06.07.2011 13:48:55

Börsen in Europa am Mittag: Indizes geben nach, Sanofi im Plus

Paris (aktiencheck.de AG) - Die wichtigsten europäischen Indizes notieren im Mittwochhandel auch zur Mittagszeit im Minus. Dabei drückt die Abstufung von Portugal auf die Stimmung. Ferner belastet auch die Zinserhöhung in China. Dabei haben heute vor allem auch Bank- und Versicherungstitel einen schweren Stand. Das Nachrichtenumfeld ist insgesamt aber weiterhin ruhig. Die Investoren richten daher bereits ihr Interesse auf die morgen anstehenden Zinsentscheidungen der EZB und der Bank of England. Der Dow Jones EURO STOXX 50 verliert derzeit 0,87 Prozent auf 2.825,68 Punkte. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 verschlechtert sich um 0,47 Prozent auf 2.571,17 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 gibt um 0,68 Prozent nach auf 702,25 Stellen. Die europäischen Länderbörsen tendieren im Minus.

An der Wall Street zeichnet sich heute eine schwächere Handelseröffnung ab. So büßt der Dow Jones Future derzeit 0,14 Prozent an Wert ein. Der NASDAQ-Future verschlechtert sich um 0,13 Prozent, während der S&P-Future 0,30 Prozent abgibt. Konjunkturseitig stehen am Nachmittag in den USA noch der Arbeitsmarktbericht sowie der ISM Dienstleistungsindex für Juni zur Veröffentlichung an.

Der britische Immobilienmarkt hat sich im Juni 2011 nach Angaben der Lloyds Banking Group erhitzt. So erhöhte sich der Halifax-Hauspreisindex gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent, während die Preise im Mai nur um revidiert 0,4 (vorläufig: 0,1) Prozent gestiegen waren. Hierbei handelt es sich um den stärksten Anstieg seit Oktober 2010. Binnen Jahresfrist schrumpften die Häuserpreise um 3,5 Prozent, nach einem Preisrückgang um 4,2 Prozent im Mai. In Großbritannien stehen die Aktien des Billigfliegers easyJet derzeit mit einem Abschlag von 0,9 Prozent im breiten Markt unter Druck. Das Unternehmen konnte im Juni mit einem Passagierplus aufwarten. So wurden mit 4,952 Millionen insgesamt 9,1 Prozent mehr Passagiere befördert als im Vorjahr. Der Sitzladefaktor verbesserte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 88,3 Prozent. Der Engineering- und Baukonzern Balfour Beatty geht indes für das erste Halbjahr von einem Ergebnis im Rahmen der Erwartungen aus. Der Titel verschlechtert sich daraufhin im breiten Markt um 0,3 Prozent. Im FTSE 100 können an der Indexspitze Serco um 3,7 Prozent vorrücken, während am Indexende mit der Royal Bank of Scotland und Barclays zwei Banktitel mit Verlusten von 4 bzw. 3,3 Prozent notieren.

Wie bereits gestern bekannt wurde, hat die Rating-Agentur Moody's Investors Service die langfristigen Verbindlichkeiten Portugals auf Junk-Bond-Niveau heruntersetzt. Die Agentur äußerte sich besorgt, da das Risiko einer zweiten Finanzierungsrunde steige, noch bevor Portugal an den Kapitalmarkt zurückkehren könne. Aus diesem Grund wurde das neue Rating auch mit einem negativen Ausblick versehen. Die Bonitätsnote wurde infolge dessen von "Baa1" auf "Ba2" herabgesetzt. Moody's brachte darüber hinaus seine Besorgnis zum Ausdruck, dass Portugal nicht in der Lage sein könnte, seine Sparziele zur Reduzierung des Defizits und der Verschuldung zu erreichen.

Die spanische Industrieproduktion ist derweil im Mai 2011 nach Angaben der nationalen Statistikbehörde INE überraschend gesunken. Binnen Jahresfrist hat sich der Output kalenderbereinigt um 0,4 Prozent reduziert. Hierbei handelt es sich um den dritten Rückgang in folge. Volkswirte waren hingegen von einem unveränderten Niveau ausgegangen.

In Frankreich meldet sich der Pharmakonzern Sanofi zu Wort. So hat man mit Rib-X Pharmaceuticals eine Forschungszusammenarbeit vereinbart, im Rahmen derer die beiden Partner neue Antibiotikaklassen gegen grampositive als auch gramnegative Keime entwickeln, die aus dem RX-04-Programm von Rib-X resultieren. Sanofi erhält das Recht zur Entwicklung verschiedener Produkte und zahlt im Gegenzug eine Vorabzahlung in Höhe von 10 Mio. US-Dollar, Meilensteinzahlungen für das Erreichen bestimmter Entwicklungsergebnisse sowie Umsatzbeteiligungen an Rib-X. Die Aktie von Sanofi rückt um 0,2 Prozent vor. Ganz oben auf dem Einkaufszettel der Investoren stehen im CAC 40 weiterhin die Papiere von Alcatel-Lucent mit einem Zugewinn von 1,2 Prozent. Die rote Laterne wird indes von der Crédit Agricole mit einem Verlust von 3,1 Prozent gehalten. Mit Abschlägen von 1,6 bzw. 2,4 Prozent stehen BNP Paribas und Société Générale ebenfalls weit oben auf der Verkaufsliste der Investoren.

Dow Jones EURO STOXX 50: 2.825,68 (-0,87 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 2.571,17 (-0,47 Prozent) EURONEXT 100: 702,25 (-0,68 Prozent) FTSE 100 (London): 5.980,42 (-0,72 Prozent) CAC40 (Paris): 3.950,54 (-0,71 Prozent) MIB (Mailand): 19.835,15 (-2,18 Prozent) IBEX 35 (Madrid): 10.159,90 (-1,65 Prozent) SMI (Zürich): 6.195,86 (-0,76 Prozent) ATX (Wien): 2.762,13 (-0,75 Prozent) (06.07.2011/ac/n/m)

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