Übernahmegespräche |
18.11.2019 13:50:42
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BME-Aktie auf Hoch seit 2015: Kampf um Börsenbetreiber BME entbrannt
Das Angebot von Six entspricht einer Prämie von rund 34 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Die Kaufsumme wollen die Schweizer bar bezahlen. Sie wollen mit der Übernahme zum drittgrößten Börsenbetreiber Europas aufsteigen. Eine Analystin der spanischen Bank Bankinter rät BME-Aktionären, das Angebot anzunehmen.
Die Transaktion könnte schon im ersten Halbjahr 2020 vollzogen werden, heißt es in der Mitteilung von Six. Das Unternehmen habe bei der spanischen Aufsichtsbehörde einen Antrag auf Genehmigung des Angebots eingereicht. "BME kann von der Expertise von Six entlang der gesamten Wertschöpfungskette profitieren und erhält die Möglichkeit, EU-Hub für den größten Vermögenspool der Welt zu werden", erklärte Six-Chef Jos Dijsselhof.
BME sieht das Angebot der Schweizer laut einer Mitteilung grundsätzlich positiv und hält den Preis für angemessen. Zudem sei eine Vertragsstrafe vereinbart worden für den Fall, dass der Deal wegen eines Konkurrenzangebots nicht zustande käme.
Ein Konkurrenzangebot liegt bisher zwar nicht vor, allerdings spricht auch die Euronext mit BME. Über ein Interesse der Euronext, die Börsen in Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon und Paris betreibt, war bereits in der vergangenen Woche spekuliert worden.
Die Euronext ist laut Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg zudem am italienischen Börsenbetreiber Borsa Italiana interessiert, falls dieser von der London Stock Exchange (London Stock Exchange (LSE)) (LSE) im Zuge der geplanten 27 Milliarden Dollar teuren Übernahme des Datenanbieters Refinitiv verkauft werden sollte.
In der Branche gibt es derzeit eine Konsolidierungswelle. Die Börsenbetreiber wollen so unter anderem durch Größeneffekte die immer geringer werdenden Margen kompensieren.
In Europa wird der Markt von der London Stock Exchange und Deutschen Börse dominiert. Die Deutsche Börse ist auch an Übernahmen interessiert - fokussiert sich dabei aber nicht auf Betreiber, die vor allem auf Aktienmärkte spezialisiert sind, sondern auf Handelsplattformen für Devisen und Rohstoffe. Hier hatte es zuletzt einen Rückschlag gegeben, da die Refinitiv-Tochter FXall nicht zu haben war.
Über den Kauf eines EU-Konkurrenten durch die Six war bereits im Sommer spekuliert worden. Hintergrund war der Streit der EU mit der Schweiz um ein Rahmenabkommen, in dessen Zuge die EU die Börsenäquivalenz der Schweizer Börse hatte auslaufen lassen. Weil die Schweizer Börsenregulierung damit von der EU nicht mehr als gleichwertig anerkannt wurde, ist seither Marktteilnehmern aus der EU der Aktienhandel an der Schweizer Börse verboten.
ZÜRICH (dpa-AFX)
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