Ziele bestätigt 03.05.2023 17:13:00

AUTO1-Aktie legt zweistellig zu: AUTO1 kann Verluste reduzieren

AUTO1-Aktie legt zweistellig zu: AUTO1 kann Verluste reduzieren

Während AUTO1 deutlich weniger Autos an Händler verkaufen konnte, stieg die Zahl der verkauften Autos an Privatkunden. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte der Berliner Konzern am Mittwoch. Eine anfangs gute Stimmung für die Aktie wich allerdings zusehends Ernüchterung.

Nachdem die Aktie im frühen Handel deutlich zugelegt hatte, drehte sie etwas später ins Minus. Zuletzt notierte das Papier mit 6,852 Euro um den Vortagesschluss. Das Rekordtief hatte der Wert im vergangenen Oktober bei 5,41 Euro markiert. Kurz nach dem Börsengang im Februar 2021 war die Aktie auf dem Rekordhoch noch 56,76 Euro wert gewesen. In diesem Jahr müssen die Anleger bisher ein Minus von rund 12 Prozent verkraften.

Im ersten Quartal schrumpfte der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 47,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 25,1 Millionen Euro, wie das im SDAX notierte Unternehmen mitteilte. Im Gesamtjahr soll der Fehlbetrag auf 60 bis 90 Millionen Euro zurückgehen. 2022 war der operative Verlust von 107 auf 165,6 Millionen Euro angeschwollen. AUTO1 investiert seit dem Börsengang viel in den Aufbau des Geschäfts mit Privatkunden unter der Marke Autohero.

Beim Absatz hingegen plant das Unternehmen weiterhin vorsichtig - in diesem Jahr sollen 625.000 bis 690.000 Autos verkauft werden, davon 65.000 bis 70.000 über Autohero. Im ersten Quartal ging der Absatz um sieben Prozent auf 157 106 Fahrzeuge zurück, davon 18.079 Autos bei Privatkunden - ein Plus von fast einem Viertel. Der Umsatz schrumpfte um acht Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

Dabei entwickelt sich der Abstand von Ankaufspreisen zu Verkaufspreisen vor allem bei Autohero für das Unternehmen erfreulich. Im ersten Quartal lag das Rohergebnis je Fahrzeug bei 1349 Euro, fast doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Im Großhandel mit den Autohändlern lag der Rohertrag mit 769 Euro nur etwa halb so hoch wie im Privatkundengeschäft.

Unterm Strich stand im ersten Quartal ein Minus von rund 44 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von knapp 67 Millionen Euro im Vorjahr.

AUTO1 nach Berg- und Talfahrt wieder sehr fest - Quartalszahlen

Erfreuliche Quartalszahlen bei zugleich geringer Chance auf eine Anhebung der Analystenschätzungen für 2023 haben die Aktie von AUTO1 am Mittwoch auf Berg- und Talfahrt geschickt. Dabei wurde kurz nach dem Handelsstart der Weg nach oben gedeckelt durch die mittelfristige Trendlinie, die derzeit bei knapp 7,42 Euro verläuft. Die gleitende 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend bot anschließend dem Papier des Online-Gebrauchtwagenhändlers auf seinem Weg abwärts bei etwa 6,76 Euro eine technische Unterstützung.

Zuletzt ging es wieder deutlicher aufwärts, sodass via XETRA zeitweise ein Plus von 10,92 Prozent auf 7,60 Euro zu Buche schlug. Die recht junge Börsengeschichte von AUTO1 ist allerdings ein Trauerspiel. Nach einem Rekordhoch von fast 57 Euro zum Debüt Anfang 2021 ging es mit dem Kurs fast ausnahmslos abwärts. Das Rekordtief erreichte das Papier im Oktober 2022 bei etwas unter 5,50 Euro. Im laufenden Jahr beträgt der Verlust der Aktie rund 8,5 Prozent, während der Nebenwerteindex SDAX um 14,5 Prozent zulegen konnte.

Alles in allem beurteilten Analysten das vorgelegte Zahlenwerk nun aber positiv. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel sprach von einem weiteren robusten Jahresviertel. Dabei verwies er vor allem auf die Bruttogewinnmarge, die um acht Prozent über der vom Unternehmen zur Verfügung gestellten durchschnittlichen Analystenschätzung lag. Zudem sei auch der operative Verlust deutlich stärker als geschätzt zurückgegangen. Statt wie erwartet 32 Millionen Euro Verlust seien es auf Konzernebene 25 Millionen gewesen. "Das solide Jahresviertel dürfte das Vertrauen der Investoren wiederherstellen", glaubt Diebel daher.

Goldman-Sachs-Analystin Lisa Yang lobte zudem den Quartalsumsatz, der angetrieben durch die B2B-Handelsplattform Merchant und das Privatkunden-Geschäft Autohero sowohl über ihrer als auch der Konsensschätzung gelegen habe. Außerdem verwies sie auf den freien Barmittelzufluss von 24 Millionen Euro im ersten Quartal, "was auf einen deutlichen Abbau der Lagerbestände zurückzuführen ist", wie sie betonte. Allerdings, so schränkte Yang auch gleich wieder ein, werde für die kommenden Quartale erneut ein Barmittelabfluss erwartet.

Auch die Experten von JPMorgan und der UBS sahen ein "Haar in der Suppe". So sieht Marcus Diebel die Konsensschätzungen zwar als "gut untermauert" an, es dürfte zugleich aber bestenfalls begrenzte Änderungen an den Schätzungen für das Gesamtjahr geben. Adam Berlin von der UBS sieht dies genauso: Eine durch die Bank starke Geschäftsentwicklung dürfte ihm zufolge die Jahresziele absichern. Doch die durch AUTO1 ausgebliebene Änderung an diesen Zielen bedeute, dass die Analysten ihre Schätzungen allenfalls geringfügig nach oben überarbeiten werden, vermutet er.

BERLIN / FRANKFURT (dpa-AFX)

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