Ausblick auf das neue Jahr 01.01.2016 12:00:02

Chefwechsel bringt Commerzbank 2016 auf Trab

Bei der Besetzung der Nachfolge von Vorstandschef Martin Blessing drückt die Bank aufs Tempo, wie Insider erzählen. Auf interne Kandidaten will sie sich dabei nicht beschränken. Aber unabhängig davon, ob ein interner oder externer Kandidat auf Blessing folgt, steht bei der Commerzbank ab spätestens Ende Oktober einiges auf dem Prüfstand.

   Allein schon um das eigene Profil zu schärfen, wird Blessings Nachfolger markante Entscheidungen treffen. Langjährige Wegbegleiter des neuen Chefs dürften in die Führungsriege einziehen. Auch dürfte der neue Chef die Straffung und Digitalisierung der Bank vorantreiben. Die Commerzbank passt zwar ihre Produkte seit Jahren mit Hochdruck an die geänderten Bedürfnisse ihrer Kunden an und setzt auf Online, aber sie gehört auch nach wie vor zu den Banken mit einem dichten Filialnetz. Bislang hat Blessing die Filialen verteidigt. Ob das in Zukunft so bleiben wird, ist angesichts der Kosten zumindest fraglich.

Commerzbank-Aktie befindet sich noch im Jammertal

Ein Ziel der neuen Führung wird sicher sein, den Kurs der Commerzbank-Aktie auf Trab zu bringen. Ein Anteilsschein kostet aktuell 9,60 Euro. Damit liegt der Preis zwar 40 Prozent höher als beim Tiefststand von 5,80 Euro im Juli 2013. Aber: Vor 15 Jahren haben Aktionäre der Commerzbank noch 264 Euro für eine Aktie erhalten. Von solchen Preisen können die Aktionäre in den nächsten Jahren allenfalls träumen. Gleichwohl ist jeder weitere Kursanstieg hochwillkommen.

   Die Interessen der Anteilseigner wird einer der Faktoren sein, die Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller bei der Auswahl der neuen Führung für die Bank bedenken wird. Ein grundlegender Strategiewechsel kommt für ihn gleichwohl nicht in Frage. Als Chefkontrolleur hat er die Stragie ja selbst abgesegnet. Der 71-Jährige selbst ist übrigens von den Aktionären noch bis Mitte 2018 als Aufsichtsratschef gewählt worden. Anzeichen von Amtsmüdigkeit waren zuletzt bei ihm nicht erkennbar.

Commerzbank will dem Erzrivalen eins auswischen

Typisch für den Rheinländer wäre ein Überraschungscoup. Am besten einer, mit dem er dem Erzrivalen ein paar Hochhäuser weiter eins auswischen könnte. Die Deutsche Bank ist stolz darauf, mit Sylvie Matherat als eine der wenigen Banken in Deutschland eine Frau im Vorstand zu haben. Zudem soll im nächsten Jahr Kim Hammonds als IT-Chefin in den Vorstand berufen werden.

   Zeit für die Commerzbank, beim Thema "Frauen in Führungspositionen" aufzuholen. Sowohl Müller als auch Blessing selbst haben in der Bank mit Förderprogrammen viel dafür getan, Mitarbeiterinnen fit für Führungsaufgaben zu machen. Im Vorstand sitzen trotzdem bislang nur Männer.

   Für Müller, der über das Förderprogramm hinaus sich stark für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzt, ist das ein Herzensthema. Im Haus der Commerzbank stünden für Frauen alle Türen offen, hatte er im Interview mit dem Wall Street Journal und Dow Jones gesagt. Vielleicht findet er ja eine, die im nächsten Jahr durch die Tür in der Vorstandsetage geht.

DJG/mln/kgb

Dow Jones Newswires

   Von Madeleine Nissen

FRANKFURT (Dow Jones)

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