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24.03.2022 21:10:00
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Boeing-Aktie fester: Einstiger Chef-Testpilot der Boeing 737 Max freigesprochen - Wrackteile in China gefunden
Das System mit dem Namen MCAS sollte den Piloten der 737 Max helfen, das Flugzeug in der richtigen Position zu halten. Es wurde notwendig, weil die Maschine eine modifizierte Version der 737 aus den 60er Jahren ist. Die Max bekam größere Triebwerke - und dadurch konnte in manchen Fällen die Nase des Flugzeugs nach oben gehen. Die Software sollte dann gegensteuern und leicht korrigieren. Doch wie sich herausstellte, konnte MCAS auch in anderen Situationen eingreifen und die Maschine nach unten lenken - und zwar stärker als ursprünglich bekanntgegeben. Bei den zwei Abstürzen in Indonesien 2018 und in Äthiopien 2019 waren Piloten nicht darauf vorbereitet.
Bei den Unglücken kamen 346 Menschen ums Leben. Die 737 Max war während der Untersuchungen für 20 Monate mit Flugverboten belegt worden. Die Krise kostete Boeing Milliarden. Ermittlungen gegen den Konzern selbst waren am Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump mit einem 2,5 Milliarden Dollar schweren Vergleich beigelegt worden.
Boeing hatte der US-Luftverkehrsbehörde FAA ursprünglich mitgeteilt, dass MCAS nur in einer seltenen Situation eingreifen solle - wenn das Flugzeug scharfe Kurven bei hoher Geschwindigkeit mache. Doch im November 2016 stellte Chef-Testpilot Forkner im Flugsimulator fest, dass das System auch bei deutlich niedrigerem Flugtempo aktiv wurde. "Also habe ich die Regulierer belogen (unwissentlich)", schrieb Forkner danach einem Kollegen im firmeninternen Chat. Dieser Austausch war bekannt, seit Boeing ihn 2019 veröffentlichte - und Forkner stand seitdem im Visier der US-Ermittler. Sie warfen ihm schließlich vor, seine Erkenntnisse nicht der FAA gemeldet zu haben.
Weitere Wrackteile von abgestürzter Boeing in China gefunden
Auf der Suche nach Hinweisen über die Absturz-Ursache einer Boeing 737 im Süden Chinas haben die Bergungstrupps weitere Wrackteile gefunden. Die meisten der Teile, darunter Bestandteile des Flügels und der Turbinen, seien in einem Radius von rund 30 Metern um die Haupt-Einschlagstelle der Maschine gefunden worden, teilten die Behörden am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit. Auch wurden demnach weitere Überreste der 132 Menschen an Bord gefunden.
Nachdem am Mittwoch der Sprachrekorder aus dem Cockpit gefunden und zur weiteren Untersuchung nach Peking geschickt worden war, ging am Donnerstag die Suche nach dem Daten-Flugschreiber weiter, der wichtige Hinweise zur Aufklärung der Absturzursache liefern könnte. Starker Regen und die aufgeweichten Böden in der nur schwer zugänglichen Bergregion erschwerten die Arbeiten weiterhin erheblich.
Die Boeing 737-800 der Gesellschaft China Eastern war am Montag plötzlich kopfüber in einen steilen Sturzflug übergegangen und kurze Zeit später in einem hügeligen Waldgebiet in der Nähe der Stadt Wuzhou eingeschlagen. Laut der chinesischen Zivilluftfahrbehörde sei mehrfach versucht worden, Kontakt zur Maschine aufzunehmen, doch habe die Crew nicht geantwortet. Rund drei Minuten nach Beginn des Sturzfluges sei das Signal der MU5735 dann verschwunden.
Der Staatsender CGTN zitierte den chinesischen Luftfahrt-Professor Hu Xiaobing, der sagte, dass zunächst die offiziellen Untersuchungsergebnisse abgewartet werden müssten. Aus seiner Sicht sei der Absturzhergang jedoch "sehr ungewöhnlich", weil das Flugzeug praktisch vertikal mit der Nase voraus vom Himmel stürzte, wie auf Videos zu sehen war. Es sei möglich, so schlussfolgerte der Fachmann, dass der Pilot während des Sturzfluges bewusstlos war. An Bord der Maschine waren 123 Passagiere und 9 Crewmitglieder.
Boeing-Aktien stiegen im Handel an der NYSE 1,62 Prozent auf 189,05 US-Dollar.
/so/DP/eas
DALLAS (dpa-AFX)
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