Nach mauem Quartal 13.08.2013 07:30:35

Aurubis sieht Jahresgewinn deutlich unter Vorjahr

Nach einem signifikanten Ergebnisrückgang im dritten Geschäftsquartal rechnet der Aurubis-Vorstand nun mit einem "deutlich" unter Vorjahr liegendem operativen Jahresgewinn vor Steuern. Bisher hatte Vorsitzender Peter Willbrandt bei der Kernkennzahl des Kupfererzeugers lediglich das Verfehlen des Vorjahresniveaus von 296 Millionen Euro angekündigt. Analysten rechnen bereits seit der Veröffentlichung der Quartalseckdaten am 1. August mit einem schwächeren Ausblick.

   Europas größter Kupfererzeuger litt von April bis Ende Juni unter geringeren Preisen für Gold, Silber und Kupfer. Sie führten dazu, dass die Metallbestände im Unternehmen niedriger bewertet wurden als im Vorjahresquartal. Außerdem ergaben sich bei Metallpreis-Absicherungsgeschäften Bewertungsverluste. Aus dem im Drittquartal 2011/12 noch verbuchten operativen Gewinn vor Steuern von 74 Millionen Euro wurde nun ein Verlust von acht Millionen Euro. Eine Lücke, die das Hamburger Unternehmen im vierten Quartal nicht mehr schließen kann.

   Schwache Altkupfermärkte und eine sinkende Nachfrage nach Schwefelsäure verstärkten im dritten Quartal den negativen Trend. Wegen des weltweit gesunkenen Kupferpreises hielten Schrotthändler in der Hoffnung auf bessere Zeiten ihre Ware zurück und verursachten bei Kupferverarbeitern sinkende Raffinierlöhne. Eine global schwächere Nachfrage nach Düngemitteln reduzierte den Absatz von Schwefelsäure. Das Ergebnis je Aktie fiel bei 15 Prozent geringeren Umsätzen auf minus 5,48 Euro. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 0,13 Euro erreicht worden.

   Die Aurubis AG erzielt den Löwenanteil ihrer Gewinne durch die Preise, die sie für das Schmelzen und Raffinieren von Kupfer bekommt, sowie durch den Verkauf von Edelmetallen und Schwefelsäure, die bei der Kupfererzeugung anfallen.

   Wesentlich besser als das wirtschaftliche Umfeld präsentierte sich das operative Geschäft von Aurubis. Die Kupferkathodenproduktion lag über Vorjahr. Der positive Trend soll auch in den kommenden Wochen andauern. Siebenwöchige Wartungsarbeiten an einer Anlage in Hamburg, die im September beginnen, werden allerdings den Kupferkonzentratdurchsatz reduzieren und Kosten verursachen. Weitere Bewertungsverluste erwartet der Vorstand im Schlussquartal aber nicht.

   Die Aktie des Kupfererzeugers, an dem die Salzgitter AG mit 25 Prozent beteiligt ist, schwächelt seit geraumer Zeit. Marktteilnehmer positionierten sich seit Jahresbeginn für deutlich niedrigere Gewinne des Unternehmens. Seit Anfang Februar ist die Aktie um rund 25 Prozent gefallen, zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Sommer 2012. Die Gewinnerwartungen von Analysten sind so niedrig wie seit fast drei Jahren nicht mehr.

   Der Rückgang des Aktienkurses spiegelt den Preisverfall bei Kupfer wider: Wurden Anfang Februar an der London Metal Exchange für eine Tonne des wichtigen Industriemetalls noch 8.300 US-Dollar bezahlt, brach der Preis in nur vier Monaten auf 6.700 Dollar ein. Seitdem hat er sich wieder etwas erholt auf 7.200 Dollar.

   Mitarbeit: Benjamin Krieger

   DJG/kib/sha

  Dow Jones Newswires

Von Kirsten Bienk

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