28.11.2013 17:13:30

Börse Frankfurt/Auslandsaktien: Kaum Appetit auf Lebensmittelbranche

28. November 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Aktien von Lebensmittelkonzernen gelten gemeinhin als defensiv, getreu dem Motto: "Gegessen wird immer". Das kam ihnen während der Finanzkrise zugute, Dividendentitel wie Nestlé und Unilever legten rasant zu, ebenso Aktien von Getränkeanbietern wie Coca Cola (WKN 850663) oder Diageo (WKN 851247). In diesem Jahr sieht es aber anders aus: Viele Aktien der Branche gaben nach oder traten auf der Stelle. Doch es gibt auch Ausnahmen.

Kursexplosion bei Tyson Foods

Vorhauser

Über einen Kursgewinn von 60 Prozent in diesem Jahr können sich zum Beispiel Aktionäre von Tyson Foods (WKN 870625) freuen, wie Walter Vorhauser von Close Brothers Seydler berichtet. Der US-Konzern, der sich auf die Verarbeitung und Vermarktung von Fleisch- und Fertigprodukten spezialisiert hat, ist derzeit sehr erfolgreich. "Die Zahlen für das vierte Geschäftsquartal waren gut, der Umsatz ist um 7 Prozent gestiegen, der Gewinn konnte ebenfalls gesteigert werden." Das Unternehmen wolle nun noch weiter expandieren, auch international. "Besonders die Bereiche Hähnchenfleisch und Fertiggerichte sollen noch ausgebaut werden."

Nestlé: Interessante Dividendenrendite

Vrbsky

Nestlé (WKN A0Q4DC) gehört 2013 hingegen eindeutig zu den Underperformern, am Donnerstagmittag kostet der Dividendentitel an der Börse Frankfurt 53,84 Euro nach 50,44 Euro zu Jahresanfang. "Nestlé ist ein typischer defensiver Titel, der während der Finanzkrise stark gesucht war", erklärt Jan Vrbsky von der Baader Bank. In der Tat hatte sich der Kurs des Herstellers von Nescafé, Alete-Babynahrung und Maggi-Suppen zwischen März 2009 und März 2013 mehr als verdoppelt. "Nestlé galt als sicherer Hafen."

Uninteressant ist die Aktie dem Händler zufolge aber auch jetzt nicht: "Die Dividendenrendite liegt bei 3 Prozent, das ist angesichts des Zinsumfelds gar nicht so schlecht. Außerdem hat Nestlé aufgrund der Solidität ja schon fast Anleihencharakter." Die UBS hatte zuletzt zum Halten der Aktie geraten, Morgan Stanley und die Citigroup zum Kaufen.

Wieder Chancen bei Unilever

Bei Unilever (WKN A0JNE2) sieht das Bild ähnlich aus: Nach einem rasanten Kursanstieg zwischen März 2009 und Mai dieses Jahres ist die Dynamik dahin. Aktuell wird die Aktie an der Börse Frankfurt zu 29,60 Euro gehandelt - das entspricht dem Niveau vom Jahresanfang. Der Anbieter von Knorr-Suppen, Langnese-Eis und Rama-Margarine leidet unter der globalen Konjunkturflaute, das Umsatzwachstum im dritten Quartal schwächte sich auf 3,2 Prozent ab.

Analysten sehen nun aber wieder Potenzial nach oben: So hat die BNP Paribas die Aktie des Unternehmens, das auch Körper- sowie Haushalts- und Textilpflegeprodukte verkauft, Anfang der Woche von "Neutral" auf "Outperform" hochgestuft und das Kursziel von 31 auf 35 Euro angehoben.

Kellogg: Keine Lust auf Cornflakes

Ebenfalls in diesem Jahr nicht so gut gefahren sind Aktionäre des US-Cornflakes-Anbieters Kellogg. Die Aktie (WKN 853265), die in den ersten Monaten dieses Jahres stark zugelegt hatte, notiert mit 44 Euro mittlerweile wieder auf dem Niveau von Anfang Januar. "Das Konsumverhalten ändert sich, die Verbraucher werden gesundheitsbewusster", bemerkt Vorhauser. Im dritten Quartal hatten Umsatz und Gewinn des Unternehmens, zu dessen Portfolio seit 2012 auch Chips der Marke Pringles gehören, stagniert. Anfang des Monats kündigte Kellogg Stellenstreichungen an, im Rahmen eines auf vier Jahre angelegten Programmes will der Konzern das Geschäft wieder ankurbeln. Beobachter sind aber nicht überzeugt: "Moody`s überprüft derzeit, Kellogg herunterzustufen", erklärt der Vorhauser.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG © 28. November 2013

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   November 28, 2013 10:41 ET (15:41 GMT)- - 10 41 AM EST 11-28-13

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