Dow Jones
Geändert am: 13.06.2022 22:03:07
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Vielfältige Belastungsfaktoren: US-Börsen schließen deutlich tiefer -- ATX und DAX verabschieden sich tiefrot -- Asiens Börsen letztlich mit Verlusten
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich auch am Montag deutlich tiefer.
Der ATX notierte kurz nach Handelsstart bereits schwächer und baute anschließend seine Verluste weiter aus. Bis zum Handelsschluss ging es 1,98 Prozent runter auf 3.122,23 Punkte.
"Das Inflationsmonster schlägt wieder zu und erhöht die Skepsis vor der anstehenden FED-Sitzung in dieser Woche. Der Markt hatte am Freitag gehofft, dass die Inflation in den USA im Mai darauf hindeuten würde, dass der Höhepunkt nun hinter uns liegt. Das Gegenteil scheint jedoch der Fall zu sein. Die Inflation stieg im vergangenen Monat auf 8,6 Prozent, den höchsten Stand seit 40 Jahren", schrieb der IG-Marktexperte Salah-Eddine Bouhmidi.
"Zinsen und Inflation bleiben die beiden Schreckgespenster für die Märkte", schrieb der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Und die Sorgen, dass die hohe Inflation nicht nur zu einer Stagflation, sondern in Verbindung mit den steigenden Zinsen zu einer Rezession führt, werden immer größer."
Unternehmensseitig blieb die Nachrichtenlage weitgehend ruhig. Nach dem Raffiniere-Unfall in Schwechat blieben die Blicke weiter auf die Aktien der OMV gerichtet.
DEUTSCHLAND
Nach den kräftigen Kursverlusten zum Wochenausklang war am Montag für den deutschen Leitindex keine Stabilisierung in Sicht.
Der DAX zeigte sich zum Start in die Sitzung tiefer und verblieb auch im Anschluss auf rotem Terrain. Er beendete den Tag letztlich mit einem Abschlag von 2,43 Prozent bei 13.427,03 Punkten.
Angesichts hoher Inflationsraten, Zinsängsten und damit verbundenen Konjunktursorgen ging der Kursrutsch des DAX weiter. Nachdem am Freitag in den USA eine Teuerung auf dem höchsten Stand seit rund 40 Jahren vermeldet wurde, sorgten sich Marktteilnehmer davor, dass weitere und schnellere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed folgen könnten. Am Mittwoch steht die nächste Zinssitzung der Fed auf der Agenda, bei der weitere geldpolitische Straffungen als ausgemacht gelten. Entscheidend dürfte aber sein, ob die Währungshüter noch stärker aufs Tempo drücken als bisher erwartet.
"Die Inflation droht außer Kontrolle zu geraten und die weltweiten Zentralbanken könnten geneigt sein, eine Rezession auszulösen, um die Nachfrage unter das durch Lieferengpässe und Krieg dezimierte verfügbare Angebot zu bewegen", erläuterte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Die Frage ist, ob diesmal wieder die Schnäppchenjäger in die extrem schlechte Stimmung hineinkaufen werden." Die hohe Inflation schürt global die Zinsangst. Als zusätzliche Sorge kommen drohende Lockdowns in China hinzu, wo am Wochenende in Peking und Shanghai wegen erneuter Corona-Ausbrüche erneut Massentests durchgeführt wurden.
WALL STREET
An der Wall Street ging es am Montag deutlich abwärts.
Der Dow Jones verlor 2,79 Prozent auf 30.518,06 Punkte. Der NASDAQ Composite sackte daneben 4,68 Prozent auf 10.809,23 Indexpunkte ab.
Der US-Aktienmarkt setzte am Montag seine steile Talfahrt vom Wochenschluss nahtlos fort. Zunehmende Zins- und Rezessionssorgen verschreckten - wie bereits in Asien und Europa - auch die US-Anleger. Marktteilnehmer fürchten, dass die unerwartet hohe Inflation die US-Notenbank (Fed) zu noch deutlicheren Zinsschritten bewegen könnte. Bislang war allgemein erwartet worden, dass die Leitzinsen am Mittwoch um weitere 0,50 Prozentpunkte steigen. Die jüngsten Preisdaten hätten nun die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Fed die Zinsen um 0,75 Punkte anhebt, sagte Volkswirt Michael Pearce von Capital Economics. "Die Marktteilnehmer bleiben weiterhin sehr nervös, weil sich neben der Inflationsdynamik zusätzlich ein Konsumrückgang abzeichnet. Das würde die Wirtschaft doppelt treffen und zu Konjunkturrückgängen führen", erklärte Andreas Lipkow von der comdirect. Zudem stosse das erneut aufkeimende COVID-Thema in China derzeit auf blanke Nerven bei den Investoren. Es gebe derzeit einfach zu viele Risikoherde und wenig Aussichten auf Erleichterungen.
ASIEN
Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich zum Wochenstart in Rot.
In Tokio notierte der japanische Leitindex Nikkei letztlich 3,01 Prozent tiefer bei 26.987,44 Punkten.
Für den Shanghai Composite ging es schlussendlich 0,89 Prozent auf 3.255,55 Zähler hinunter. Der Hang Seng schloss am Montag mit einem Minus von 3,39 Prozent bei 21.067,58 Einheiten.
Die asiatischen Börsen folgten am Montag den starken Verlusten der Wall Street vom Freitag. Dort hatten Stagflationssorgen neue Nahrung erhalten von stärker als gedacht gestiegenen US-Verbraucherpreisen und einem zugleich auf ein Rekordtief gesunkenen Michigian-Index für das Verbrauchervertrauen.
Zugleich waren die Augen auf die US-Notenbank gerichtet, die am Mittwoch ihre Zinsentscheidung verkündet, wobei mehrheitlich mit einer großen Zinserhöhung um 50 Basispunkte auf dann 1,25 bis 1,50 Prozent gerechnet wird. Am US-Anleihemarkt waren die Renditen in diesem Umfeld massiv gestiegen, im Zehnjahresbereich um 11 Basispunkte auf 3,16 Prozent, im Zweijahresbereich sogar um 25 Basispunkte auf 3,05 Prozent - auch weil mit den Preisdaten die Spekulation einen herben Dämpfer erhielt, dass nach zwei großen Zinserhöhungen eine Pause im Zinserhöhungszyklus anstehen könnte.
Hinzu kam als Belastungsfaktor, dass nach den eingeleiteten Lockerungen der COVID-19-Lockdowns in China die Coronamaßnahmen in Peking und der Handelsmetropole Schanghai wieder verschärft wurden. Das dürfte sich wieder negativ auf die Lieferketten auswirken, wie auch der in Südkorea laufende Streik der Lkw-Fahrer.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 146,17 | 0,74% | |
TecDAX | 3 329,06 | 0,34% | |
Dow Jones | 43 870,35 | 1,06% | |
NASDAQ Comp. | 18 972,42 | 0,03% | |
NASDAQ 100 | 20 740,78 | 0,36% | |
NIKKEI 225 | 38 026,17 | -0,85% | |
Hang Seng | 19 601,11 | -0,53% | |
ATX | 3 524,86 | 0,64% | |
Shanghai Composite | 3 370,40 | 0,07% |