Online-IT-Handel stärken 11.07.2018 17:00:00

Bechtle-Aktie nimmt nach Zukauf wieder Rekordhoch ins Visier

Bechtle-Aktie nimmt nach Zukauf wieder Rekordhoch ins Visier

Mit einem Plus von 2,80 Prozent auf 71,70 Euro setzten sie sich an die Spitze des Technologie-Index TecDAX und nahmen damit Kurs auf das Rekordhoch von Anfang Juni bei 78,20 Euro.

Der IT-Systemanbieter will sein Geschäft im Online-Handel mit einer Übernahme in Frankreich kräftig ausbauen. Das Unternehmen kauft dazu den Anbieter Inmac Wstore von der US-Gruppe Systemax, wie Bechtle am Mittwoch in Neckarsulm mitteilte. Inmac Wstore hat derzeit rund 400 Mitarbeiter und erzielte vergangenes Jahr mit dem Online-Handel von IT-Produkten einen Umsatz von rund 420 Millionen Euro. Damit würde der deutsche TecDAX-Konzern sein Geschäft in dem Bereich um knapp die Hälfte ausweiten. Bechtle muss nach französischem Recht noch die Arbeitnehmer anhören und braucht die Genehmigung der französischen Behörden.

"Als europäisches Unternehmen gewinnen wir mit Inmac Wstore weitere Marktanteile und übernehmen in einem weiteren wichtigen Markt eine führende Position", sagte Vorstandschef Thomas Olemotz. Mit Inmac Wstore würde Bechtle zu den größten fünf französischen IT-Unternehmen zählen. Bechtle erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 3,6 Milliarden Euro, davon 1,05 Milliarden im Online-Handel mit IT-Produkten - hier will Bechtle zur Nummer eins in Europa werden. In der größeren Sparte bietet Bechtle Kunden aus Gewerbe und dem Öffentlichen Dienst das Management von IT-Systemen an. In diesem Jahr will Olemotz Umsatz und Ergebnis deutlich steigern.

Mit dem Zukauf würde Bechtle die Position auf dem französischen Markt erheblich stärken, merkte Analyst Knut Woller von der Baader Bank an. Bechtle würde damit zur Nummer fünf der IT-Dienstleister in Frankreich aufsteigen. Der Zukauf sei strategisch sinnvoll, denn Inmac Wstore verfolge ein ähnliches Geschäftsmodell wie Bechtle. Das Geschäft sei stark von Größeneffekten geprägt, erläuterte der Experte. Mit der Übernahme seien Vorteile beim Einkauf verbunden. Der Deal untermauere das Ziel von Bechtle, bis 2020 eine operative Gewinnmarge (Ebit) von 5 Prozent zu erreichen.

Zweifel an eben diesem Margenziel hatten die Bechtle-Aktien zuletzt belastet. Nach einem fast fünf Jahre währenden steilen Kursanstieg auf das Rekordhoch von 78,20 Euro Anfang Juni hatten sie bis auf rund 65 Euro nachgegeben. Auslöser des Rückschlags - der Kurs hatte sich seit Oktober 2013 fast vervierfacht - war eine Abstufung durch die Privatbank Hauck & Aufhäuser. Einen Tag nach dem Rekordhoch hatte die Bank die Papiere von "Hold" auf "Sell" gesenkt. Analystin Alina Koehler hatte argumentiert, Bechtle werde auch mittelfristig die Ebit-Marge nicht signifikant über 5 Prozent steigern können. Nun haben die Aktien wieder Kurs in Richtung Rekordhoch eingeschlagen.

NECKARSULM (dpa-AFX)

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Bildquelle: Bechtle AG

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