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13.03.2013 11:30:31
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Bilfinger will Gewinne in den kommenden Jahren weiter steigern
Von Natali Schwab
Der Dienstleistungskonzern Bilfinger strebt für die kommenden Jahre weiteres Wachstum an. Mit genauen Prognosen für 2013 hält sich das Mannheimer Unternehmen aber noch zurück: Der Konzern kündigte lediglich an, die Leistung sowie das um Veräußerungseffekte bereinigte EBITA und Konzernergebnis weiter steigern zu wollen.
Dies soll sowohl organisch als auch durch Akquisitionen erreicht werden, erläuterte Bilfinger bei der Vorlage des Geschäftsberichts 2012. Dabei werde das laufende Jahr von einem schwierigen Marktumfeld geprägt sein - vor allem durch den Preisdruck in den Segmenten Industrial und Building und Facility.
Bilfinger erwirtschaftet mittlerweile fast 85 Prozent seines operativen Ergebnisses mit Dienstleistungen rund um Industrieanlagen, Kraftwerke und Immobilien. Die Beiträge aus diesen Geschäften werden in den kommenden Jahren noch zunehmen. Das Baugeschäft, das zyklischer und risikoreicher ist, wurde in den vergangenen Jahren sukzessive zurückgefahren, bleibt aber ein integraler Bestandteil des Konzerns. Dazu kommen noch Betreiberprojekte, die nach Erreichen der Marktreife verkauft werden.
Basis für die geplante Leistungssteigerung im laufenden Jahr ist ein Auftragsbestand zum Jahresende von 7,4 Milliarden Euro, von dem 5,3 Milliarden 2013 und 1,3 Milliarden Euro 2014 leistungswirksam werden sollen. Im vergangenen Jahr war die Leistung um zwei Prozent auf 8,6 Milliarden Euro gestiegen. Das Ergebniswachstum soll auch durch Kosteneinsparungen erreicht werden.
Dabei erwartet sich Bilfinger von den beiden Segmenten Industrial und Power einen überproportionalen Ergebnisanstieg, während Building und Facility auf dem Vorjahresnivau verharren dürften. 2014 sollen Leistung und Ergebnis weiter zunehmen, um die Mittelfristprognose zu erreichen, die sich Bilfinger vergangenes Jahr gegeben hatte. So sollen bis 2016 die Leistung auf 11 bis 12 Milliarden und das Konzernergebnis auf rund 400 Millionen Euro wachsen.
Um dies zu erreichen, sollen Prozesse optimiert, die Konzernteile stärker miteinander vernetzt und die Internationalisierung vorangetrieben werden. Insbesondere die Expansion in die Schwellenländer steht dabei auf der Agenda. Zukäufe bilden einen weiteren Schwerpunkt: Ende 2012 hatte Bilfinger dafür die einen finanziellen Spielraum von bis zu einer Milliarde Euro.
Einen erheblichen Teil dieser Summe, rund 850 Millionen Euro, will der Konzern in den kommenden zwei Jahren investieren. Zwar sollen Akquisitionen weitgehend aus der freien Liquidität finanziert werden. Eine weitere Aufnahme von Fremdkapital schloss Bilfinger aber nicht aus. Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen eine Anleihe von 500 Millionen Euro platziert.
Das vergangene Jahr war von zahlreichen Akquisitionen wie auch von Verkäufen geprägt. Operativ war es ein Rekordjahr für Bilfinger: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erhöhte sich 2012 um 17 Prozent auf 466 Millionen Euro, bestätigte das Unternehmen die im Februar veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Das Nettoergebnis lag hingegen wie erwartet mit 275 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 394 Millionen Euro.
Im Vorjahr hatte Bilfinger den Gewinn durch den Verkauf seines Australien-Geschäfts wesentlich in die Höhe getrieben. Aber auch 2012 gab es Veräußerungsgewinne: Etwa durch den Verkauf von 12 Partner-Projekten mit der öffentlichen Hand (PPP) an einen Infrastrukturfonds sowie den Verkauf weiterer Anteile an Julius Berger in Nigeria.
Im Gegenzug übernahm Bilfinger eine Reihe von Unternehmen, um sein Dienstleistungsgeschäft auszubauen. Dank der Übernahmen konnte der Rückgang des Baugeschäfts mit aufgefangen werden.
Für das vergangene Geschäftsjahr schlägt Bilfinger wie bereits bekannt eine Dividende von drei Euro je Aktie vor. 2011 hatten die Mannheimer 2,50 Euro plus eine mit Unternehmensverkäufen zusammenhängende Sonderdividende von 0,90 Euro je Aktie gezahlt. Bilfinger strebt dabei auch in den kommenden Jahren eine Ausschüttungsquote von rund 50 Prozent des Konzernergebnisses an.
Kontakt zum Autor: natali.schwab@dowjones.com
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March 13, 2013 06:00 ET (10:00 GMT)
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