Gefahr bei Pleite gering 02.06.2015 17:29:00

Austro-Banken noch mit 153 Millionen Euro in Griechenland engagiert

Die konsolidierten Auslandsforderungen der mehrheitlich in österreichischem Besitz befindlichen Banken gegenüber Griechenland beliefen sich per Jahresende 2014 auf nur mehr 153 Millionen Euro, gab die Nationalbank am Dienstag auf APA-Anfrage bekannt. Somit wären die direkten Gefahren einer griechischen Staatspleite für die österreichischen Banken relativ gering.

Die deutschen Banken haben ihr Griechenland-Engagement auf 2,4 Milliarden Euro gekürzt, wie Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret kürzlich sagte. "Das Risiko ist also überschaubar, dennoch kann es immer anders laufen als gedacht", so Dombret.

Österreich selbst hat bisher an den im Rahmen der EU geflossenen Hilfskrediten an Athen verdient. Die Zinseinnahmen der Republik betrugen bis Ende 2014 insgesamt 101,73 Millionen Euro. Im ersten Griechenland-Rettungspaket von 2010 hat Österreich bilateral 1,56 Milliarden Euro an Darlehen gewährt. Athen zahlt bisher nur Zinsen. Erst ab 2020 muss Griechenland auch Kapital tilgen, dafür wurde im ersten Hilfsprogramm eine Frist bis 2055 eingeräumt.

Mit der Einrichtung des ersten Euro-Rettungsschirms EFSF (European Financial Stability Facility) und dem zweiten Griechenland-Rettungspaket von 2012 änderte sich die Struktur der Hilfen. Der EFSF nimmt Geld vom Kapitalmarkt auf. Bisher hat der EFSF Forderungen gegenüber Griechenland von rund 143,6 Mrd. Euro, bestehend aus Darlehen und gestundeten Zinsen. Österreichs Anteil an diesen Forderungen beläuft sich auf 4,3 Milliarden Euro.

Das Münchner ifo Institut beziffert das maximale Verlustrisiko für Deutschland auf 87 Milliarden Euro (Stand Ende März) - für den Fall einer Staatspleite Griechenlands und eines gleichzeitigen Austritts des Landes aus der Eurozone. In dieser Summe sind unter anderem die 15,2 Milliarden Euro Kredite enthalten, die Deutschland im Rahmen des ersten Hilfspakets über seine Förderbank KfW zur Verfügung stellte.

ggr/ivn

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