Verpackungstechnik boomt |
07.03.2013 13:25:00
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Binder+Co erzielt 2012 Umsatz- und Auftrags-Plus - EBIT kaum höher
Der Exportanteil hat sich von 2011 auf 2012 weiter gesteigert: Nur 8,9 Prozent des Umsatzes machen die Gleisdorfer in Österreich. Auf Westeuropa entfallen 47,5 Prozent, auf Asien und Australien 20,5 Prozent. Der Umsatzanteil der Region Zentral- und Osteuropa ist deutlich zurückgegangen, von 17,8 Prozent auf 9,9 Prozent. Die Osteuropäer hätten zwar weiter großes Interesse, aber an der Finanzierung hapere es oft, schilderte Binder+Co-Vorstandsdirektor Karl Grabner. Der Rest des Umsatzes entfällt auf Afrika und Amerika.
Die Binder+Co Machinery in Tianjin in China soll die großen Anlagen für die chinesische Bergbauindustrie an Ort und Stelle zusammenbauen und direkteren Kontakt mit den Kunden ermöglichen. Die Kernkomponenten der Anlagen werden weiterhin in Gleisdorf entstehen, versicherte Grabner. Dadurch falle der teure Transport der großen Anlagen weg, die Verschiffung könne bequem in Containern erfolgen.
In Nordamerika ist im Bereich der Großen Seen ein Vertriebsstandort geplant, der entweder in Kanada oder in den USA liegen könne. Die Verschiffung der Anlagen sei hier nicht so ein großes Problem, da in Nordamerika die Maschinenindustrie eher schwach sei und daher die Konkurrenz auch hohe Transportkosten habe, erläuterte der Vorstand. Auch in Südamerika soll ein eigener Standort entstehen.
Diese Entwicklungsaktivitäten haben sich auf das Ergebnis 2012 ausgewirkt und den Gewinn gedrückt, so Grabner: Der Umsatz stieg um 6,7 Prozent auf 87,16 Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 8,41 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahres-EBIT von 8,54 Mio. Die EBIT-Marge sank von 10,5 auf 9,6 Prozent. Das Konzernergebnis gab ebenfalls leicht nach und sank von 6,77 auf 6,13 Mio. Euro. Der Dividendenvorschlag liegt bei 1,10 Euro, ebenso hoch wie im Vorjahr. Insgesamt sind rund 350 Mitarbeiter beschäftigt, davon 280 in Gleisdorf.
Aufgegliedert in Segmente blieb 2012 die Aufbereitungstechnik der umsatzstärkste Bereich. Das Einzelmaschinen-, Service- und Ersatzteilegeschäft habe gute Margen und laufe gut, erläuterte Vorstand Jörg Rosegger. Der Markt für große System- und Anlagenprojekte stehe hingegen weiter unter Preisdruck. Die 100-prozentige italienische Tochter Comec-Binder konnte besonders in Nordafrika reüssieren. Die ebenfalls 100-prozentige Bublon GmbH, wo Gestein zu Dämmstoffen aufbereitet werden soll, konnte 2012 noch keine Umsätze verbuchen. Insgesamt lag der Umsatz in der Aufbereitungstechnik 2012 bei 42,08 Mio. Euro, also 48,3 Prozent des Gesamtumsatzes.
Zweitstärkster Bereich ist die Umwelttechnik mit 29,75 Millionen Euro Umsatz und einem Anteil von 34,1 Prozent am Gesamtumsatz. Hier habe sich die Sensor-Technologie zur Erkennung des Bleigehalts in Recycling-Glasscherben bewährt. Bei Glashütten mache heute der Scherbenanteil bereits 80 Prozent aus, dadurch könnten nicht nur 80 Prozent Rohstoffe sondern auch 30 Prozent des Energiebedarfs eingespart werden, erläuterte Grabner.
In der Verpackungstechnik wurde 2012 ein Nachfrageschub verzeichnet. Mit Aufträgen im Gesamtwert von 28,15 Mio. Euro konnte der Segmentumsatz auf 15,33 Mio. Euro gesteigert werden, 17,6 Prozent des Gruppenumsatzes.
Die Eigentümerstruktur des im Dritten Markt der Wiener Börse notierten Unternehmens blieb stabil: Größter Aktionär ist die Herbert Liaunig Privatstiftung mit 28,3 Prozent, zweitgrößter die Albona Privatstiftung mit 23,1 Prozent. Die Treibacher Industrieholding hält 16,1 Prozent, Veit Sorger 6,4 Prozent der Aktien. 26,1 Prozent sind im Streubesitz.
sp/itz
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