Dynamik lässt nach |
13.07.2022 17:50:39
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AUTO1-Aktie schließt dennoch verlustreich: AUTO1 kann Verkaufszahlen weiter steigern
Für das zweite Quartal rechnet der Vorstand im Geschäft mit privaten Käufern mit einem Rohergebnis - das heißt der Verkaufserlös minus Ankaufpreis - von mehr als 980 Euro je Fahrzeug. Das wäre deutlich mehr als noch im Vorquartal. Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan kommentierte in einer ersten Reaktion, die Zahlen lägen knapp unter seinen Schätzungen. Er zeigte sich überzeugt, dass AUTO1 mit dem Erreichen der 1000-Euro-Schwelle das Vertrauen von Investoren zurückgewinnen dürfte. Zudem könnte damit der Start für eine Neubewertung des Unternehmens gegeben sein.
Bis dahin bleibt Diebel aber bei seiner Empfehlung, die Aktie zu untergewichten ("Underweight"). Der Branchenkenner begründete die aus seiner Sicht "vergleichsweise unattraktive" Investmentmöglichkeit unter anderem mit einem begrenzten Potenzial von AUTO1 für Portfolioveränderungen. Zudem werde die Firma möglicherweise erst ab 2024 einen positiven bereinigten Betriebsgewinn erwirtschaften.
Analystin Sherri Malek von der kanadischen Bank RBC rechnet damit, dass AUTO1 die Schwelle von 1000 Euro beim Rohergebnis je Fahrzeug im zweiten Quartal des kommenden Geschäftsjahres erreichen könnte. Das deute auf eine stärkere Konzentration in Richtung Rentabilität statt auf Wachstum hin, urteilte sie.
Für den Geschäftskundenbereich erwartet das Unternehmen unterdessen einen Rohertrag von mehr als 720 Euro je Exemplar. Insgesamt kaufte AUTO1 im zweiten Quartal 161 400 Wagen an und damit fast zwölf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Noch immer macht der Großhandel über Händler sowohl beim An- als auch Verkauf den größten Teil des Gesamtgeschäftes aus. So verkaufte AUTO1 im zweiten Quartal rund 150 000 Wagen in diesem Segment, während nur knapp 16 000 Fahrzeuge an Privatkunden verkauft wurden. Damit wuchs der Privatkundenbereich im Vergleich zum Vorjahr aber deutlich.
Weitere Angaben zum Geschäftsverlauf im zweiten Quartal will das Unternehmen am 3. August veröffentlichen. Der Finanzbericht für das erste Halbjahr soll dann am 13. September folgen.
So reagiert die AUTO1-Aktie
Die Aktien von AUTO1 haben am Mittwoch nach einem Zwischenbericht des Online-Gebrauchtwagenhändlers größere Kurs-Schwankungen gezeigt. Nach verhaltenem Start waren sie erst mit bis zu 5,3 Prozent ins Plus vorgedrungen, dann aber auch um bis zu 7,8 Prozent ins Minus abgesackt bis nah an ihr Juni-Rekordtief von 6,60 Euro. Zum Handelsende notierten sie mit einem Abschlag von 3,86 Prozent bei 7,10 Euro.
AUTO1 hat im zweiten Quartal mehr Fahrzeuge verkauft als ein Jahr zuvor. Allerdings ließ die Dynamik im Vergleich zum Vorquartal etwas nach. Für das zweite Quartal rechnet der Vorstand im Geschäft mit privaten Käufern mit einem Rohergebnis (GPU) - das heißt der Verkaufserlös minus Ankaufpreis - von mehr als 980 Euro je Fahrzeug. Das wäre deutlich mehr als noch im Vorquartal. Aus diesen Zahlen die richtigen Schlüsse zu ziehen, fiel Börsianern und Anlegern schwer.
Erste Reaktionen von Analysten rangierten zwischen durchwachsen und vorsichtig optimistisch. Sherri Malek von der kanadischen Bank RBC betonte, dass die Zahl der verkauften Fahrzeuge etwas unter ihrer Prognose und der durchschnittlichen Analystenschätzung geblieben sei. Dass das Rohergebnis im Privatkundensegment Autohero aber bereits jetzt das für 2023 angestrebte Niveau von rund 1000 Euro erreicht habe, signalisiere eine stärkere Konzentration auf Rentabilität statt auf Wachstum.
Die Eckdaten verfehlten auch die Erwartungen von Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan, wenngleich nur knapp. Er glaubt aber, dass AUTO1 mit dem Erreichen der 1000-Euro-Schwelle das Vertrauen von Investoren zurückgewinnen wird. Zudem könnte damit eine Neubewertung des Unternehmens eingeleitet werden.
Die AUTO1-Aktie ist im Februar 2021 mit einem Kurs von 55 Euro an der Börse gestartet und kannte danach praktisch nur eine Richtung: Abwärts. Rund 87 Prozent an Wert wurden seitdem eingebüßt. Allein im laufenden Jahr steht ein Kursverlust von 63 Prozent zu Buche.
/ngu/jha/
BERLIN (dpa-AFX)
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