TecDAX
Geändert am: 06.09.2022 06:55:18
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Gaskrise belastet: ATX geht mit Abschlägen aus dem Handel -- DAX schließt tiefrot -- Wall Street feiertagsbedingt geschlossen -- Börsen in Asien letztlich uneins
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich im Montagshandel mit deutlichen Verlusten.
Der ATX notierte bereits kurz nach Handelsstart deutlich tiefer und verharrte anschließend auf rotem Terrain. Er beendete die Sitzung 1,41 Prozent tiefer bei 2.850,66 Punkten.
Der erneute Stopp russischer Gaslieferungen durch die wichtige Pipeline Nord Stream 1 löste eine erneute Rally beim europäischen Gaspreis aus und belastete nicht nur die heimischen Aktienindizes, sondern auch die europäischen.
Dass die Wirtschaftsstimmung im Euroraum sich im September wieder eingetrübt hatte, war aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage nachrangig. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator fiel gegenüber dem Vormonat um 6,6 Punkte auf minus 31,8 Zähler, wie Sentix heute mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2020. Sowohl die Konjunkturerwartungen als auch die Lagebewertung trübten sich deutlich ein.
Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer dürfte angesichts der Inflations- und Zinssorgen im weiteren Wochenverlauf vor allem auf die am Donnerstag anstehende Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) gerichtet sein. Es wird von einem Zinsschritt ausgegangen, nur die Höhe bleibt offen. Laut Marktexperten würden 50 Basispunkte oder auch eine stärkere Anhebung um 0,75 Prozentpunkte im Raum stehen.
DEUTSCHLAND
Die Furcht vor Gasengpässen belastete den deutschen Aktienmarkt am Montag spürbar.
Der DAX startete bereits mit deutlichen Abschlägen in die neue Woche und baute diese im Verlauf noch weiter aus. Letztlich verlor er 2,22 Prozent auf 12.760,78 Punkte.
Deutschland bekommt praktisch kein Erdgas mehr aus Russland. Der russische Staatskonzern GAZPROM lässt alle Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 bis auf Weiteres ruhen - angeblich wegen technischer Probleme.
Der Kreml machte die Sanktionspolitik für den Gas-Lieferstopp verantwortlich. Vermutet wird aber, dass Kremlchef Wladimir Putin den Westen - und insbesondere Deutschland - im Konflikt um die Ukraine noch mehr unter Druck setzen will. Europaweit und auch hierzulande verzeichneten vornehmlich stark konjunkturabhängige Branchen wie der Chemie- und der Automobilsektor deutliche Verluste.
In Deutschland seien die Gasspeicher zwar aktuell gut gefüllt, schrieb Analyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Allerdings stelle sich die Frage, wie es aussehen werde, wenn im Winter der Gasverbrauch deutlich steigt.
Angesichts des Gas-Lieferstopps aus Russland zog der europäische Erdgaspreis an der Energiebörse in Amsterdam deutlich an, wodurch sich die Bezugspreise auf den eng vernetzten Energiemärkten weiter erhöhen.
WALL STREET
Die US-Börsen blieben am Montag wegen des Labor Days geschlossen.
Der Dow Jones startete am Freitag zwar mit Gewinnen in die Sitzung, verlor allerdings zum Handelsschluss 1,07 Prozent auf 31.318,44 Punkte. Auch der NASDAQ Composite drehte im Sitzungsverlauf ins Minus und ermäßigte sich letztlich um 1,31 Prozent auf 11.630,86 Zähler.
Die zunächst freundliche Stimmung an der Wall Street war am Freitagmittag New Yorker Zeit jäh gekippt. Auslöser für den Stimmungswechsel war die zu dieser Zeit über die Ticker laufende Meldung, wonach der russische Energieriese GAZPROM die unterbrochene Gaslieferung nach Deutschland am Samstagmorgen nicht wieder aufnehmen wird. Grund sei ein Leck, wegen dem die Pipeline bis auf Weiteres lahmgelegt werde.
Das schürte Rezessionsängste, denn eine vollständige Abschaltung würde die europäischen Regierungen dazu zwingen, ihre Bemühungen um Unabhängigkeit von russischem Gas zu verstärken und Energie zu rationieren - ein Schritt, der Industrieunternehmen schaden und die ohnehin schon schwache Wirtschaft in eine Rezession stürzen würde.
Dabei hatte anfangs noch ein zwar robuster, aber gleichwohl knapp unter den Erwartungen ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht für Zuversicht gesorgt. Die Daten untermauerten einerseits nämlich weitgehend die bereits herrschende Einschätzung, dass die US-Notenbank am Ende des Monats wie angekündigt den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 75 Basispunkte anheben dürfte; andererseits sprachen sie nicht für eine drohende noch stärkere Anhebung und ebenso nicht für eine heraufziehende Rezession in den USA.
Am Zinsterminmarkt sank die Wahrscheinlichkeit für einen großen Zinsschritt um 75 Basispunkte nach dem Jobbericht auf 58 Prozent und im weiteren Verlauf auf 56 Prozent. Dahinter dürften Spekulationen gestanden haben, dass der Jobbericht und die Rezessionsgefahr in Europa die US-Notenbanker vielleicht doch vorsichtiger agieren lassen könnte.
Entsprechend fiel die Reaktion am Anleihemarkt aus, dort kamen die Renditen zurück, im Zehnjahresbereich um 6 Basispunkte auf 3,20 Prozent und im Zweijahresbereich, der die Zinserwartung am stärksten spiegelt, sogar um 11 Basispunkte auf 3,40 Prozent.
Der schon vor den Arbeitsmarktdaten etwas nachgebende Dollar kam auf breiter Front zunächst noch etwas weiter zurück. Mit der GAZPROM-Meldung erholte er sich aber wieder, weil der Dollar von seinem Ruf als sicherer Hafen profitierte. Der Euro fiel so wieder unter die Parität zurück.
ASIEN
Die asiatischen Börsen präsentieren sich am Montag uneinheitlich.
In Tokio drehte der Nikkei ins Minus und verlor zum Handelsschluss 0,11 Prozent auf 27.619,61 Punkte.
Der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland schloss hingegen 0,42 Prozent höher bei 3.199,91 Zählern. An der Börse in Hongkong verlor der Hang Seng letztlich deutliche 1,16 Prozent auf 19.225,70 Einheiten.
Etwas Unterstützung kam vom chinesischen Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor, der im August stabil im Expansion anzeigenden Bereich geblieben ist. Positiv wirkten auch die am Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten. Sie zeigten einen immer noch soliden, aber nicht mehr ganz so rasanten Beschäftigungsaufbau und untermauern zwar die Erwartung, dass die US-Notenbank den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 75 Basispunkte erhöhen dürfte, sprechen aber gegen eine noch stärkere Erhöhung.
Gleichwohl lasteten in Asien Rezessionsängste auf der Stimmung, nachdem am Freitag der russische Gaskonzern GAZPROM mitgeteilt hat, dass er die Gaslieferungen nach Deutschland - anders als angekündigt - bis auf Weiteres aussetzt - angeblich wegen eines Lecks.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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NASDAQ Comp. | 20 039,11 | -0,01% | |
NASDAQ 100 | 22 152,31 | -0,06% | |
NIKKEI 225 | 39 164,61 | -0,27% | |
Hang Seng | 22 944,24 | -0,14% | |
ATX | 4 065,12 | -1,96% | |
Shanghai Composite | 3 351,54 | 0,81% |