28.07.2017 12:25:00

Bank Austria: Industrie bleibt Stütze des Wirtschaftsaufschwungs

Die Aussichten für die österreichische Wirtschaft sind weiterhin gut, der Aufschwung des ersten Halbjahrs geht weiter. Der UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex im Juli signalisiert kräftigen Aufwind im Produktionssektor. Die heimische Industrie bleibt im Sommer eine kräftige Stütze des Wirtschaftsaufschwungs, die Industriebeschäftigung soll mit Jahresende das Vorkrisenniveau erreichen.

Weiterhin gebe es insgesamt eine starke Produktionsausweitung in der Industrie, mit einer lediglich leichten Abschwächung zum Vormonat. Der Rückenwind für die österreichische Industrie aus dem Ausland flache etwas ab und dämpfe damit das Auftragswachstum leicht. Das Tempo des Industriewachstums scheint seinen Höhepunkt erreicht zu haben, die Wachstumserwartungen der Produktionsbetriebe seien weiterhin hoch, heißt es in einer Aussendung der Bank.

Der von der Bank Austria ermittelte Einkaufsmanagerindex im Juli erreichte mit 60,0 Punkten den zweithöchsten Wert seit dem Frühjahr 2011. Die Industriekonjunktur dürfte zur Jahresmitte ihren Höhepunkt überschritten haben, aber das Industriewachstum soll auch nach dem Sommer kräftig bleiben. Im Jahresdurchschnitt wird mit einem Anstieg der Industrieproduktion um 3,5 Prozent gerechnet. Dafür sollten eine stabile Nachfrage aus dem Ausland und die weiterhin gute Binnenkonjunktur sorgen.

Im ersten Halbjahr 2017 hat die österreichische Industrie ihre Produktion um 2 Prozent gesteigert. Auch im Sommer bleibt die Industriekonjunktur in Schwung. "Das Wachstumstempo hat sich zwar gegenüber dem Vormonat etwas verlangsamt, aber die heimische Industrie bleibt im Sommer eine kräftige Stütze des Wirtschaftsaufschwungs in Österreich", erläutert Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Die Aufwärtsdynamik habe sich aber verlangsamt. "Geringfügig weniger Neuaufträge haben die österreichischen Industriebetriebe im Juli veranlasst, ihre Produktion maßvoller als im Vormonat zu erhöhen. Auch das Tempo des Beschäftigungsaufbaus hat etwas nachgelassen, dafür zeigen die aktuellen Preistrends eine leichte Kostenentlastung für die Betriebe an. Hohe Auftragsbestände, längere Lieferzeiten und der nachfragebedingte Rückgang der Verkaufslager machen - ungeachtet der leichten Tempoverringerung - die anhaltende Hochkonjunktur in der heimischen Industrie deutlich", so Bruckbauer.

Die Auftragslage in der österreichischen Industrie habe sich im Juli weiter verbessert. Das Neugeschäft aus dem Ausland habe jedoch abgenommen. "Der Aufschwung des globalen Handels stabilisiert sich, die Unterstützung für die österreichische Exportwirtschaft nimmt daher derzeit nicht mehr weiter zu", meint Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Der Anstieg der Auftragsrückstände und die deutliche Zunahme der Lieferzeiten weisen darauf hin, dass die heimischen Betriebe auf die etwas nachlassende Dynamik im Neugeschäft offenbar mit einer zu starken Anpassung der Produktionskapazitäten reagiert haben.

Die Industrie sei weiterhin ein starker Jobmotor. Infolge der leichten Verlangsamung des Aufschwungs haben die Betriebe im Juli aber etwas weniger neue Jobs geschaffen. Im ersten Halbjahr 2017 hat die Zahl der Beschäftigten um 2,7 Prozent zugenommen, ein Plus von mehr als 15.000 Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr. Damit habe die Industrie für fast ein Viertel der zusätzlichen Jobs in Österreich gesorgt, obwohl nur rund 17 Prozent der gesamten Beschäftigten in der Industrie tätig sind. Erwartet werde ein weiterer Anstieg der Beschäftigung, bis Jahresende 2017 sollen dann über 600.000 Personen in der Warenherstellung tätig sein. Das war zuletzt im Jahr 2008 vor Ausbruch der Finanzkrise der Fall.

Auf der Preisseite lasse der Anstieg der Einkaufspreise nach, die Industrie habe höhere Verkaufspreise durchgesetzt. Die Ökonomen der Bank Austria gehen allerdings nicht davon aus, dass in der Industrie eine Preis-Lohn-Spirale in Gang gesetzt wird, welche die Inflation in Österreich 2017/18 auf über 2 Prozent ansteigen lässt.

(Schluss) gru/ggr

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