Kaum Lieferkettenprobleme |
12.09.2022 17:18:00
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Binder-Aktie: Steirische Binder + Co mit Umsatzplus im 1. Halbjahr
Vorstand Martin Pfeffer zeigte sich "relativ zufrieden mit dem erstem Halbjahr 2022". Dieses sei von einer positiven Entwicklung des Umsatzes geprägt gewesen, ebenso wie einer Steigerung des Ertrags. Der Auftragseingang liege bei 85,2 Mio. Euro, beim EBT sei man zum Halbjahr mit 6 Mio. Euro etwas über dem Vorjahreswert. 2021 sei das EBT gesamt bei 13,1 Mio. Euro gelegen. Die Eigenkapitalquote habe sich von 37,1 Prozent zum Jahresende 2021 nun auf 39,1 Prozent zum ersten Halbjahr 2022 erhöht. Ausfälle von Exporten nach Belarus und Russland habe man durch den asiatischen Markt kompensiert, etwa durch drei größere Aufträge in Indien. Wie es allerdings 2023 weitergehe, lasse sich nicht sagen, da gebe es doch einige Unsicherheitsfaktoren, sagte Pfeffer.
Im China-Geschäft habe es eine Änderung gegeben, die seit 2013 existierende dortige Tochterfirma wurde verkauft, wegen "immer schwieriger werdender Rahmenbedingungen", so Vorstand Pfeffer. Man könne den Markt auch von Österreich aus bearbeiten. "Wir waren es schon leid, unserem Geld nachzulaufen, manche Restzahlungen sah man jahrelang nicht. Zum Wettbewerb kommen auch noch sich schnell ändernde staatliche Auflagen, die oft nur binnen Wochen umzusetzen sind", so Pfeffer.
Nach Russland hatte man eine Kalisalztrocknungsanlage zu liefern, die zu Beginn des Ukrainekriegs fast fertig gewesen sei. Die Abwicklung mit Lieferung und Zahlung zu organisieren sei herausfordernd, viele Ministerien und die Nationalbank seien eingeschaltet worden. Für Binder + Co wäre ein Auftragskomplettausfall kein großer Schaden gewesen, man ist abgesichert. Aber für die Welt-Landwirtschaft sei ein Ausfall von Kali für die Düngung ein großer Schaden, hieß es.
Bei Halbleitern habe man einfach Lieferglück gehabt, sagte Vorstand Pfeffer. Auf Ausfälle sei man vorbereitet gewesen: Die elektronischen Bauteile hätte man auch erst später in die Anlagen einbauen können, aber das sei zum Glück abgewendet worden. Im Frühling hatte man hohen Bedarf an Stahl, aber man habe sich zum Glück rechtzeitig Sonderformate an Stahl sichern können. Die entsprechenden ukrainischen Stahlwerke im Donbass seien ja im Krieg zerstört worden.
Laut Vorstand Jörg Rosegger kann Binder + Co alles an Maschinen "vom Schüttgut zur Palette" anbieten. Mit der Aufbereitungs- und Industrietechnik sei alles gut abgedeckt. "Die Trennung von Glas über Metall bis hin zu Kompost, das sind alles ähnliche Schritte, das ergänzt sich sehr gut. Nur die Verpackungstechnik ist ein eigener Zweig. Wenn Recycling gefragt ist, dann geht es uns besonders gut", sah Rosegger das Unternehmen vom verstärkten Trend zur Rezyklierung profitieren.
Im Sommer 2022 habe man mit den Investitionen für eine neue Bohr-Sägeanlage in Gleisdorf um rund 3 Mio. Euro begonnen, dazu werde die Digitalisierung in der Produktion forciert, so Rosegger. Ein Konzept für eine Photovoltaikanlage um rund drei Mio. Euro werde derzeit erarbeitet: "Wir haben noch einiges an Hallendächern zur Verfügung, bis 2023 sollte diese installiert sein." Strom sei das Hauptthema bei Energiefragen, mit Gas werde lediglich geheizt.
Im Maschinenbereich könne man einige Neuheiten anbieten: Die Spezialsiebmaschine "Bivitec e+" glänze durch bis zu 40 Prozent reduziertes Gewicht und bis zu 65 Prozent weniger Energiebedarf bei der Antriebsleistung. Mit der Neuheit "Clarity" erziele man bei der Trennung von augenscheinlich gleichem Material mittels schneller Datenauswertung, Kamera und Sensor eine viel bessere Fraktionierung, sagte Rosegger. Weniger Restmaterial bedeute weniger teure Deponiekosten.
An Beschäftigten habe man in Gleisdorf 240 Personen und rund 400 im Konzern. Aktuell suche man rund 10 Mitarbeiter. Im Montagebereich kommt es laut Pfeffer oft zu Abwerbungen. Aber man habe 5 neue Lehrlinge, gesamt seien es 15.
pek/zeh/ivn
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