Schwache Entwicklung |
10.04.2019 16:00:00
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Autowerte nach US-Drohungen auch von Studien ausgebremst
Im DAX zählten Volkswagen und Daimler mit Kursabschlägen von jeweils rund 0,4 Prozent zu den schwächsten Werten. Titel des Zulieferers und Reifenherstellers Continental verloren über ein halbes Prozent. BMW entwickelten sich mit einem nur knappen Plus unterdurchschnittlich zum freundlichen Dax.
Renault und PSA (Peugeot) fanden sich mit moderaten Verlusten von 0,4 Prozent im unteren Bereich des französischen CAC 40 wieder. Am Indexende verlor dort Continental-Konkurrent Valeo fast zwei Prozent.
Die Autonachfrage in den meisten Regionen sei schwächer als erwartet, warnte Arndt Ellinghorst vom Investmentberater Evercore ISI. Ab dem kommenden Jahr dürften die Hersteller gezwungen sein, ihre Fahrzeuge in Europa mit extrem niedrigen Gewinnmargen zu verkaufen. Ellinghorst senkte seine Schätzungen für die diesjährigen Gewinne je Aktie (EPS) der deutschen Autobauer um über zehn Prozent und liegt nun nach eigenen Angaben klar unter den Konsensprognosen. Zudem revidierte er seine Kursziele für VW, BMW und Daimler etwas nach unten.
Ellinghorst verwies dabei auch auf die anhaltenden Unsicherheiten um den Welthandel sowie den amerikanisch-europäischen Zollstreit, der wieder aufgewärmt werden könnte. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer hatte zuletzt eine vorläufige Liste mit EU-Gütern veröffentlicht, die als Vergeltung für Airbus (Airbus SE (ex EADS))-Staatshilfen mit zusätzlichen Zöllen belegt werden könnten. Die europäischen Autoimporte sind dem US-Präsidenten Donald Trump schon länger ein Dorn im Auge.
Bei VW machte zudem eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg die Runde. Die Wolfsburger seien an einem Einstieg beim chinesischen Autobauer Anhui Jianghuai Automobile (JAC) interessiert, heißt es unter Berufung auf eingeweihte Personen. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters über die Gespräche berichtet. Ellinghorst würde darin einen strategisch guten Schritt sehen, mit dem VW in China neben SAIC und FAW einen dritten strategischen Partner gewinne.
Zur BMW-Aktie bekräftigten sowohl die US-Bank JPMorgan als auch das Analysehaus Kepler Cheuvreux ihre negativen Einschätzungen. Die Münchener seien zwar mit Blick auf die 2020/21 anstehende Verschärfung der CO2-Abgaswerte unter den Premiumherstellern am besten aufgestellt, räumte JPMorgan-Experte Jose Asumendi ein. Es sei aber unklar, wie viele der negativen Einflussfaktoren aus dem Vorjahr sich 2019 ins Positive drehen würden. Michael Raab von Kepler Cheuvreux senkte derweil wegen der Rückstellungen von BMW mit Blick auf ein Kartellverfahren der EU seine Schätzung für die diesjährige operative Marge (Ebit) im Kerngeschäft.
Bei Valeo sorgte eine Abstufung der Citigroup für schlechte Stimmung. Deren Experten empfehlen nun die Aktie der Franzosen zu verkaufen.
/gl/tih/he
FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX)
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