Regulatorische Anforderungen 24.09.2018 16:16:42

BaFin fordert von Deutscher Bank mehr Anstrengungen gegen Geldwäsche

BaFin fordert von Deutscher Bank mehr Anstrengungen gegen Geldwäsche

Deutschlands größtes Geldhaus sei am 21. September angewiesen worden, "angemessene interne Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und Allgemeine Sorgfaltspflichten einzuhalten", teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am Montag mit.

Zur Überwachung der angeordneten Maßnahmen werde bei der Deutschen Bank ein Sonderbeauftragter eingesetzt. "Es ist das erste Mal, dass die BaFin eine solche aufsichtliche Maßnahme bei einer Bank im Bereich der Geldwäscheprävention anordnet", teilte die BaFin mit. Hintergrund des Vorstoßes sind dem Vernehmen nach keine aktuellen Tatbestände.

"Wir haben den Anspruch, dass die Prozesse zur Identifizierung unserer Kunden den regulatorischen Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht werden", erklärte ein Deutsche-Bank-Sprecher. "Wir stimmen mit der BaFin darin überein, dass wir diese Prozesse in der Unternehmens- und Investmentbank weiter verbessern müssen."

Die Bank arbeite gemeinsam mit der Finanzaufsicht und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG als Sonderbeauftragter daran, "die regulatorischen Anforderungen schnellstmöglich und im vorgegebenen Zeitrahmen zu erfüllen", versicherte die Bank.

Als Lehre aus teuren Rechtsstreitigkeiten der Vergangenheit hatte die Deutsche Bank in der Abteilung, die die Einhaltung von Regeln überwacht, kräftig Personal aufgebaut. 2500 Mitarbeiter kümmern sich nach jüngsten Angaben des Konzerns um Regulierung, Compliance und den Kampf gegen Finanzkriminalität - Tendenz weiter steigend.

"Wir haben die größten Rechtsstreitigkeiten aus der Vergangenheit hinter uns gelassen", bilanzierte kürzlich das für diesen Bereich zuständige Deutsche-Bank-Vorstandsmitglied Sylvie Matherat im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Nun sind wir weiterhin dabei, unsere internen Kontrollen zu verbessern. Dabei haben wir schon recht viel erreicht."

Allerdings musste die Bank einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen: Der erst Anfang 2017 ernannte Anti-Geldwäschebeauftragte Philippe Vollot wechselt nach Dänemark zu der aktuell von einem Geldwäsche-Skandal in Estland erschütterten Danske Bankund wird dort Mitglied des Vorstands. Vollots Nachfolger bei der Deutschen Bank wird zum 1. Oktober Stephan Wilken.

/ben/DP/tos

FRANKFURT (dpa-AFX)

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