Untreue und Betrug 05.11.2019 17:47:00

BAWAG/Refco-Prozess: Alle Angeklagten bekannten sich nicht schuldig

BAWAG/Refco-Prozess: Alle Angeklagten bekannten sich nicht schuldig

Der Hauptangeklagte, Ex-BAWAG-Chef Johann Zwettler, war nicht anwesend. Er ist bis auf weiteres aus gesundheitlichen Gründen verhandlungsunfähig. Neben Zwettler sitzen die beiden früheren Vorstandsmitglieder Peter Nakowitz und Christian Büttner sowie ein weiterer Bawag-Ex-Manager auf der Anklagebank. Der Vorwurf lautet auf Beitrag zum schweren Betrug sowie Untreue. Damit droht den Angeklagten eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Neben dem Blitzkredit, der laut der Staatsanwaltschaft gar nicht hätte vergeben werden dürfen, wird den Angeklagten außerdem vorgeworfen, einen Beitrag zum Betrug des ehemaligen Refco-Chefs Philip Bennett geleistet zu haben. Denn sie hätten dabei geholfen, die Vermögenslage der Refco zu schönen und so den damaligen Refco-Käufer, das New Yorker Investmenthaus Thomas H. Lee Partners, über die tatsächliche Finanzlage in dem US-Unternehmen getäuscht.

Die Verteidiger argumentierten dagegen, dass ihre Mandanten von den betrügerischen Absichten Bennetts nichts wussten und dass dieser auch die BAWAG-Vorstände über seine Absichten getäuscht habe. Die Refco habe nach außen bis zum Schluss, also bis zu ihrer Pleite, ein sehr positives Bild gemacht. Die Angeklagten hätten immer an den Erfolg des US-Brokers geglaubt und seien sich der betrügerischen Tätigkeiten Bennets zuvor nie bewusst gewesen, sagte die Anwältin des ehemaligen BAWAG-Vorstandsmitglieds Christian Büttner, Caroline Toifl.

Entlang dieser Argumentationslinie äußerte sich auch der viertangeklagte Ex-BAWAG-Manager, der am Nachmittag einvernommen wurde. Er und auch sein Vorgesetzter, der Ex-BAWAG-Chef Johann Zwettler, hätten die Refco damals immer als sehr erfolgreichen Broker wahrgenommen, bei dem auch von weiteren Gewinnen ausgegangen werden kann.

Als der 1999 erworbene 10-prozentige BAWAG-Anteil an Refco 2004 an Thomas H. Lee verkauft wurde, habe er keinen Grund gehabt in irgendeiner Form anzunehmen, dass Refco-Chef Bennett Thomas H. Lee in irgendeiner Weise betrügen wollte oder die BAWAG ihn darin in irgendeiner Weise unterstützt hätte. Seine Arbeit für Zwettler und für die Refco, die ein sogenannter "Generaldirektorkunde" war - das heißt, dass Zwettler den Kunden Refco persönlich betreut hat - habe vor allem in organisatorischen Tätigkeiten bestanden. In die Verhandlungen rund um den Ankauf der Beteiligung sei er nicht involviert gewesen.

(Schluss) bel/pro

ISIN AT0000BAWAG2 WEB http://www.bawagpsk.com

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Bildquelle: BAWAG P.S.K.,Alexandros Michailidis / Shutterstock.com

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