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16.04.2017 05:12:00
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Bargeldloses Zahlen: Die richtige Karte ziehen
Kreditkarten werden immer beliebter. Allein zwischen 2010 und 2015 stieg ihre Zahl bundesweit von 25,3 auf 33,1 Millionen. Doch gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Anbietern. Das zeigt ein Test, den €uro am Sonntag gemeinsam mit dem Deutschen Kundeninstitut (DKI) durchgeführt hat. Grundsätzlich wurden im Rahmen des Tests drei Arten von Kreditkarten unterschieden: Gold (manchmal auch "Premium" genannt), ohne und mit Teilzahlung sowie Prepaid. Der Erst- und der Letztplatzierte jeder Sparte werden im Folgenden porträtiert.
Gold-Karten
Bei den im Test betrachteten Gold-Kreditkarten werden die Umsätze eines Abrechnungszeitraums - meist ein Monat - gesammelt und von einem Referenzkonto per Lastschrift abgebucht. Die Bank gewährt dabei bis zum nächsten Abrechnungstermin einen zinsfreien Kredit. Dieser hat jedoch ein Limit, das nur in Ausnahmefällen überschritten werden darf. Das Limit orientiert sich an der Bonität des Kunden.
Vorteile: erheblich mehr weltweite Akzeptanzstellen als bei Debitkarten (früher EC); komfortables Einkaufen; vergleichsweise sicheres Bezahlen im Internet.
Nachteile: böses Erwachen am Monatsende möglich, teilweise hohe Jahresgebühren, Ausgabe nur an Kunden mit positiver Schufa-Auskunft.
HVB MasterCard Gold: Die beste Gold-Karte im Test überzeugt insbesondere durch den mit "sehr gut" bewerteten Kundenservice (1. Platz) und das "sehr gute" Angebot (2. Platz). Für den Erhalt der Karte müssen die Kunden eine deutsche Meldeadresse haben und ein Girokonto bei der HypoVereinsbank eröffnen. Das HVB AktivKonto ist für Kunden über 26 Jahre das günstigste Angebot der Bank und kostet monatlich 2,90 Euro. Die Jahresgebühr für die Kreditkarte beträgt dann 60 Euro (wenn das enthaltene Versicherungspaket auch für die Familie des Karteninhabers gelten soll: 80 Euro). Mit dem HVB ExklusivKonto, für das monatlich 14,90 Euro anfallen, ist die Karte kostenlos.
Die Preise für Bargeldabhebungen liegen mit zwei Prozent des Betrags, aber mindestens fünf Euro zuzüglich 1,75 Prozent Auslandsentgelt bei Fremdwährungen, genauso im Mittelfeld wie die Gebühren für Bezahlvorgänge in Fremdwährungen (1,75 Prozent Auslandsentgelt). Die Karte hat weder eine Mindestlaufzeit noch gilt für sie eine Kündigungsfrist.
LBB-Goldkarten-Doppel: Den letzten Platz des Rankings belegt ein Angebot der Landesbank Berlin, das eine Gold-Visa-Karte und eine Gold-Mastercard umfasst. Die Kombination erhält im Angebot nur "befriedigend" (18. Platz) und kommt in der Kategorie "Konditionen" nicht über die Note "mangelhaft" hinaus (letzter Platz). Die Jahresgebühr ist mit 99 Euro ab dem ersten Jahr vergleichsweise hoch. Auch Bargeldabhebungen sind verglichen mit den Gebühren der anderen Karten teuer: drei Prozent des Betrags, aber mindestens 7,50 Euro und gegebenenfalls zuzüglich 1,75 Prozent Auslandsentgelt.
Teilzahlungskarten
Hier kann der Kunde die in einem Abrechnungszeitraum gesammelten Umsätze in Raten zurückzahlen und weitere Umsätze tätigen, bis sein Limit erschöpft ist. Theoretisch ist es auch möglich, den Kreditrahmen einmalig voll auszuschöpfen und anschließend abzuzahlen. Allerdings warnen Verbraucherschützer vor solchen Karten. Auch DKI-Geschäftsführer Jörn Hüsgen sagt: "Teilzahlungskarten können zu Ausgaben verleiten, die man sich nicht leisten kann. Dann droht eine Schuldenfalle mit hohen Zinszahlungen." In den meisten Fällen liegen die Zinskonditionen über jenen von Dispo- und Konsumentenkrediten.
Die Vorteile: flexible Rückzahlung, der Kunde hat die Option auf einen echten Kredit. Nachteile: oft hohe Zinsen, Gefahr, in eine Schuldenfalle zu geraten, Karte nur bei einwandfreier Bonität erhältlich.
GoldCard (Hanseatic Bank): Die Siegerin fällt unter anderem dadurch positiv auf, dass eine 30-tägige Ratenpause möglich ist, während keine der anderen Karten dies erlaubt. Zudem wird optional eine Restschuldversicherung angeboten. Die effektiven Jahreszinssätze für Kartenumsätze und Bargeldabhebungen liegen mit 16,90 Prozent etwa im Mittelfeld.
