Insiderinformation 28.01.2021 12:28:00

Bafin verhängt Geldstrafe gegen Conti wegen später Veröffentlichung - Durchsuchungen wegen Abgasskandal

Bafin verhängt Geldstrafe gegen Conti wegen später Veröffentlichung - Durchsuchungen wegen Abgasskandal

Die Behörde setzte laut Mitteilung eine Strafe von 325.000 Euro fest. Die Continental AG hatte eine Insiderinformation nicht unverzüglich bekannt gemacht, so die Bafin. Eine Sprecherin der Behörde wollte sich nicht weiter dazu äußern. Das Unternehmen könne gegen den Bescheid Einspruch einlegen.

Hintergrund des Bußgeldbescheids ist die ausgebliebene Ad-hoc-Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal 2016, obwohl diese von den Konsenserwartungen der Analysten abgewichen waren. Conti hatte die Zahlen über eine Pressemitteilung veröffentlicht, den Ausblick für das Gesamtjahr aber gut drei Wochen zuvor über eine Adhoc-Veröffentlichung gesenkt.

"Wir halten an unserer Sicht fest, dass der Kommunikationsprozess einwandfrei nach den geltenden gesetzlichen Regelungen verlief", bekräftigte der Konzern seine Sichtweise. Gleichwohl werde Continental keinen Einspruch erheben.

Neue Durchsuchungen bei Conti wegen möglicher Rolle im Abgasskandal

Nach der letzten Aktion im Herbst haben Ermittler abermals Geschäftsräume des Autozulieferers Continental im Zusammenhang mit dem Volkswagen-Abgasskandal durchsucht. Vor gut zwei Wochen seien Staatsanwaltschaft und Polizei erneut in der Conti-Zentrale in Hannover vorstellig geworden, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag. Man kooperiere mit den Behörden, Einzelheiten zu den am 12. Januar fortgesetzten Untersuchungen nannte das DAX-Unternehmen nicht. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet.

Die Zahl der Verdächtigen ist demnach mit 41 inzwischen deutlich höher, bisher hatten sich die Vorwürfe gegen sieben Ingenieure und zwei Projektleiter gerichtet. "Der Kreis wurde erweitert, aber es ist weiterhin dasselbe Verfahren", hieß es von Continental. Im Juli und September hatte es ebenfalls Durchsuchungen gegeben - unter anderem auch in Regensburg, wo große Teile der inzwischen ausgelagerten Antriebssparte Vitesco angesiedelt sind. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt wegen des Verdachts der Beihilfe zum Betrug und der mittelbaren Falschbeurkundung in den Jahren 2006 bis 2015.

Konkret geht es um die Frage, ob Mitarbeiter der früheren Siemens-Autotechnik-Sparte VDO - von Continental 2007 übernommen - möglicherweise den Auftrag für die Motorsteuerung einer Ausgabe des späteren VW-Skandalmotors EA 189 in dem Wissen annahmen, dass der Autohersteller aus Wolfsburg damit betrügerische Absichten verfolgen wollte. Zudem wird Hinweisen nachgegangen, dass die Dokumentation der Abgas-Software entsprechend beeinflusst worden sein soll.

FRANKFURT (Dow Jones)

Weitere Links:


Bildquelle: Nils Versemann / Shutterstock.com,Continental AG

Analysen zu Volkswagen (VW) AG Vz.mehr Analysen

07.01.25 Volkswagen Sector Perform RBC Capital Markets
23.12.24 Volkswagen Neutral JP Morgan Chase & Co.
23.12.24 Volkswagen Buy Jefferies & Company Inc.
23.12.24 Volkswagen Sell UBS AG
06.12.24 Volkswagen Market-Perform Bernstein Research
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Continental AG (spons. ADRs) 6,05 0,00% Continental AG  (spons. ADRs)
Continental AG 63,62 -2,30% Continental AG
Volkswagen (VW) AG Vz. 89,68 0,76% Volkswagen (VW) AG Vz.