Basel III im Blick |
22.07.2013 12:35:38
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Deutsche Bank will Kapitalsorgen endgültig loswerden
Das Institut will dem "FT"-Bericht zufolge die Bilanzsumme nach US-Bilanzierungsregeln bis Ende 2015 von rund 1,2 Billionen Euro um ein Fünftel auf rund eine Billionen Euro drücken. Zudem lägen Pläne für die Ausgabe von speziellen Wandelanleihen über sechs Milliarden Euro in der Schublade. Diese Hybridpapiere können bei Bedarf in Eigenkapital gewandelt werden. Bevor diese jedoch platziert werden, müsse sicher sein, dass die Aufsicht die Papiere auch als Kernkapital anerkennt, hieß es in dem Bericht.
Am Markt kam der Bericht über die neuen Kapitalpläne gut an. Die Deutsche Bank-Aktie legte am Montagvormittag um mehr als zwei Prozent zu und baute damit die Gewinne der vergangenen Woche aus.
KAPITALAUSSTATTUNG SORGT IMMER WIEDER FÜR ÄRGER
Finanzvorstand Stefan Krause hatte bereits Anfang Juli angekündigt, die Bilanzsumme reduzieren zu wollen. In einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" stellte er die Reduzierung des 240 Milliarden Euro dicken Liquiditätspolsters und den Abbau von Derivategeschäften in Aussicht. Die Veräußerung von nicht zum Kerngeschäft stehenden Bereichen mit einer Bilanzsumme von rund 90 Milliarden Euro steht ohnehin auf dem Plan.
Die Deutsche Bank steht seit langem wegen ihrer als zu gering kritisierten Kapitalausstattung unter Druck. Eigentlich wollte das Institut an dieser Front bereits mit der Ende April durchgezogenen Kapitalerhöhung für Ruhe gesorgt haben.
Doch nachdem das Institut seine risikogewichtete Kernkapitalquote auf einen international vorderen Wert gebracht hatte, geriet sie wegen einer anderen Kennziffer - der Verschuldungsquote (Leverage Ratio) - in den Mittelpunkt der Kritik. So hatte der Vizechef der US-Einlagensicherung FDIC, Tom Hoenig, die Deutsche Bank in einem Interview als "schrecklich unterkapitalisiert" bezeichnet.
ANALYSTEN: DEUTSCHE BANK NOCH WEIT VON ZIELWERT ENTFERNT
Die Verschuldungsquote ist gerade in Europa umstritten. Einige Experten bemängeln, dass diese gerade besonders riskante Geschäfte fördert, weil jede Anlage einer Bank unabhängig von ihrem Risiko gleich bewertet wird. Für Hochrisikopapiere muss demnach genauso viel Kapital vorgehalten werden, wie für weniger riskante Anlagen.
Die Bilanzsumme soll den künftigen Regeln (Basel III) zufolge künftig maximal beim 33-fachen des Eigenkapitals liegen. Das heißt, dass der Eigenkapitalanteil an der gesamten Bilanzsumme künftig bei 3 Prozent liegen soll, bei der Deutschen Bank sind es Analysten zufolge derzeit 2,1 Prozent. Damit liegt sie im internationalen Vergleich weit hinten.
Die Verschuldungsquote soll bislang den internationalen Vorgaben zufolge allerdings die risikogewichtete Kernkapitalquote nur ergänzen. Deshalb legte die Deutsche Bank bislang auf die Kernkapitalquote ihren Schwerpunkt. Zusammen mit dem rasanten Abbau von Risiken hatte sie diesen Wert Ende April auf international starke 9,5 Prozent gebracht. Sie muss ab 2019 mehr als zehn Prozent schaffen, an den Finanzmärkten wird die weitgehende Erfüllung aber schon jetzt erwartet. Ende 2011 lag die Kernkapitalquote der Deutschen Bank noch unter 6 Prozent.
SCHWIERIGE BEWERTUNG VON RISIKEN
Als zunehmend problematisch sehen viele Beobachter allerdings die Spielräume bei der Ermittlung der Risikopositionen. So unterlegen verschiedene Institute gleichartige Anlagen mit unterschiedlich viel Kapital. Deshalb nahm die Diskussion über die Verschuldungsquote an Fahrt auf. Die USA wollen ihren Instituten etwa eine Quote von fünf bis sechs Prozent auferlegen, in Großbritannien sollen die Banken schon in diesem Jahr auf drei Prozent kommen. Diesem Druck scheint sich nun auch die Deutsche Bank mit ihren neuen Kapitalplänen zu beugen.
/zb/fn
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