09.07.2019 17:32:00

Austro Control - Kapazität der Flugsicherung an ihren Grenzen

Die Austro Control hat heute auf die Aussagen des AUA-Chefs Alexis von Hoensbroech über Verspätungen im Flugverkehr wegen Fluglotsenmangels reagiert. Laut der Flugsicherung ist die Verspätungssituation in diesem Sommer bisher "stabil" gehalten worden, ein Chaos ausgeblieben. Doch insgesamt bringe zusätzlicher Flugverkehr "die Kapazität der Flugsicherung an ihre Grenzen".

Trotz einer Verkehrszunahme von 14 Prozent bei An- und Abflügen am Flughafen Wien habe es für Passagiere kaum spürbare Auswirkungen des erhöhten Flugverkehrsaufkommens gegeben. Konkret waren die Verspätungen wegen Fluglotsen im ersten Halbjahr 2019 im An- und Abflug in Wien im Schnitt pro Flug um 0,05 Minuten höher als im ersten Halbjahr 2018, erläuterte Sprecher Markus Pohanka.

Anders hingegen im österreichischen Luftraum im Überflug: Aufgrund von Kapazitäts-Engpässen in ganz Europa werde der Flugverkehr in immer größerem Ausmaß auf Flugrouten durch Österreich verlagert. Benachbarte Flugsicherungen, zum Beispiel in Deutschland, bieten einzelne Flugstrecken aufgrund von Personalmangel zum Teil gar nicht mehr an, so die Austro Control. Zuletzt seien dadurch zusätzliche 10 Prozent an Flugverkehr durch Österreich gelotst worden, und das bringe die Kapazität der Flugsicherung an ihre Grenzen und führe zu Verspätungen. Konkret waren es im ersten Halbjahr durch Fluglotsen ausgelöst im Schnitt 1,8 Minuten Verspätung pro Flug im Überflug, also ohne Landung innerhalb Österreichs, erklärte Pohanka.

Insgesamt seien die durch Fluglotsen ausgelösten Verspätungen im Flugverkehr für die Passagiere kaum spürbar. Größere Verspätungen hätten andere Ursachen.

Weiters gebe es hierzulande immer massivere Gewitter-Phänomene, die den Flugverkehr ebenfalls beeinträchtigen und so zu wetterbedingten Verspätungen führen.

Im Kampf gegen den Fluglotsen-Mangel habe die Austro Control eine Ausbildungsoffensive gestartet. Pro Jahr sollen 40 neue Fluglotsen aufgenommen werden und damit in den nächsten Jahren sukzessive zu einer Entlastung der Situation im Flugverkehr beitragen. Die Ausbildung zur Fluglotsin bzw. zum Fluglotsen dauert drei Jahre. Im Sommer seien konkrete kapazitätssteigernde Maßnahmen getroffen worden, so wurden Kollegen von administrativen Tätigkeiten abgezogen und auch am Radarpult eingesetzt.

Am Flughafen Wien finden heute Austro Control-Betriebsversammlungen über den Kollektivvertrag statt.

(Schluss) gru/tsk

ISIN AT00000VIE62 WEB http://austrocontrol.at http://www.viennaairport.com

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