Wenig Luft nach oben |
08.08.2019 16:18:43
|
Aussichten für Commerzbank-Aktie immer trüber - Fusionen außer Sichtweite
So strich Ibrahim sein bisheriges Kursziel am Donnerstag von 7 auf 5 Euro zusammen und rät weiterhin zum Verkauf der Papiere. Die Kursentwicklung der vergangenen Tage schien ihm bisher Recht zu geben. Nach der Zahlenvorlage am Mittwoch ging es für die Commerzbank-Aktie zeitweise um mehr als 6 Prozent bis auf 15,179 Euro nach unten. Da waren das Rekordtief von 5,157 Euro und auch die von Ibrahim erwartete Marke von 5 Euro nicht mehr fern.
Abouhossein hält das offenbar für übertrieben. Er schrieb der Aktie am Donnerstag ein Kursziel von 6,75 Euro zu, lediglich 75 Cent weniger als zuvor. Während der Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank (Deutsche Bank) hatten Anleger für Commerzbank-Papiere im April noch zu bis zu 8,255 Euro bezahlt. Auch als die Gespräche geplatzt waren, ging es für den Kurs nicht schlagartig nach unten.
Denn lange hielten sich Spekulationen im Markt, die niederländische Großbank ING (ING Group) oder die italienische HVB-Mutter UniCredit könnten sich für einen Einstieg oder eine Fusion mit der Commerzbank erwärmen. Doch die Gerüchte sind inzwischen verstummt, und Unicredit hat angesichts wegbrechender Erträge derzeit offenbar andere Sorgen, als sich bei einem deutschen Geldhaus einzukaufen und sich auf dem Privatkundenmarkt mit der harten Konkurrenz durch Sparkassen und Volksbanken herumzuschlagen.
Dabei gelang es der Commerzbank zuletzt noch relativ gut, die wegbrechenden Erträge im Privatkundengeschäft durch die Anwerbung von mehr als 100 000 neuen Kunden pro Quartal aufzufangen. Einen Gewinneinbruch gab es zuletzt vor allem Geschäft mit Firmenkunden. Der Chef der Firmenkunden-Sparte wurde inzwischen durch einen Nachfolger ersetzt. Konzernweit will Commerzbank-Chef Martin Zielke die Erträge in diesem Jahr auf vergleichbarer Basis weiterhin steigern. Auch der Gewinn soll etwas höher ausfallen als im Vorjahr.
JPMorgan-Experte Abouhossein sieht die Ziele auch wegen der Aussicht auf noch niedrigere Zinsen allerdings als schwierig an und geht für 2019 von einem Ertragsrückgang um zwei Prozent aus. Nachdem die Commerzbank im ersten Halbjahr mehr Geld für faule Kredite zurücklegen musste, rechnet Abouhossein auch für die zweite Jahreshälfte damit, dass die Summe im zweiten Halbjahr noch höher ausfallen könne. Das gelte auch, wenn es sich dabei - wie von Finanzvorstand Stephan Engels betont - um wenige Einzelfälle handle.
Nach dem zweiten Quartal kürzte der Analyst seine Gewinnschätzungen je Aktie für die Jahre 2019 bis 2021 um bis zu 10 Prozent. Er sieht derzeit keine unternehmenspezifischen Impulse, die den Aktienkurs nach oben treiben könnten. Daher will er abwarten, wie der für Herbst erwartete neue Strategieplan des Vorstands aussieht.
Eine mögliche Fusion der Commerzbank mit einem Geldhaus im Ausland hat Abouhossein jedenfalls vorerst nicht auf dem Zettel. Die Schaffung einer europäischen Bankenunion komme nur begrenzt voran, und dies mache grenzüberschreitende Übernahmen und Fusionen zwischen den Instituten schwierig. Wegen unterschiedlicher Regularien in den einzelnen EU-Staaten können Banken bei solchen Vorhaben bisher weitaus weniger Zentralfunktionen bündeln als bei Zusammenschlüssen innerhalb eines Landes.
/stw/la/fba
NEW YORK (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Commerzbankmehr Nachrichten
17:59 |
DAX aktuell: DAX zeigt sich zum Ende des Mittwochshandels leichter (finanzen.at) | |
16:36 |
Commerzbank-Aktie verliert: RBC sieht weniger Potenzial bei Commerzbank - Kursziel reduziert (dpa-AFX) | |
15:58 |
Schwacher Handel: LUS-DAX zeigt sich nachmittags leichter (finanzen.at) | |
15:58 |
Schwacher Wochentag in Frankfurt: DAX verliert (finanzen.at) | |
12:26 |
Schwache Performance in Frankfurt: Das macht der LUS-DAX aktuell (finanzen.at) | |
12:26 |
Handel in Frankfurt: DAX notiert am Mittwochmittag im Minus (finanzen.at) | |
09:29 |
LUS-DAX-Handel aktuell: LUS-DAX zum Start des Mittwochshandels in der Verlustzone (finanzen.at) | |
09:29 |
Handel in Frankfurt: DAX liegt zum Handelsstart im Minus (finanzen.at) |
Analysen zu Commerzbankmehr Analysen
08:26 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets | |
07.11.24 | Commerzbank Buy | Deutsche Bank AG | |
07.11.24 | Commerzbank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
06.11.24 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets | |
06.11.24 | Commerzbank Kaufen | DZ BANK |