27.01.2009 15:30:00
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Börse Frankfurt/Fonds: "Langeweile pur"
27. Januar 2009. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Wären da nicht die Immobilienfonds, käme der Fondshandel wohl fast zum Erliegen. Wie Christoph Schmidt, Analyst für N. M. Fleischhacker, berichtet, haben die Umsätze im Vergleich zur Vorwoche zwar wieder moderat zugelegt. Der Handel sei jedoch von Verkäufen bei den Immobilienportfolios geprägt: "Nachdem einige Emittenten den Rücknahmestopp für offene Immobilienfonds um weitere neun Monate verlängert haben, sind viele Anleger geschockt und steigen aus. Der Zeitraum ist länger als erwartet." Unter Druck stehen vor allem der CS Euroreal (WKN 890500), der Kanam Grundinvest (WKN 679180) sowie der Axa Immoselect (WKN 984645) und der SEB Immoinvest (WKN 980230).
Die einzige Ausnahme bildet unterdessen der DEGI International (WKN 800799). "Die DEGI hat den Rücknahmestopp als einziger Emittent zum 30. Januar aufgehoben. Diese Neuigkeiten haben dem Kurs des DEGI International Auftrieb verliehen", weiß Schmidt. Während andere Immobilienfonds derzeit mit einem Abschlag von 6 bis 9 Prozent zum Nettoinventarwert gehandelt würden, sei der Risikoabschlag beim DEGI International mittlerweile auf Null zusammengeschmolzen.
Leichte Käufe bei Emerging Markets
In den anderen Fondssegmenten sieht es nach Auskunft von Schmidt eher mau aus. "Der leichte Ölpreisanstieg hat einige Käufer in den DWS Russia (WKN 939855) gelockt. Im Vergleich zur Vergangenheit geht aber auch hier so gut wie gar nichts, die meisten Anleger spielen nur ganz klein mit. Überzeugung sieht wirklich anders aus", kommentiert der Analyst.
Leichte Käufe beobachtet Schmidt zudem beim Templeton Eastern Europe Fund (WKN 987144). Ansonsten seien Schwellenländerfonds aktuell aber überhaupt nicht mehr gefragt. "Das Interesse an Emerging Market-Produkten ist angesichts der anhaltenden Unsicherheiten völlig weg geschmolzen - Langeweile pur."
Mikroskopische Umsätze
Beim Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0), der vor dem Jahreswechsel zu den beliebtesten Mischfonds zählte und im Hinblick auf den Umsatz locker mit den großen Immobilienfonds mithalten konnte, ist die Aktivität mittlerweile auf rund ein Fünfzigstel des Jahresendniveaus geschrumpft. Christoph Schmidt macht aber dennoch einen leichten Kauftrend bei dem Portfolio aus.
Goldfonds unter Druck
Luigi Galifi von der Baader Bank beobachtet unterdessen Verkäufe bei Goldportfolios. Unter anderem stehen der Black Rock World Mining Fund (WKN 986932) sowie der DWS Goldminenaktien Typ 0 (WKN 976982) unter Druck. "Bei den Goldfonds sind die Umsätze noch immer vergleichsweise hoch, in allen anderen Segmenten ist mittlerweile aber übliches Privatanleger-Niveau erreicht. Unsicherheit dominiert und viele Anleger warten, ob die Maßnahmenpakete der Regierungen greifen. Zudem schreckt die hohe Volatilität ab", erklärt Galifi.
© 27. Januar 2009 / Karoline Koch
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