Übernahmefantasie |
24.08.2022 17:55:00
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AVEVA-Aktie mit Kurssprung: Schneider Electric will AVEVA ganz übernehmen
AVEVA teilte am Nachmittag mit, dass bisher kein Annäherungsversuch unternommen worden sei. Es gebe zudem keine Sicherheit, dass ein Angebot vorgelegt werde. Dies gelte auch für mögliche Konditionen. Jeder Vorschlag werde, wenn vorgelegt, zu diesem Zeitpunkt von einem unabhängigen Komitee und seinen Beratern geprüft.
Der Schneider-Vorstandsvorsitzende Jean-Pascal Tricoire trieb zuletzt die Trennung von Randbereichen voran und lenkte mehr Investitionen in Bereiche, die dem Unternehmen bei der Umstellung auf Digitalisierung helfen sollen. Das im englischen Cambridge ansässige Unternehmen AVEVA bietet Software für Versorger, Öl- und Gasproduzenten, Transportunternehmen und andere Unternehmen an und konkurriert dabei unter anderem auch mit dem deutschen Technologiekonzern Siemens.
Schneider hatte die Kontrolle über AVEVA übernommen, nachdem die Franzosen 2017 ihr eigenes Industriesoftwaregeschäft mit dem britischen Unternehmen verschmolzen hatten. Seitdem hat sich AVEVA durch Übernahmen vergrößert.
Die ursprüngliche Vereinbarung von AVEVA mit Schneider hinderte das französische Unternehmen zwei Jahre lang daran, seine Beteiligung an AVEVA zu erhöhen und begrenzte seine Beteiligung für weitere 18 Monate auf unter 75 Prozent, falls bestimmte Bedingungen nicht erfüllt werden.
So reagieren die Aktien
Die Aktien von AVEVA stiegen am Mittwoch - getrieben von Übernahmefantasie - in London letztlich um 26,87 Prozent auf 27,81 GBP. Damit machten sie einen Teil ihrer Verluste des bisherigen Jahresverlaufs von rund 30 Prozent wett. Schneider-Aktien notierten an der EURONEXT in Paris zum Handelsende 1,06 Prozent im Plus bei 129,42 Euro. Der starke Rückgang des Aktienkurses mache den schon seit langem angedachten Schritt attraktiver, hieß es von Bloomberg. Vor dem Kurssprung vom Mittwoch war AVEVA an der Börse rund 7,3 Milliarden britische Pfund (8,7 Mrd Euro) wert gewesen.
Jefferies belässt Schneider Electric auf 'Hold' - Ziel 120 Euro
Das Analysehaus Jefferies hat Schneider Electric angesichts einer möglichen Komplettübernahme des Softwareanbieters Aveva auf "Hold" mit einem Kursziel von 120 Euro belassen. Analyst Simon Toennessen hält die Transaktion mit Blick auf den 50-prozentigen Kursrückgang der Aveva-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten für sinnvoll, zumal die meisten Top-Manager von Aveva von Schneider kämen. Dies schrieb er in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.
LONDON / NEW YORK / RUEIL-MALMAISON (dpa-AFX Broker)
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