Strategic Performance Test 09.09.2014 09:50:00

Binder, Do&Co und Andritz zu Performance-Führern gekürt

Die drei heimischen Konzerne sind die Sieger der heurigen 3-Jahres-Wertung des "Strategic Performance Test" unter heimischen börsenotierten Unternehmen. Punkten konnten die Drei bei der jährlichen Bewertung durch die Strategieberater der Contrast-Management Consulting mit ihrem profitablen Wachstum und der erfolgreichen Besetzung von "Nischen" durch Innovationen und Internationalisierung, sagte Werner Hoffmann, Contrast-Geschäftsführer und Professor für Unternehmensführung an der Wirtschaftsuni Wien, im Gespräch mit der APA.

Trotz ihrer unterschiedlichen Größe würden die Binder, Andritz und Do&Co in den von ihnen bedienten Segmenten danach trachten, Innovationsführer zu sein - technologisch oder im Falle des Caterers mit einem kreativen Produkt- bzw. Dienstleistungsansatz. "Diese Firmen exerzieren vor, dass ich zur Internationalisierung gezwungen bin, wenn ich eine Nische besetzen möchte. Das ist das attraktivste Strategiemuster für 'erfolgreiche' heimische Unternehmen. Die EU ist dafür vielfach zu klein", so Hoffmann.

Zwei der drei gekürten Firmen - Binder und Andritz - standen schon voriges Jahr am Podest. Gemeinsam sei den Dreien neben Produktfokus, Innovationsführerschaft und Internationalisierung ein Kernaktionär, der aktiv in das Management eingebunden sei. Das seien somit "starke Eigentümer-Unternehmen" mit einer speziellen Governance-Strategie. "Der Staat tickt anders, muss anders ticken, das ist nicht abwertend gemeint", fügt der WU-Professor hinzu.

Gemessen wird die "Strategic Performance" unter den heimischen börsenotierten Unternehmen an drei Kriterien: dem total shareholder return, also der Summe aus Aktienkursentwicklung und ausgeschütteten Dividenden, dem Wachstum der Assets und des Umsatzes sowie der Rentabilität. "Profitable Expansion ist der Kern", so Hoffmann. Untersucht wurden für die 3-Jahres-Wertung 55 an der Wiener Börse gelistete Firmen. Co-Autoren der Studie waren Thomas Maidorfer von der WU und Patrick Schwarzl von Contrast.

Gewisse "Paradeunternehmen" hätten es aktuell schwierig, sich in solchen Rankings zu behaupten, nämlich zum Beispiel Energieversorger oder auch die OMV sowie etliche Banken und Versicherungen. Die OMV etwa sei mehrfach unter den Top-3 gewesen, leide aber momentan darunter, dass im Öl- und Gassektor die Margen unter Druck seien, etwa bei Raffinerien. Der Verbund sei noch stärker negativ betroffen, denn er leide unter den wegen der Renewables-Stützungen verfallenen Strom-Großhandelspreisen.

Zweischneidig sei das Schwert bei Finanztiteln. Erste Group, Raiffeisen Bank International (RBI) und UNIQA würden zur Zeit vergleichsweise nicht so gut abschneiden, verweist Hoffmann auf die jahrelang erfolgreiche CEE-Strategie, die derzeit oft auch Probleme bereite, nicht nur wegen Ukraine und Russland. "Das ist aber kein grundlegendes Problem, wenn man sich den 10-Jahres-Vergleich ansieht." Die Oberbank mit ihrer vorsichtigeren Regionalstrategie und die VIG könnten sich hier recht gut behaupten.

Institute wie Erste und RBI seien "doppelt getroffen", neben der Bankenkrise und spezifischen Ostproblemen auch durch Bankenregulierung und Bankenabgabe. Speziell die Bankensteuer kritisiert Hoffmann: Einen verdienten Euro könne man nur einmal verwenden, das durch den Staat abgeschöpfte Geld fehle dann bei der Eigenkapitalstärkung der Geldinstitute.

Die seit Jahren recht verhaltene Investitionstätigkeit in Österreich ist für den WU-Professor ein Alarmzeichen. Es wurde nur noch in die Erhaltung investiert, nicht mehr in Erweiterungen, "es fehlt das expansives Element. Da laufen wir auf ein erhebliches Arbeitsmarktproblem zu." Schon jetzt gebe es ja eine ziemliche versteckte Arbeitslosigkeit, verweist er auf die hohe Zahl von Schulungen und Frühpensionen.

Neben mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) seien auch mehr Kooperationen zwischen wissenschaftlicher Forschung und Betrieben nötig, sagt Hoffmann. Die Rahmenbedingungen für Start-ups gehörten verbessert. "Es mangelt in Österreich weder am Kapital noch an Menschen mit guten Ideen - man muss die beiden nur zusammenbringen."

sp/gru

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