Einzelteile geliefert 08.11.2017 17:41:05

Bauen die Händler den Tesla Model 3 selbst zusammen?

260 Model 3 sind im dritten Geschäftsquartal vom Band gelaufen. Damit hat Tesla die von Konzernchef Elon Musk vorgegebene Zielmarke von 1.500 produzierten Fahrzeugen deutlich verpasst. Schuld sei Panasonic, wie der japanische Konzern, der die Batteriezellen für Teslas neuen Hoffnungsbringer liefert, bei der Vorlage seiner jüngsten Quartalszahlen einräumte.

Doch die Probleme bei einem der wichtigsten Zulieferer dürften nur die Spitze des Eisberges sein. Tesla-Chef Musk hatte zuvor eingeräumt, man befinde sich "in der Produktionshölle", in Presseberichten hatte es sogar geheißen, die Tesla-Mitarbeiter müssten den Model 3 per Hand zusammenbauen. Musk widersprach dem mit der Veröffentlichung eines Videos der automatischen Fertigungsstraße:

Dennoch blieb bei vielen Tesla-Investoren und Anteilseignern der fade Beigeschmack, dass auch das Unternehmen selbst intern mit massiven Problemen beim Produktionsanlauf für das Model 3 zu kämpfen hat.

Bekommen Händler das Model 3 in Einzelteilen?

Diese Vermutung wird auch durch einen Bericht in der "Financial Times" gestützt. Das Blatt hat über eine ungewöhnliche Methode berichtet, mit denen Tesla die Zahl der produzieren Model 3 erhöhen und den Produktionsprozess beschleunigen will. Demnach sollen Tesla-Händler den Volks-Tesla in Einzelteilen angeliefert bekommen und selbst für den Zusammenbau sorgen. Die Rede ist von Sitzen oder Displays, die die Verkäufer selbst in die noch unfertigen Wagen einbauen sollen.

Fraglich ist diese Praxis insbesondere im Hinblick auf Sicherheits- und Qualitätsaspekte. Schließlich hatte das Unternehmen erst kürzlich 11.000 Model X zurückgerufen, da bei einigen Modellen die Gefahr bestünde, dass Sitze in der zweiten Reihe bei einem Unfall unerwartet nach vorn rutschen könnten. Vor dem Hintergrund der jüngsten Meldungen, dass Model 3-Einzelteile wie Sitze von Händlern statt Werksmitarbeitern eingebaut würden, bekommt diese Nachricht deutlichere Brisanz.

Automatisierung noch in den Kinderschuhen?

Wie die "Financial Times" weiter berichtet, sei man im Tesla-Werk in Fremont von vollkommen automatisierter Fertigung noch weit entfernt. Unter Berufung auf einen Experten heißt es, dass etwa die KUKA-Roboter, die Elon Musk in seinem Video gezeigt hatte, noch mehrheitlich manuell bedient würden - ein unüblicher Prozess in der Fahrzeugfertigung.

Das Team vom Elon Musk hat also offenbar noch eine Reihe von Baustellen zu beheben, bis das Model 3 als Massenmarktfahrzeug für schwarze Zahlen bei Tesla sorgen wird.

Redaktion finanzen.at

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