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18.11.2024 10:10:39

Börse Frankfurt-News: "Nvidia-Zahlen der wichtigste Termin der Woche" (Ausblick)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Nachdem zuletzt vor allem politische Ereignisse das Geschehen an den Börsen bestimmt haben, rückt in dieser Woche noch mal die Berichtssaison in den Fokus. Der Ausblick von Nvidia zur Wochenmitte gilt als richtungsweisendes Event.

18. November 2024. FRANKFURT (Börse Frankfurt). In der abgelaufenen Woche haben die europäischen Aktienindizes endlich mal relative Stärke gezeigt. Obwohl die großen US-Indizes S&P 500 mit -2,1 Prozent und Nasdaq 100 mit -3,4 Prozent deutlich an Wert einbüßten, beendete der DAX den Handel am Freitag nahezu unverändert zur Vorwoche bei 19.211 Punkten. Der Euro Stoxx 50 konnte sich mit einem kleinen Minus von 0,2 Prozent ebenfalls gut behaupten. In den Tagen rund um die US-Präsidentschaftswahl hatte das noch ganz anders ausgesehen.

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Schmaler Grat für den KI-Profiteur

Der wichtigste Termin in der neuen Woche steht am Mittwoch nach US-Börsenschluss an. Dann wird mit dem KI-Profiteur Nvidia das zurzeit wertvollste Unternehmen der Welt seine Quartalszahlen veröffentlichen. "Für die Stimmung ist vor allem der Ausblick von enormer Bedeutung" legen sich die Spezialisten der Deka fest. Die Kollegen der Commerzbank sehen das genauso. Ihrer Meinung nach sollte das Umsatzziel für das laufende Quartal mindestens 10 Prozent über der abgelaufenen Periode liegen. Für die im Jahr 2024 bislang um fast 190 Prozent gestiegene Aktie bestehe dabei ein schmaler Grat zwischen zu gut ("Besser kann es nicht werden!") und einer knappen Verfehlung der Wachstumserwartungen. In den letzten sechs Quartalen habe das bei Nvidia und damit für die Märkte allerdings immer "gut geklappt".

Neuwahlen als Befreiungsschlag?

Die jüngsten Gewinnmitnahmen an den US-Märkten wurden unter anderem Notenbank-Chef Jerome Powell zugeschrieben, der den Hoffnungen auf weitere schnelle Leitzinssenkungen einen Dämpfer verpasste. In der Eurozone und vor allem in Deutschland läuft es wirtschaftlich hingegen so schlecht, dass die EZB an deutlich niedrigeren Zinsen nach Ansicht von Analysten nicht vorbeikommen dürfte. Hierzulande könnte zudem die Aussicht auf einen Regierungs- und Politikwechsel die Aktienkurse stützen. "Angesichts der anhaltend schlechten Stimmung in der Wirtschaft setzen viele auf einen zumindest psychologischen Befreiungsschlag im Zuge der Neuwahlen", schreibt die Helaba. In diesem Kontext dürften die am Freitag anstehenden Einkaufsmanagerindizes für Oktober "den Ernst der Lage noch einmal verdeutlichen".

FOMO-Phänomen ist zurück

Grundsätzlich optimistisch für die Aktienmärkte zeigt sich Robert Halver von der Baader Bank, wenngleich der Experte zwischenzeitliche aus seiner Sicht gesunde Rücksetzer nicht ausschließen will. Die "zunehmenden Put-Positionen der institutionellen Investoren" sollten aber für eine Absicherung nach unten sorgen, so dass etwaige Korrekturen "insgesamt schnell abgearbeitet werden und ein schmerzhafter Ausverkauf nicht zu befürchten ist". Hauptgrund für seine Zuversicht ist, dass alle Anlegerinnen und Anleger, die sich vor der US-Wahl noch nicht positioniert hatten, dem Markt nun hinterherlaufen müssen. "Aus Sentimentsicht ist FOMO, fear of missing out, also die Angst, die Rallye zu verpassen, zurück".

Drohende Schulter-Kopf-Schulter-Formation

Aus technischer Sicht sieht Halver die nächsten Widerstände für den DAX bei 19.300 und 19.450 Punkten, bevor weitere Barrieren bei 19.555 und 19.605 Punkte folgen. Bei Rücksetzern rechnet er mit Unterstützungen bei 19.150 und 19.050 Punkten. "Darunter bieten die Marken bei 19.000 und 18.893 Punkten Halt", erwartet Halver.

Auch aus Sicht von Jörg Scherer befindet sich in diesem Bereich die "Kernunterstützungszone" des deutschen Leitindex, die es "in Zukunft unbedingt zu verteidigen" gilt. Gelingt dies nicht, droht dem DAX seiner Analyse nach ein Trendwendemuster in Form einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche

Montag, 18. November

16.00 Uhr: USA: NAHB Wohnungsmarkt-Index. Die Volkswirte der Nord/LB rechnen für November mit einem Indexstand von 43 Punkten, die Kollegen der Deka mit 44 Punkten. Damit sind beide Institute deutlich optimistischer als die Strategen der LBBW (40 Punkte).

Brasilien, Rio de Janeiro: G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs

Dienstag, 19. November

14.30 Uhr. USA: Neubaubeginne. Erwartet wird ein moderater Rückgang gegenüber dem Vormonat. Besonders skeptisch zeigt sich die Deka mit einem prognostizierten Minus von fast 4 Prozent. Begründet wird das mit einer möglichen Hurrikan-Belastung.

Mittwoch, 20. November

08.00 Uhr. GB: Inflationsdaten. Die Volkswirte der Deutschen Bank erwarten eine "gemischte Auswahl an Daten", wobei die Kerninflation weiter sinken dürfte.

Donnerstag, 21. November

16.00 Uhr. Eurozone: Verbrauchervertrauen. Die Vorzeichen für das Verbrauchervertrauen in Euroland stehen nach Ansicht der Deka schlecht. Die Volkswirte verweisen auf eine Reuters-Umfrage, wonach die Konsumentenstimmung in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Belgien gesunken ist. Alles andere als ein Rückgang (Vormonat: -12,5) wäre daher aus Sicht der Deka "eine merkliche Überraschung".

Freitag, 22. November

09.30 Uhr. Eurozone: Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde(Frankfurt)

10.00 Uhr. Eurozone: Einkaufsmanagerindizes. Die zum Wochenschluss veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes für November (auch in Großbritannien und einzelnen Ländern der Eurozone) sind für die?-konomen der Deutsche Bank das "Datenhighlight der Woche". Sie dienen ihrer Ansicht nach als "Gesundheitscheck für das globale Wachstum". Während beim Dienstleistungssektor für die Eurozone erneut ein Wert über der Schwelle von 50 erwartet wird, dürfte der Index für das Verarbeitende Gewerbe mit 46 deutlich darunter verharren.

Freitag und Samstag, 21 bis 22. November

World of Trading in Frankfurt

Von Thomas Koch, 18. November 2024, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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S&P 500 5 960,22 0,19%
EURO STOXX 50 4 789,08 0,70%