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03.07.2021 11:06:38

Baerbock: 'Niemand schreibt ein Buch allein'

BERLIN (dpa-AFX) - Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat ihr Buch erneut verteidigt. Sie habe "sehr bewusst auf Fakten aus öffentlichen Quellen zurückgegriffen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag) und der französischen Zeitung Ouest-France. "Das ist kein Fachbuch, daher gibt es keine Fußnoten." Zuvor hatte Baerbock gesagt, es handle sich nicht um ein "Sachbuch".

Auf die Frage, ob sie das Buch selbst geschrieben habe, antwortete Baerbock: "Ja, aber wie es so schön heißt: Niemand schreibt ein Buch allein. Es sind nicht nur viele Ideen eingeflossen, ich habe dankenswerterweise auch Unterstützung bekommen." Grundlage seien Niederschriften langer Interviews mit ihr gewesen. Sie hatte zuvor erläutert, dass der Autor Michael Ebmeyer Gespräche mit ihr transkribiert und sie auf dieser Basis ihr Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern" verfasst habe.

Der österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber konnte bislang an mehreren Stellen Ähnlichkeiten zwischen Formulierungen in Baerbocks Buch und anderen Veröffentlichungen nachweisen.

Zu den Umfragen, die die Grünen derzeit bei um die 20 Prozent hinter der Union sehen, sagte Baerbock, ihre Partei stehe "weiterhin an starker zweiter Stelle". Der Wahlkampf sei historisch, weil erstmals seit Konrad Adenauer keine amtierende Bundeskanzlerin antrete und erstmals eine grüne Kanzlerkandidatin. "Alles ist neu. Das sieht man auch in den Umfragen, da geht es mal auf und ab."

Es sei im Wahlkampf normal, dass Parteien im Wettstreit stünden und auch Medien kritisch berichteten. "Das ist absolut in Ordnung. Doch es gibt ganz offensichtlich auch Beharrungskräfte, die Veränderung verhindern und sachliche Debatten über die besten Ideen für unser Land überdecken wollen", sagte Baerbock. "Ich finde es wichtig, dass demokratische Parteien in Respekt und Anstand miteinander diskutieren

- vor allem über die großen Zukunftsfragen."

Der Frage, ob sie selbst angesichts der Scherereien daran gedacht habe, die Kanzlerkandidatur ihrem Co-Parteichef Robert Habeck zu überlassen, beantwortete Baerbock nicht. Sie verwies stattdessen darauf, dass die Grünen erwartet hätten, "dass es ein wirklich heftiger Wahlkampf werden wird"./hrz/DP/zb

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