Patienten identifizieren 29.05.2019 14:31:46

Bayer entwickelt mit Partner Test für Krebsmittel Larotrectinib

Bayer entwickelt mit Partner Test für Krebsmittel Larotrectinib

In einem ersten Projekt soll ein existierender Test des US-Onkologiespezialisten auf seine Eignung als Indikator für das bereits zugelassene Bayer-Krebsmittel Larotrectinib hin untersucht und dann bei der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen werden, heißt es in einer Bayer-Mitteilung.

Bislang hat sich der Test, der auf der Technologie der Next-Generation-Sequenzierung basiert, für fünf Tumortypen als valide erwiesen. Die Wahrscheinlichkeit sei deshalb hoch, dass er auch für Larotrectinib funktioniere und Aufschluss darüber gibt, ob der Wirkstoff für eine Krebstherapie geeignet sei, sagte eine Bayer-Sprecherin. Bayer hofft auf eine Zulassung im nächsten Jahr.

Larotrectinib ist der erste zugelassene TRK-Inhibitor in der Krebstherapie. Das Mittel blockiert ein Fusionsprotein, das als Treiber verschiedener bösartiger Tumore wirkt. Damit ist sein Einsatz anders als bei anderen Krebsmitteln nicht auf ein bestimmtes Organ beschränkt. Allerdings ist diese Krebsursache recht selten. Nur bei etwa einem Prozent aller Fälle liegt ein Fusionsprotein vor, an dem eines der drei TRK-Gene beteiligt ist. Bayer taxiert den Spitzenumsatz des Medikamentes, das unter dem Namen Vitrakvi vertrieben wird, auf mehr als 750 Millionen Euro jährlich.

Seit Ende vergangenen Jahres ist Larotrectinib auf dem wichtigen US-Markt verfügbar. Im vergangenen August wurde die Zulassung auch für die Europäische Union beantragt. Bayer hat den Wirkstoff nicht selbst entwickelt, sondern 2017 von Loxo Oncology teilweise einlizenziert. Nachdem das US-Unternehmen kürzlich vom Pharmariesen Eli Lilly geschluckt worden war, sicherte sich Bayer kürzlich die vollständigen Vermarktungsrechte.

Bayer steht unter Druck, Nachfolger für seine Blockbustermedikamente Xarelto und Eylea zu finden, die für rund ein Drittel des Pharmaumsatzes stehen und deren Patentschutz in einigen Jahren ausläuft. Der Blutverdünner Xarelto verliert 2023 seine Exklusivität in den meisten Märkten, Eylea dürfte den Wettbewerb schon zu spüren bekommt, noch bevor sein Patent 2025 in vielen Ländern ausläuft.

FRANKFURT (Dow Jones)

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