02.05.2013 16:11:31

Börse Frankfurt/Auslandsaktien: Euro-Aktien wieder gefragt

2. Mai 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Zentralbanken hüben wie drüben bestimmen das Bild an den internationalen Aktienmärkten in dieser Woche. Kraftlose US-Konjunkturdaten, ein deutlich gefallener Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und schwächer als erwartete Signale aus dem US-Immobiliensektor sorgen laut Walter Vorhauser für eine Fortsetzung der ultralockeren US-amerikanischen Geldpolitik. Wie bisher werde die Federal Reserve nach dem Willen des Offenmarkt-Komitees pro Monat Anleihen im Volumen von 85 Milliarden US-Dollar aufkaufen. "Für die Aktienbörsen ist das eine willkommene Entscheidung, weil voraussichtlich weiterhin viel Geld in die Märkte fließen wird", bemerkt der Händler der Close Brothers Seydler Bank.

Getrieben von Konjunktursorgen und einer überraschend niedrigen Inflation hat die Europäische Zentralbank am heutigen Donnerstag ihren Hauptrefinanzierungssatz von 0,75 auf 0,5 Prozent gesenkt.

Die Zuversicht der Börsianer geriet angesichts die mageren Wirtschaftsdaten insgesamt nur kurz ins Stocken, wie Roland Stadler von der Baader Bank berichtet. "Europäische Aktien sind gefragt und auch der DAX läuft wieder gut." Anleger suchten neue Chancen in eurobasierten Indizes, die hinter den jüngsten Entwicklungen von DJ Industrial Average und S&P 500 hinterherhinkten.

RTL Group will mehr deutsche Anleger erreichen

Stadler

Seit Dienstag dieser Woche ist die Aktie der RTL Group (WKN 861149) im Regulierten Markt gelistet, zuvor war sie an den Börsen in Luxemburg und Belgien notiert, in Frankfurt dagegen nur einbezogen. Das Unternehmen erfüllt jetzt die Transparenzpflichten des Prime Standard. Stadler fasst zusammen, dass Bertelsmann, die beim zweitgrößten IPO seit 2007 für rund 1,4 Milliarden Euro Aktien verkauft haben, als Mehrheitsaktionär aber immer noch 75,1 Prozent des Medienkonzerns halten. "Bei einer Spanne zwischen 54 und 62 Euro lag der Platzierungspreis von 55,50 Euro eher am unteren Ende, was auf verhaltenes Anlegerinteresse deutet."

KDDI schwimmt gegen den Strom

Von Börsianern gut aufgenommen wurden die Ergebnisse der KDDI Corporation (WKN 887603) für das erste Quartal. "Gegen den allgemeinen Trend in der Branche steigerte der japanische Telekom-Konzern seine Margen von 25,4 auf 26,2 Prozent", erklärt Stadler. Auch der Ausblick mit einem Nettoumsatzplus von 20 Prozent für das laufende Geschäftsjahr könne sich sehen lassen, was sich in der Entwicklung des Aktienkurses widerspiegle. "Seit Jahresbeginn hat die KKDI-Aktie von 3.000 auf 4.600 Yen zugelegt."

Pfizer-Geschäft in Emerging Markets enttäuscht

Federn lassen musste unterdessen Pfizer (WKN 852009), für Ernüchterung sorgten die Ergebnisse des ersten Geschäftsquartals. "Umsatz und Ertrag hinken beim größten amerikanischen Pharmakonzern hinter den Erwartungen her," erklärt Stadler. "Das Geschäft in den Schwellenländern läuft nicht wie erhofft." Das Wachstum im Vorquartal von 17 Prozent habe das Unternehmen nicht halten können." Die Aktie gab zwischenzeitlich um rund 4 Prozent nach und scheint sich um 29,70 Euro zu stabilisieren. Vor Sonderposten habe der Konzern 54 Cent je Aktie verdient, Analysten hätten einen Cent mehr erwartet." Bei Pfizer gebe es nun Überlegungen, den Konzern in Nachahmer- und Lizenzsprodukte aufzuspalten.

Die Kassen sprudeln bei Time Warner

Vorhauser

Überraschend gut verdient hat der US Medienkonzern Time Warner (WKN A0RGAY) im ersten Quartal. Beim Gewinn stünde ein Plus von 24 Prozent auf 720 Millionen US-Dollar. "Das Fernsehgeschäft mit Serienhits wie ,Game of Thrones' lässt die Aboeinnahmen sprudeln", berichtet Vorhauser. Der Unterhaltungskanal TNT, das Nachrichten-Flaggschiff CNN sowie die Spielfilm- und Serienkanäle des Bezahlsenders HBO gehörten zu den Gewinnbringern. Der Gesamtumsatz sei allerdings von 6,98 auf 6,84 Milliarden US-Dollar geschmolzen. "Die Einnahmen des Hollywood-Studios Warner Bros. schrumpfte trotz Blockbustern wie 'Der Hobbit' - und das Verlagsgeschäft schreibt rote Zahlen." Time Warner plane, die Verlage bis zum Jahresende abzuspalten. Die Aktie hat auf die Ergebnisse mit Verlusten von 2,5 Prozent reagiert und notiert derzeit um 44,60 Euro, was Vorhauser unter Gewinnmitnahmen verbucht. "Der Wert ist gut gelaufen und hat sich auf Jahressicht nahezu verdoppelt."

MasterCard bietet PayPal Paroli

Der anhaltende Trend zum bargeldlosen Zahlungsverkehr insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum, im Nahen Osten und in Afrika beschert MasterCard (WKN A0F602) unerwartet hohe Gewinne. Mit 766 Millionen US-Dollar habe der weltweit zweitgrößte Anbieter von Kreditkarten im ersten Quartal 12 Prozent mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Mit einem Plus von 8,4 Prozent auf 1,9 Milliarden US-Dollar seien die Umsätze aber leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben. "Weltweit kauften MasterCard-Kunden mit ihren Kreditkarten für 690 Milliarden Dollar ein, was einer Steigerung von 10 Prozent entspricht." Obwohl Vorhauser die Ergebnisse als "nicht schlecht" einstuft, hat die Aktie rund 2 Prozent eingebüßt.

Für die Zukunft setze MasterCard auf das Bezahlsystem MasterPass, das alle Zahlungsmöglichkeiten vereine. "In Deutschland ist der PayPal-Konkurrent allerdings noch nicht angekommen", ergänzt Vorhauser. Mit ihrem größeren Sicherheitsbewusstsein brauchten die Europäer einfach etwas länger, um diese Art von Service anzunehmen.

© 2. Mai 2013 / Iris Merker

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   May 02, 2013 09:41 ET (13:41 GMT)- - 09 41 AM EDT 05-02-13

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