Air Berlin Visa Card basic Gold (Air Berlin/LBB): Die schlechteste Teilzahlungskreditkarte im Test erhält für ihr Angebot die Note "mangelhaft". Inhaber der Karte können zwar von verschiedenen Rabatten und einem Bonuspunktesystem profitieren, Zusatzleistungen wie beispielsweise eine Partnerkarte stehen ihnen aber nicht zur Verfügung. Auch das Versicherungsangebot ist vergleichsweise gering.
Prepaid-Karten
Der Kunde lädt eine Karte mit Guthaben auf und kann dann über diesen Betrag verfügen. Eine Überziehung ist nicht möglich. Manche Banken locken mit einer - wenn auch sehr geringen - Verzinsung des Guthabens.
Vorteile dieser Kartenart: volle Kostenkontrolle, Ausstellung auch an Minderjährige möglich, Ausgabe meistens auch an Kunden mit schlechter Bonität, Zugang zu sämtlichen Akzeptanzstellen von Visa oder Mastercard. Nachteile: Verwendung ist auf den aufgeladenen Betrag begrenzt, Aufladen der Karte oft umständlich.
VISA Card Prepaid (Postbank): Die Siegerin in diesem Testsegment überzeugt vor allem durch ihr "sehr gutes" Angebot (1. Platz) und durch "gute" Konditionen (5. Platz). Die Karte ist ohne Eröffnung eines Girokontos bei der Postbank erhältlich. Mit einer Jahresgebühr von 29 Euro liegt die Karte im Mittelfeld. Eröffnet oder hat der Kunde ein Giro-plus-Konto bei der Bank, entfällt die Jahresgebühr im ersten Jahr. Die Kündigungsfrist der Karte beträgt vier Wochen. Für Bargeldabhebungen werden 2,5 Prozent des Betrags, jedoch mindestens fünf Euro fällig. Bei Fremdwährungen kommt noch ein Auslandsentgelt von 1,85 Prozent des Betrags hinzu. Bezahlvorgänge in der Eurozone sind gebührenfrei, bei Fremdwährungen wird ein Auslandsentgelt in Höhe von 1,85 Prozent des Betrags fällig. Auch das ist vergleichsweise teuer. Leistungen wie die Aufladung der Karte oder das Ausstellen einer Ersatzkarte (inklusive Versand) sind hingegen kostenlos.
VIABUY Prepaid MasterCard (PPRO Financial): Den letzten Platz des Rankings belegt die VIABUY Prepaid MasterCard - unter anderem wegen des Kundenservices, der nicht über die Note "mangelhaft" hinauskommt (letzter Platz). Zu beachten ist, dass eine Ausstellungsgebühr in Höhe von 89,70 Euro erhoben wird, die dem Dreifachen der Jahresgebühr entspricht, die ab dem vierten Jahr fällig wird. Außerdem fällt bei der Karte nach einem Jahr gegebenenfalls eine Inaktivitätsgebühr an, und auch die Kündigung ist nicht kostenlos.
So wurde
getestet:
Untersucht wurden 32 Kreditkarten nach den Kategorien "Konditionen", "Angebot" und "Kundenservice" mit insgesamt rund 300 Einzelkriterien.
In die Konditionen (Gewichtung: 35 Prozent) flossen u. a. ein: Jahresgebühren, Gebühren für Bargeldabhebungen und Bezahlvorgänge, Durchführung einer Bonitätsprüfung, Voraussetzungen für den Erhalt der Karte, Haftungsgrenze bei Kreditkartenmissbrauch.
In das Angebot (Gewichtung: 35 Prozent) flossen beispielsweise ein: minimaler
und maximaler finanzieller Verfügungsrahmen, enthaltene Bonusleistungen (Rabatte, Bonuspunktesystem oder Ähnliches) und Versicherungen.
In den Kundenservice (Gewichtung: 30 Prozent) flossen u. a. ein: Kontakt per Hotline und Mail, Internetdarstellung.
In der Sparte Gold-Kreditkarten wurden 21 Kreditkarten betrachtet. Sie werden manchmal auch Premiumkarten genannt und bieten bis zum nächsten Abrechnungstermin einen zinsfreien Kredit. Im Unterschied zu den meisten Standardkarten - diese waren nicht Teil dieser Untersuchung - beinhalten sie eine Reihe von Extras, beispielsweise Versicherungen. Bei den Gold-Karten wurde aus "Konditionen" und "Angebot" ein weiteres Kriterium gebildet, nämlich "Preis-Leistungs-
Verhältnis". Diese Tabelle ist aus Platzgründen nicht abgedruckt.
Bei 14 der Gold-Karten kann der Kunde die getätigten Umsätze in Raten zurückzahlen. Diese Sparte Gold-Karten mit Teilzahlungsfunktion wurden in einem eigenen Gesamtranking erfasst, während "Konditionen", "Angebot" und "Kundenservice" hier nicht separat ausgewiesen sind.
In der Sparte Prepaid-Kreditkarten wurden elf Karten untersucht. Hier lädt der Kunde ein Guthaben auf, über das er dann verfügen kann.
Eine Gesamtwertung über alle angebotenen Karten gibt es nicht - wegen der unterschiedlichen Kundenbedürfnisse und der daraus resultierenden sehr unterschiedlichen Ausgestaltung der Karten.
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