Shanghai Composite
Geändert am: 04.01.2023 22:17:28
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Nach Fed-Protokoll: US-Börsen zum Handelsende im Plus -- ATX und DAX schließen höher -- Asiens Börsen beenden Handel mit unterschiedlichen Vorzeichen
AUSTRIA
Die österreichische Börse war am Mittwoch von einer freundlichen Tendenz geprägt.
Der ATX notierte kurz nach Handelsbeginn höher und blieb auch anschließend im Plus. Er verabschiedete sich mit einem Zuschlag von 0,45 Prozent bei 3.212,45 Punkten.
Gestützt wurden die Märkte zur Wochenmitte vor allem vom nachlassenden Inflationsdruck in Europa und der daraus resultierenden Hoffnung, dass der geldpolitische Kurs der EZB sich etwas entspannen könnte. Die rückläufige Inflation in Deutschland, die am Dienstag veröffentlicht wurde, hatte die Sorgen vor weiteren Leitzinserhöhungen zuletzt etwas gedämpft, schrieben die Marktexperten der Helaba.
In diese Richtung weisen auch am Mittwoch veröffentlichte Zahlen aus Frankreich, auch dort hat sich der Preisauftrieb abgeschwächt. Zudem hat sich auch der Preisanstieg von nach Deutschland importierten Gütern weiter deutlich verringert. Daneben hat sich auch die Unternehmensstimmung im Euroraum Ende 2022 weiter verbessert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Punkte auf 49,3 Zähler.
DEUTSCHLAND
Die deutschen Anleger zeigten am Mittwoch Kaufinteresse.
Der DAX stieg zum Sitzungsbeginn an, anschließend ging es noch deutlicher nach oben. Dabei überstieg das deutsche Börsenbarometer sogar die 14.400 Punkte und beendete den Handel letztlich 2,18 Prozent stärker bei 14.490,78 Zählern.
Auch am dritten Börsentag des neuen Jahres waren am deutschen Aktienmarkt Kursgewinne zu beobachten. Rückenwind erhielten die Aktienbörsen von tendenziell sinkenden Zinsen an den Kapitalmärkten. So gab es jüngst gewisse Entspannungssignale mit Blick auf die hohe Inflation.
WALL STREET
Die US-Börsen begaben sich am Mittwoch auf Achterbahnfahrt.
Der Dow Jones ging nach einem volatilen Handel letztlich um 0,40 Prozent höher bei 33.269,77 Punkten aus der Sitzung. Zur Eröffnung hatte er sich nahezu unverändert gezeigt und im Anschluss zwischen Gewinnen und Verlusten geschwankt. Der NASDAQ Composite beendete den Handel mit einem Plus von 0,69 Prozent bei 10.458,76 Zählern. Er hatte bereits zum Start kräftig zuglegt, war dann im Handelsverlauf jedoch ebenfalls mehrfach durch Konjunkturdaten und Fed-Protokoll unter Druck gekommen.
Am US-Aktienmarkt sorgte die Veröffentlichung des Fed-Protokolls am Mittwoch für einen kräftigen Stimmungsdämpfer. Anleger hofften auf eine etwas weniger forsche Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank, wurden aber mit dem Sitzungsprotokoll auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Dennoch hielt sich die Hoffnung in abgespeckter Form bis zum Handelsschluss. Denn die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im Dezember den vierten Monat in Folge eingetrübt, der ISM-Index sank einen Tick stärker als veranschlagt auf das tiefste Niveau seit Mai 2020. Der Subindex der Preise gab indes deutlicher nach. Die gesunkenen offenen Stellen im November passten da nur bedingt ins Bild, denn letztlich untermauerten sie den engen Arbeitsmarkt.
Händler verwiesen aber auch auf Entspannungssignale der Inflation in Europa. Begünstigt wurde die Hoffnung auf weiter nachlassenden Inflationsdruck durch erneut drastisch gesunkene Öl- und Gaspreise. US-Notenbank-Mitglied Neel Kashkari sah zudem verstärkte Anzeichen für das Überwinden der Inflationsspitze.
Doch mit dem Fed-Protokoll wurden diese Annahmen auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Denn die US-Notenbanker waren sich bei ihrem Treffen im Dezember einig, dass eine Zinssenkung 2023 voraussichtlich unangebracht sein wird. Die Fed-Gouverneure verlangten nach deutlich mehr Beweisen für einen nachhaltigen Rückgang der Inflation. Eine langsamere Anhebung der Zinssätze dürfe nicht als Zeichen für eine nachlassende Entschlossenheit der Fed interpretiert werden, die Inflation auf 2 Prozent zu senken.
"Es scheint, dass die Fed-Vertreter weiterhin eine restriktive Haltung einnehmen und besonders besorgt über die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt sind", sagte CEO Nigel Green des Vermögensverwalters deVere. Auch am Zinsterminmarkt sei das Protokoll falkenhafter als jenes im November interpretiert worden, ergänzte Ryan Sweet von Oxford Economics.
ASIEN
Die asiatischen Aktienmärkte konnten sich am Mittwoch nicht auf eine gemeinsame Richtung einigen.
Der japanische Leitindex Nikkei verlor letztlich 1,45 Prozent auf 25.716,86 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite bis Handelsende um 0,22 Prozent auf 3.123,52 Punkte. Der Hang Seng in Hongkong stieg dagegen um 3,22 Prozent auf 20.793,11 Zähler.
Die asiatischen Börsen liefen am Mittwoch in unterschiedliche Richtungen. Die Hongkonger Börse legte kräftig zu und profitierte insbesondere davon, dass die Alibaba-Beteiligung Ant wohl Fortschritte bei der Konfliktbeilegung mit Chinas Behörden macht. In Japan wurde erstmals im neuen Jahr gehandelt nach zwei Feiertagen zuvor, die Notierungen waren dabei größtenteils tiefer. Bremsend wirkt der Japanische Yen, er war zuletzt auf ein Halbjahreshoch gestiegen, was ungünstig für die Exportunternehmen des Landes ist. Daneben sorgten sich die Börsianer in Tokio um die konjunkturellen Aussichten angesichts der weiter auf Straffungskurs befindlichen meisten Notenbanken, zumal zuletzt auch die eigene Zentralbank einen ersten kleinen falkenhaften Schwenk gezeigt hatte und laut der Wirtschaftszeitung Nikkei über eine Anhebung der Inflationsprognose nachdenken soll.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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