01.04.2014 05:35:52
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Ausufernde Rückruf-Serie wird teuer für General Motors
DETROIT (dpa-AFX) - Kurz vor der Anhörung von General Motors-Chefin Mary Barra vor einem US-Kongressausschuss hat der Autokonzern den nächsten Defekt eingeräumt. Bei weltweit 1,5 Millionen Fahrzeugen könne die Servolenkung ausfallen, teilte ein Firmensprecher am Montag mit. Damit steigt die Zahl der insgesamt wegen diverser Mängel von der Opel-Mutterfirma zurückgerufenen Autos auf 6,3 Millionen.
Die Rückruf-Serie hatte im Februar begonnen. Ausgangspunkt waren zu schwach ausgelegte Zündschlösser, wegen denen der Zündschlüssel während der Fahrt in die "Aus"-Position zurückspringen kann. Das schaltet auch Servolenkung, Bremskraftverstärker und Airbags ab. Der Konzern selbst zählt 13 Unfalltote; Verbraucherschützer kommen auf weit höhere Zahlen.
Kritik wurde laut, weil das Problem dem Unternehmen seit einem Jahrzehnt bekannt war, jedoch vom Management nichts unternommen worden war. Deshalb muss Barra am Dienstag und Mittwoch den Politikern in Washington Rede und Antwort stehen. Die Firmenveteranin führt den Konzern seit Jahresbeginn und hat rückhaltlose Aufklärung versprochen. Sie setzte einen Sicherheitsbeauftragten ein und startete weitere Rückrufe.
Die Kosten für die Beseitigung aller bekannten Mängel sind inzwischen auf rund 750 Millionen Dollar (544 Mio. Euro) angewachsen, wie der Konzern vorrechnete. Bislang stand die Rechnung bei 300 Millionen Dollar. Die Summe legt General Motorsim ersten Quartal zurück, was den Gewinn entsprechend schmälern wird.
Darüber hinaus drohen hohe Schadenersatzforderungen von Unfallopfern sowie von Autobesitzern, die den Wert ihrer Wagen geschmälert sehen. Die ersten Zivilklagen laufen bereits. Auf GM könnte zudem eine Strafe zukommen wie im Falle von Toyota (Toyota Motor). Die Behörden hatten dem japanischen Branchenprimus vorgeworfen, 2009/2010 Rückrufe wegen rutschender Fußmatten und klemmender Gaspedale verzögert zu haben. Toyota zahlte 1,2 Milliarden Dollar.
GM hatte alleine seinen Zündschlüssel-Rückruf zwei Mal ausgeweitet auf zuletzt 2,6 Millionen Autos. Das Problem mit der Servolenkung betrifft teilweise die gleichen Fahrzeuge. Nach Angaben des GM-Sprechers gab es auch hier mehrere Unfälle, nach den bisher ausgewerteten Daten ohne Tote. Die Lenkung funktioniere weiterhin, erfordere aber mehr Kraft, teilte der Konzern mit.
Es handelt sich um Modelle der amerikanischen Marken Chevrolet, Pontiac und Saturn aus den Jahren 2004 bis 2010. Die weitaus meisten Autos sind in den USA verkauft worden. Ob Wagen mit defekter Servolenkung auch nach Deutschland verkauft wurden, war zunächst unklar. Von den defekten Zündschlössern sind 7450 Opel GT in Europa betroffen; der Roadster beruht auf einem US-Modell./das/DP/zb
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