Starkes operatives Geschäft |
26.07.2021 17:45:00
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BAWAG-Aktie schlussendlich im Plus: BAWAG kann den Gewinn kräftig steigern
40 Mio. Euro Dividende hatte die BAWAG schon nach einer Sonder-HV am 3. März d.J. gezahlt, basierend auf einer Empfehlung der EZB von Dezember 2020. Die verbleibenden 420 Mio. Euro sollen Anfang Oktober ausgeschüttet werden. Die Quote für das harte Kernkapital (CET1, Common Equity Tier 1), die Ende Juni bei 14,4 Prozent lag (nach 14,0 Prozent Ende Dezember), beinhalte bereits diese 420 Mio. Euro sowie die Dividendenabgrenzung für das erste Quartal 2021 von 95 Mio. Euro, hieß es in einer Aussendung. Für die Aktionäre strebe man eine jährliche Dividendenausschüttung in Höhe von 50 Prozent des Nettogewinns an.
Vorgezogen wird von der BAWAG auch der Investor Day, wie CEO Anas Abuzaakouk angekündigte - auf 20. September. Dort wolle man die neuen Ziele sowie den 4-Jahres-Plan bis 2025 kommunizieren.
Zunächst hat die BAWAG anlässlich ihres Halbjahresberichts die Jahresziele für Eigenkapitalrendite (RoTCE, Return on Tangible Common Equity) und Cost-Income-Ratio (CIR) für das Gesamtjahr 2021 angehoben - und zwar auf rund 15 Prozent beim RoTCE und um die 40 Prozent bei der CIR, nachdem man hier im Halbjahr 13,2 Prozent bzw. 40,3 Prozent erreicht hat. Bisher hatten die Ziele auf "über 13 Prozent" beim RoTCE sowie auf "unter 41 Prozent" bei der CIR gelautet.
Bis Juni steigerte die BAWAG Group den Nettogewinn im Jahresabstand um 56 Prozent von 124 Mio. auf 193 Mio. Euro. Positiv wirkten sich neben einem starken operativen Geschäft hauptsächlich geringere Risikokosten aus, die im Periodenvergleich um 59 Prozent auf 53 Mio. Euro geschrumpft und damit auf ein normales Niveau gesunken seien. Trotz besseren makroökonomischen Umfelds und einer anhaltend positiven Entwicklung der Kundenbasis - speziell des Rückgangs der Stundungen auf 0,2 Prozent der Kundenkredite - löse man keine Reserven auf. Ungeachtet teilweiser Lockdowns im ersten Halbjahr in den Kernmärkten glaubt das BAWAG-Management an eine Fortsetzung der allmählichen Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivität im zweiten Halbjahr.
Das erste Halbjahr beinhaltet auch regulatorische Aufwendungen in Höhe von 56 Mio. Euro, um 45 Prozent mehr als im Vorjahr, womit man bereits rund 93 Prozent der Gesamtjahresaufwendungen getätigt habe. Der Anstieg resultiere aus zusätzlichen Aufwendungen für die Einlagensicherung "im Zusammenhang mit dem Betrugsfall Commerzialbank in Österreich", wird auf die Mattersburger Bank im Burgenland verwiesen, die Mitte 2020 in die Insolvenz geschlittert war.
Die durchschnittlichen Kredite und Forderungen an Kunden stiegen gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent. Das gesamte Kundenkreditvolumen stammt weiterhin zu 76 Prozent aus der DACH/NL-Region und zu 24 Prozent aus dem übrigen Westeuropa und den USA. Man fokussiere sich auf entwickelte Märkte, da man in diesen Ländern von stabilen Rechtssystem, soliden makroökonomischen Grundlagen und soliden Staatshaushalten überzeugt sei. Das Volumen der Kundenkredite belief sich zuletzt auf rund 32,4 Mrd. Euro, die Bilanzsumme auf 54,1 Mrd. Euro. Ende 2020 zählte man 3.485 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (stichtagsbezogen), im Durchschnitt lag die Zahl im Vorjahr bei 3.580; die Zahl der aktiven Mitarbeiter wurde im Geschäftsbericht 2020 mit 3.118 angegeben (ohne Mitarbeiter in Karenz und Mitarbeiter, die eine Vereinbarung im Rahmen eines Sozialplanes eingegangen sind).
Zuletzt hatte die BAWAG vorige Woche den Erwerb des führenden heimischen Retail-Online-Brokerage-Anbieters Hello bank! Österreich von BNP Paribas bekanntgegeben, geplant ist hier die Fortführung unter der BAWAG-Marke easybank. Davor hatte die BAWAG-Group im Februar eine Vereinbarung zur Übernahme der Depfa Bank plc und ihrer Tochter Depfa ACS Bank unterzeichnet. Das Closing dieser beiden Transaktionen wird im zweiten Halbjahr 2021 bzw. im vierten Quartal 2021 oder im ersten Quartal 2022 erwartet.
Die BAWAG-Aktie stieg in Wien um 4,96 Prozent und schloss bei 48,28 Euro.
sp/kan
APA
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