28.11.2007 08:21:00
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Bahn-Konkurrenten Veolia und Keolis warnen vor Sonderlösung für Lokführer
Bislang habe die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) von den Wettbewerbern der Deutschen Bahn (DB) deutlich geringere, einstellige Lohnerhöhungen gefordert, berichtet die "FTD". Zudem habe die GDL dort, anders als bei der DB, die Tarifeinheit nicht infrage gestellt. Die Konkurrenzbahnen, die im deutschen Regionalverkehr mittlerweile einen Marktanteil von mehr als 15 Prozent halten, fürchten nun erheblich steigende Lohnkosten. "Wir benötigen unbedingt moderate Lohnabschlüsse, auch weil wir im Gegensatz zur DB keine Monopolrenditen erwirtschaften können", sagte Sondermann der Zeitung. Für alle Bahn-Konkurrenten gelte: "Das ist ein Markt mit engen Margen."
Keolis-Deutschlandchef Leister sagte der FTD: "Man muss als Eisenbahnunternehmen seine Lokführer pfleglich behandeln." Dies betreffe sowohl die Bezahlung als auch die Arbeitsbedingungen. Allerdings seien acht oder sogar 13 Prozent mehr Lohn nicht drin. Zum französischen Bahnbetreiber Keolis gehört unter anderen die Eurobahn in Bielefeld.
Ebenso wie die DB will auch Veolia-Manager Sondermann seinen Lokführern keinen eigenen Tarifvertrag zugestehen. Als abschreckendes Beispiel nannte er die US-Bahntochter von Veolia in Boston. Dort seien die Beschäftigten in 15 Gewerkschaften organisiert, alle mit eigenen Tarifverträgen. "Hier müssen unsere Manager ständig Verhandlungen führen", sagte Sondermann der "FTD". Zur deutschen Tochter der französischen Veolia-Transport-Gruppe gehören Regionalbahnen wie die Nord-Ostsee-Bahn (NOB), die Nordwestbahn (NWB) oder etwa mehrheitlich die Städtischen Verkehrsbetriebe Pforzheim und die Verkehrsgesellschaft Görlitz./ne/wiz
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