BMW-Chef beweist sich als Politik-Flüsterer

   Mit dem Slogan "Hallo Zukunft" bewirbt BMW gerade seine Modellpalette, der Werbespruch hat bei der Politik offenbar auch als eine Art Weckruf funktioniert. CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt jedenfalls offenbarte nach einem Besuch von BMW-Chef Harald Krüger bei den Fraktionsvorständen von Union und SPD einen ziemlichen Gesinnungswandel beim Thema Kaufprämie. In den Fraktionen gebe es dazu durchaus unterschiedliche Meinungen, auch sie sei vorher eher gegen eine Prämie gewesen, erklärte die einflussreiche Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag. Die Diskussion mit dem BMW-Chef habe sie jedoch "durchaus hellhörig gemacht".

   Krüger habe von positiven Auswirkungen der Abwrackprämie berichtet und davon, dass in anderen Ländern eine Kaufprämie durchaus zum Markthochlauf beigetragen habe, sagte Hasselfeldt zu dem Treffen, das vergangene Woche in Rust stattfand. Bei ihr habe sich nach Krügers Vortrag "ein Stückweit eine andere Nachdenklichkeit eingestellt", räumte Hasselfeldt ein.

   Da bleibt der Branche zu wünschen, dass Krügers Überredungskünste auch bei dem für Dienstagabend geplanten Autogipfel im Kanzleramt zum Tragen kommen. Noch ist nämlich keineswegs sicher, dass der Regierungsplan - im Kern 5.000 Euro Kaufprämie für E-Autos und 3.000 Euro für Plug-In-Hybride - tatsächlich umgesetzt wird. Die Regierung wird es wohl nur machen, wenn die Industrie ihren Teil beiträgt. Dafür wiederum muss bei den Bossen der großen Autokonzerne noch Überzeugungsarbeit geleistet werden.

   Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com

   DJG/stl/kla

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   April 26, 2016 07:39 ET (11:39 GMT)

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