mio. GBP auf 574,7 Mio. GBP. Für das laufende Geschäftsjahr äußerte sich Sage weiterhin optimistisch und kündigte eine Fortsetzung des akquisitionsbedingten Wachstumskurses an.

Die BNP Paribas S.A. (ISIN FR0000131104/ WKN 887771), die zweitgrößte Bankgesellschaft in Frankreich, meldete heute, dass sie im ersten Quartal eine Gewinnsteigerung von 24,5 Prozent erzielt hat, was auf ein besseres Ergebnis im Segment Corporate und Investment Banking sowie auf Erlöse aus Asset-Verkäufen zurückzuführen ist. Demnach belief sich der Nettogewinn auf 2,51 Mrd. Euro, gegenüber 2,01 Mrd. Euro im Vorjahr. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 2,06 Mrd. Euro ausgegangen. Die Einnahmen erhöhten sich um 20,5 Prozent auf 8,21 Mrd. Euro. Die gesamten operativen Kosten erhöhten sich im Berichtszeitraum um 18,7 Prozent auf 4,59 Mrd. Euro.

Die Swisscom AG (ISIN CH0008742519/ WKN 916234) konnte den hohen Wettbewerbsdruck aufgrund höherer Kundenzahlen im Internet-Segment sowie im Mobilfunkbereich kompensieren und im ersten Quartal ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erzielen. Wie der schweizerische Konzern heute bekannt gab, lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Berichtszeitraum bei 619 Mio. Schweizer Franken (CHF), nach 686 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum. Der Reingewinn verbesserte sich indessen leicht von 460 Mio. CHF auf 461 Mio. CHF. Dabei verzeichnete Swisscom einen hohen Kundenzuwachs bei ADSL im Festnetz sowie im Mobilfunk bei gleichzeitig deutlich tieferen Minutenpreisen. Im ADSL-Segment verbuchte der Konzern einen Kundenzuwachs von 20,6 Prozent, während man im Mobilfunksegment ein Plus von 7,7 Prozent bei den Kundenzahlen erzielen konnte. Der Konzernumsatz lag mit 2,38 Mrd. CHF auf Vorjahresniveau. Unverändert erwartet die Swisscom-Gruppe für das gesamte Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von rund 9,7 Mrd. CHF und ein Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 3,9 Mrd. CHF.

Die AEGON N.V. (ISIN NL0000303709/ WKN A0JL2Y), der zweitgrößte Versicherungskonzern in den Niederlanden, verbuchte im ersten Quartal einen Ergebnisrückgang. Wie der Konzern heute erklärte, lag der operative Gewinn im Berichtszeitraum bei 614 Mio. Euro, nach 827 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Vorsteuergewinn verringerte sich von 845 Mio. Euro auf 648 Mio. Euro. Dabei hatten Wertberichtigungen zur Absicherung von Derivaten in Höhe von 258 Mio. Euro das operative Ergebnis beeinflusst. Der Nettogewinn reduzierte sich gegenüber dem Vorjahresquartal von 630 Mio. Euro auf 485 Mio. Euro, während der Gewinn je Aktie von 38 Cent auf 28 Cent zurückging. Beim Neugeschäft verbuchte AEGON einen Anstieg von 42 Prozent auf 232 Mio. Euro, wobei man insbesondere aufgrund der Zuwachsraten in den USA, Europa und Großbritannien profitieren konnte.

Der belgische Einzelhandelskonzern Delhaize Group S.A. (ISIN BE0003562700/ WKN 853151) gab heute bekannt, dass er seinen Gewinn im ersten Quartal um 14,5 Prozent steigern konnte. Der Nettogewinn belief sich demnach auf 111,4 Mio. Euro und profitierte dabei von einer niedriger als erwarteten Steuerquote, geringeren Finanzbelastungen und einem schwächeren US-Dollar. Das EBIT stieg von 227,4 Mio. Euro auf 229,6 Mio. Euro. Der Umsatz der Supermarktgruppe ging leicht um 0,5 Prozent auf 4,71 Mrd. Euro zurück. (09.05.2007/ac/n/m)

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