Ausfallbedingter Verlust 14.12.2016 11:50:45

Deutsche Pfandbriefbank vor möglichem Verlust aus Kreditausfall - Aktie auf Talfahrt

Bei einer Forderung sei ein ausfallbedingter Verlust von rund 113 Millionen britischen Pfund entstanden, teilte die Nachfolgerin der Hypo Real Estate am späten Dienstag mit. Die Aktie gerät am Mittwochvormittag massiv unter Druck, weil Investoren eine erhofften Sonderdividende in Gefahr sehen.

   Diese Forderung sei zwar durch von der PBB emittierte Credit Linked Notes abgesichert, und die Bank wolle den Verlust diesen strukturierten Anleihen zuweisen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte habe jedoch Zweifel an der Zulässigkeit dieser Verlustzuweisung angemeldet. "Die PBB ist der Auffassung, dass die Voraussetzungen für die geplante Verlustzuweisung vorliegen", hieß es in der Mitteilung weiter. Sollte sie jedoch ganz oder teilweise unzulässig sein, wäre der Verlust von der Deutschen Pfandbriefbank zu tragen. Deloitte werde nun einen Gutachter bestellen, um über die Zulässigkeit zu entscheiden.

   Die Aktie der im MDAX notierten Bank verliert am Vormittag zeitweise mehr als 10 Prozent. "Das ist ganz klar eine negative Überraschung", sagt Analyst Philip Häßler von Equinet. Er weist zudem darauf hin, dass das Urteil eines Sachverständigen in der Frage, ob die Verlustzuweisung gerechtfertigt ist oder nicht, vor einem ordentlichen Gericht nicht mehr angefochten werden könne. Bis zu einem Urteil des Sachverständigen könne es drei bis vier Monate dauern. Das von möglichen Verlusten betroffene Portfolio umfasst laut Häßler 13 Kredite zur Finanzierung von insgesamt 110 gewerblichen Immobilien.

Wie gewonnen, so zerronnen

Der Analyst sieht nun die Sonderdividende in Gefahr, die die Deutsche Pfandbriefbank wegen des Erlöses aus dem Heta-Ergebnis im November in Aussicht gestellt hatte. Denn der jetzt fällige Verlust entspricht in etwa dem Heta-Sonderertrag. Die Heta ist eine österreichische Abwicklungseinheit, die zunächst verloren geglaubte Anleihen aus dem Bestand des PBB-Vorgängers Hypo Real Estate nun doch zum Teil zurückzahlen will. Wegen dieses Sonderertrags von netto 117 Millionen Euro erwartete die Bank im laufenden Jahr zuletzt einen Vorsteuergewinn von 280 bis 290 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Steuern soll 2016 bei 170 Millionen Euro liegen.

   Der Konzern hatte bereits in einer Ad-hoc-Meldung Mitte Januar vor einem möglichen Ausfall gewarnt, diesen aber nicht beziffert. Die Credit Linked Notes stammen aus dem Jahr 2007 und wurden von der Hypo Real Estate Bank International AG emittiert.

FRANKFURT (Dow Jones)

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