Nach Kritik 06.06.2024 20:43:00

Boeing-Aktie im Plus: Boeing-Chef muss sich im US-Senat verantworten - Helium-Lecks im "Starliner"

Boeing-Aktie im Plus: Boeing-Chef muss sich im US-Senat verantworten - Helium-Lecks im "Starliner"

Der Unterausschuss für Ermittlungen habe Calhoun für den 18. Juni eingeladen, kündigte der Vorsitzende Richard Blumenthal am Mittwoch an.

Der Boeing-Chef kann sich auf einen scharfen Ton einstellen: Blumenthal sprach davon, dass der Konzern jahrelang Profite vor Sicherheit und Aktienkurs vor Qualität gestellt habe. Calhoun kündigte bereits seinen Rückzug zum Jahresende an. In dem Unterausschuss hatte jüngst auch schon ein Boeing-Whistleblower ausgesagt, der dem Konzern Fehler in der Produktion vorwirft. Boeing weist seine Kritik zurück.

Boeing steht aktuell nach einem Beinahe-Unglück unter verstärktem Druck, die Qualitätssicherung zu verbessern. Anfang Januar war bei einem so gut wie neuen Flugzeug des Typs 737-9 Max mit mehr als 170 Menschen an Bord kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpfteil herausgebrochen. Zufällig waren die beiden Plätze direkt an der Öffnung leer geblieben - verletzt wurde niemand. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB geht davon aus, dass an dem herausgebrochenen Teil Befestigungsbolzen fehlten. Es gab auch wiederholt Probleme mit falsch gebohrten Löchern im Rumpf.

Helium-Lecks in "Starliner"

Nach dem Start des krisengeplagten "Starliner" zur Raumstation ISS sind nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa zwei neue Helium-Lecks aufgetreten. Derzeit sei aber weiter der Plan, dass das vom Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing gebaute Raumschiff mit den Nasa-Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams an Bord gegen 18.15 Uhr MESZ an der ISS andocken solle, teilte die Nasa am Donnerstag mit. Wilmore und Williams sollen dort rund eine Woche bleiben.

Bereits vor dem Start war ein Helium-Leck entdeckt worden, das aber nach Einschätzung der Nasa keine Gefahr für den Flug dargestellt hatte. Alle drei Lecks würden nun beobachtet, Ventile seien geschlossen worden und das Raumschiff sei weiter stabil, hieß es.

Der "Starliner" - ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum "Crew Dragon" nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet - war am Mittwoch nach jahrelangen Verzögerungen erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen. Der Testflug war zuvor wegen verschiedener technischer Probleme an Raumschiff und Rakete mehrfach verschoben worden.

Im Mai 2022 hatte der von Boeing entwickelte "Starliner" erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht - ein wichtiger Test für das Raumschiff.

Künftig soll es als Alternative zur "Crew Dragon"-Raumkapsel von SpaceX Astronauten zur ISS transportieren. Wegen einer Reihe von Problemen liegt das Projekt allerdings weit hinter dem Zeitplan, während der "Crew Dragon" schon seit einigen Jahren regelmäßig Astronauten zur ISS bringt.

Die an der NYSE gelistete Boeing-Aktie steigt zeitweise um 0,62 Prozent auf 191,03 Dollar.

/so/DP/jha

WASHINGTON / CAPE CANAVERAL (dpa-AFX)

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Bildquelle: Boeing

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