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Geändert am: 20.09.2017 22:17:18

Wall Street Schluss: Dow Jones mit neuem Allzeithoch

Sowohl der Dow Jones Industrial als auch der marktbreite S&P 500 erklommen neue Rekordhöhen, die jedoch nur hauchdünn über den alten Hochs lagen. Letztlich passierte an der Wall Street herzlich wenig, die Musik spielte abseits des Aktienmarktes. Denn am Devisen-, Renten und Goldmarkt sorgte die US-Notenbank für reichlich Bewegung. Die machte nach ihrer zweitägigen Sitzung klar, dass es ihr mit der Straffung der Geldpolitik ernst ist.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent auf 22.413 Punkte, der S&P-500 legte um 0,1 Prozent zu und der NASDAQ Composite büßte 0,1 Prozent ein. Umgesetzt wurden 837 (Dienstag: 809) Millionen Aktien. Auf 1.626 (1.554) Kursgewinner an der NYSE kamen 1.299 (1.385) -verlierer, unverändert gingen 148 (141) Titel aus dem Handel. Der Technologiesektor verlor 1,1 Prozent und Apple als Dow-Schlusslicht gar 1,7 Prozent. Der Technologiegigant hatte Probleme mit der Netzverbindung der neuen Uhr sowie mit deren Batterie eingeräumt.

Fed hält mittelfristig Kurs

Doch das beherrschende Thema stellte die Federal Reserve (Fed). Eine klare Mehrheit des Offenmarktausschusses ging davon aus, dass es bis Jahresende noch eine Zinserhöhung geben wird. Für 2018 werden wie bisher drei Zinserhöhungen avisiert, für 2019 allerdings nur noch zwei anstatt drei. Für das Jahr 2020 ist nur eine Erhöhung vorgesehen. Bei ihrer Ratssitzung beschlossen die obersten Währungshüter der USA, den Leitzins in der aktuellen Spanne vorerst zu belassen, was auch so erwartet worden war. Außerdem kündigte die Fed an, dass ab Oktober mit dem Abbau der auf rund 4,2 Billionen Dollar aufgeblähten Notenbankbilanz begonnen werden soll, was für die Märkte ebenfalls nicht überraschend kam. "Auch wenn der Plan zur Bilanzreduzierung langsam, behutsam und durchdacht umgesetzt wird, ist er doch nicht ganz frei von Potenzial für Marktverwerfungen", sagte Marktstrategin Kristina Hooper von Invesco.

Am Devisenmarkt sprang der ICE-Dollarindex mit der Aussicht auf weiter steigende Zinsen auf ein Zweiwochenhoch. Der Euro ging auf Talfahrt und im späten US-Geschäft bei 1,1890 Dollar um, nachdem die Gemeinschaftswährung vor Bekanntgabe der Fed-Projektionen noch mit rund 1,20 Dollar bezahlt worden war. Insbesondere die Aussicht auf eine weitere Zinserhöhung im laufenden Jahr habe einige Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt, hieß es.

Dieses Phänomen ließ sich auch am Goldmarkt beobachten, wo das zinslose Edelmetall - auch belastet von der Dollarstärke deutlich fiel. Im späten Handel kostete die Feinunze mit 1.301 Dollar rund 10 Dollar weniger als vor Bekanntgabe der Fed-Projektionen. Zum Settlement war der Preis auf Tagessicht noch um 0,4 Prozent auf 1.316,40 Dollar gestiegen. "Die Goldbullen dürften etwas unter Druck geraten, weil der Markt weitere Zinserhöhungen einpreist", sagte Investmentstratege Rob Haworth von U.S. Bancorp Wealth Management.

Auch am US-Rentenmarkt wurden weitere Zinsanhebungen eingepreist. Hier belastete aber zusätzlich die angekündigte Bilanzverkleinerung der Fed. Die Nachfrage nach US-Renten dürfte zurückgehen, hieß es. Mit den fallenden Notierungen kletterte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 2,27 Prozent. Einige Rentenanalysten sprachen von unerwartet "falkenhaften" Kommentaren der Fed. Allerdings gaben die Renditen am ganz langen Ende des Marktes nach, weil die Fed ihre Zinsprojektionen ab 2019 gesenkt hatte.

DJG/DJN/flf

Von Mark DeCambre, Sara Sjolin und Florian Faust

NEW YORK (Dow Jones) / Redaktion finanzen.at

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